Twittern Blogverzeichnis hostgator coupon gnilhe.de Erlebnisse im Nahen Osten: Juni 2011

Donnerstag, 30. Juni 2011

Matschauge am Donnerstagabend!

Ich weiss echt nicht wofür ich das nun wieder verdient habe.
Reichen die Krater am Bein nicht?Nein, scheinbar nicht!
Es ist Donnerstagabend,mein einziger Ausgehabend hier,und ich lieg im Bett.
Konnte weder Fernsehen noch den Laptop nutzen,war zu grell für mein Matschauge.Jetzt lieg ich mit Sonnenbrille im Bett.Viel besser.
Aber was ich heute wieder so dank meines Auges erlebt habe, verdient einen Blogeintrag.

Um 16 Uhr beschloss ich mir Augentropfen zu holen. Der Taxifahrer verstand weder meine englische noch meine arabische Version von Apotheke. Also versuchte ich es auf Deutsch,wuchtelte wild mit meinen Armen rum und zeigte ihn mein Auge.Und siehe da, er verstand.
Die Apotheke war der Knüller. Ein 16-jähriger Halbstarker empfing mich.
"Mumkin Eyedrops?"
Er schaute mich etwas verwundert an, verschwand kurz und bat mich hinter die Theke. Ich sollte mir passende Augentropfen aussuchen aus dem Sortiment von ca. 20 verschiedenen Tropfen.
 Erst wollte ich ihm erklären, dass das in Deutschland der Job des Apothekers ist,liess aber lieber und griff nach Tropfen von Lomb&Bausch. Die Marke ist gut.
Ja,gut ist sie,in diesem Fall leider gegen Augeninnendruck und nicht gegen Matschaugen.Na toll. Mein innerer Schweinehund schickte den Rezeptionisten los. Soll der sich mal um meine Augentropfen kümmern.
Und siehe da, 10 Minuten später hatte ich sie.
Part2 der Matschaugentory ereignete sich später am Abend.Davon erzähl ich morgen. Nur zur kurzen Vorschau: Ich wurde in der Lobby von 5 Möchtegernärzten mit jeweils individuellen Meinugen zu meinen Augen, umsorgt!

Mittwoch, 29. Juni 2011

Heimweh im Irak

Ich muss zugeben, dass es nicht einfach ist hier im Irak!
Die Hausparty gestern hat mir etwas neue Hoffnung gegeben.
Scheinbar können hier auch andere Europäer leben.
Aber kann ich es? Am Anfang war alles neu und interessant.
Momentan stecke ich in einer kleinen Mid-Erbil-Krise. Ich will endlich mein Haus.
Ich lebe jetzt schon seit einem Monat in Hotels und ich hasse es!
Ich brauche mein eigenes Reich.Eines ohne nervige Putzen, ohne einen zu kleinem Kleiderschrank und hässlicher Einrichtung. Unsere Villa wird in der English Village, eines der hypermodernen, neu kreierten Viertel der Stadt, sein.
Das ist zumindest der Plan  Die Frage ist nur,wann?Hoffenlich bald.
Hinzu kommt der Arbeitdruck. Mein Chef lauert auf Sales. Alles, was ich will ist mein Bett und der Fernseher.Berieselung vom Feinten.
Und ich muss zugeben, dass ich Kairo vermisse. Mein Lieblingloch:-)Ich vermise mein Leben dort. Der Spaß, die Leute,die Leichtigkeit, alles. Ich weiß, Spass it nicht alles im Leben.Aber trotzdem.
Und Deutchland  auch. Die Familie, die Ordnung, die Sauberkeit, das erträgliche Wetter, den Sommer in Deutschland,ach....Und nein, ich habe nicht meine Tage! Gott, kann doch nicht sein, dass ich schon nach einer Woche kneife,oder? Nein, noch ist meine Zeit nicht gekommen.Ich muss noch ausharren, zumindest ein bisschen!

Jetzt gehts erstmal in die MajidiMall, Bürokram kaufen, dann noch 2 Meetings und dann gibt es den verdienten Fernsehabend.Heute möchte ich niemanden sehen oder hören-außer meine Glotze!
Und morgen bin ich auf 2 Partys eingeladen. Eine Poolparty und eine Hausparty.Vielleicht hebt das meine Stimmung!

Abschiedsfeier in Erbil

Gestern wurde ich auf eine Hausparty,bzw. Abschiedsfeier geschleppt.
Cecil, Franzosin, Lehrerin an der Saladin-Uni und seit geschlagenen 9 Monaten hier, feierte ihren Abschied.
9 Monate! Ich wäre ja schon stolz, wenn ich 9 Tage hier in Erbil  aushalte!
Naja, Akam, ein Freund von meiner deutschen Bekanntin hier, nahm mich mit.
Ok, die Leute waren alle nicht besonders fancy, aber irgendwie so normal.
Wann hab ich das letzte Mal mit normalen Menschen gesprochen?
Da May nicht zählt, kann ich mich echt nicht mehr  erinnern!
Besonders nett waren Emilie, eine Kanadierin, aufgewachsen in den Staaten und dabei sich auf ihren neuen Job vorzubereien.Wo? In Bagdad.Verrückt!

Laida oder so, eine Assyrierin  spielt auch mit dem Bagdad-Gedanken, wegen ihres amerikanischen Freundes und der guten Bezahlung. Aber mal ernsthaft,Bagdad??? Wegen der Sicherheit hätte ich null Probleme hinzugehen. Ich bin da ziemlich gleichgültig.
Lieber kurz, aber dafür intensiv gelebt.
Plus die Wahrscheinlichkeit von einer Bombe in Bagdad zerfetzt zu werden ist realistisch betrachtet geringer als bei einem Autounfall in Deutschland zu sterben.

Aber davon mal abgesehen, was zur Hölle soll man denn bitte in Bagdad machen, ausser ackern von morgens bis abends?
Die einzige Möglichkeit dort zu leben ist ein einem der Compounds. Dort ist es sicher. Alles ausserhalb der abgeriegelten Siedlungen ist riskant,besonders für Ausländer.
Und in den Compounds? Nichts mit Freiheit.Dort ist einfach mal nichts los.
Und das sie plant wegen eines Typens nach Bagdad zu gehen...naja,muss ich ja nicht erläutern, was ich davon halte, nämlich nichts.Überhaupt nichts. Und schon gar nicht für so einen bekloppten Militär-Ami.

Ausserdem hab ich von der Stadt Mosul gehört. Dort soll es so krass sein, dass man als Christ gleich umgebracht wird. Naja, und als weisse Frau sowieso. Also Mosul ist schon mal von der To-di-Liste gestrichen.
Kann gar nicht verstehen, warum die dort sooooo christenfeindlich sind.
So falsch sind wir auch wieder nicht liebe Religionsbrüder!
Sehr interessant ist auch die Ansicht über den Einmarch der Amis hier im Lande.
Laida findet, dass der Eingriff sehr gut war, um Hussin zu stoppen.
Akram findet es furchtbar. Ich stimme da auch eher Akram zu.

Montag, 27. Juni 2011

Kairo Revolution

Hier Fotos von der Revolution in Kairo.
Für weitere Bilder musst du einfach das Bild anklicken:

Revolution in Kairo

Es kommt spät,aber irgendwann muss ich ja mal meine Revolutions-Geschichte auspacken!

An diesen Tag musste ich ehrlich gesagt noch so einige Male denken. Zunächst war mir gar nicht bewusst, was ich da eigentlich miterlebt hatte. So ein gewaltiges Erlebnis. Und mir war auch nicht bewusst, iniefern so ein Ereignis mich selber prägen würde.

Aber erstmal die Geschichte an sich:
Bereits am Donnerstag Abend vor dem großen Ausbruch bemerkte ich kleine Anzeichen. Ich war mit Melody im Tamarai. Für einen Donnerstag Abend war es erstaunlich leer. Natürlich hatten wir bereits von den Ankündigen und Vorwahrnungen eines großen Aufmarsches gehört. Nahmen diese Ansage aber weiß Gott nicht ernst. War doch alles bloß Gequatsche. Die anderen Ägypter schien es ernster genommen zu haben. Die alten Feiglinge. So war das Tamarai an diesem Abend überwiegend gefüllt mit Libanesen. Die sind ja bekanntlich katastrophen-resisdent und gehen selbst bei schlimmsten Bombenhagel noch feiern.

Am nächsten Morgen wachte ich auf und zwar mit dem freudigen Gefühl mein Wochenende zu starten. Heute Abend war ein nettes Dinner geplant.Ich freute mich schon tierisch.
Hoffentlich bleibt alles ruhig.Waren ja Demos angekündigt.Aber ich dachte,dass die Ägypter sowieso lieber vor dem Fernseher bleiben als sich auf die Straßen zu wagen. Sowas machen die nicht.
Tja,mit dieser Vermutung sollte ich voll daneben liegen.

Erstmal stellte ich fest, dass mein Handy nicht ging. Irgendwie war das Netz weg. So ein Mist,wollte ich mich doch mit der Melody, meiner deutschen Bekanntin, treffen. Die wohnt ja gleich eine Strasse weiter. Ich verfluchte mein Handy und wollte zu Facebook, um so ein Blick auf die Außenwelt zu erhaschen.
Kein Internet! Was zur Hölle war bloss los heute mit der Technik?
Ist ja wohl nicht wegen der blöden Demo ,oder? Ohne jeglichen Zugriff zu Informationen über das aktuelle Gesehen draussen, fühlt man sich echt abgeschnitten von der Welt. Ich beschloss also mich aus den Bett zu bewegen und persönlich bei Melody vorbeizuschauen. Vielleicht wusste die ja mehr.
Schließlich befand ich mich vor meiner Haustür. Meine kleine Nebenstrasse endete an einer Hauptverkehrstrasse. Schon vor der Haustür roch ich, dass etwas in der Luft war. Die Luft hatte etwas schneidendes. Und eine ganz komische Spannung lag in ihr. Ich glaube, dass solche Extremsituationen unsere Urinstinkte wieder zum Vorschein bringen.
Ich maschierte, das Unglück witterend, zur Hauptstrasse. Von dort hatte ich Menschen irgendwelche Parolen rufen gehört.
Ich hielt erstarrt inne. Die Straßen waren überfüllt. Diesmal nicht von Autos, sondern von wild demonstrierenden Menschenmassen.
Und das hier,in Heliopolis!Heliopolis,mein Ortsteil,ist ein friedlicher Vorstadtbezirk, weit weg vom Tahirplatz und dem Zentrum!
Ich war etwas hin-und hergeriseen zwischen Angst und Neugier. Solte ich zurück? Oder zu Melody. Nach Hause ging auf keinen Fall. Noch eine Minute abgeschottet von allem würde ich nicht packen. Außerdem wollte ich endlich wissen, was hier vor sich ging.
Mit dem Taxi sah ich keine Chanche jemals aus Heliopolis rauszukommen.
Aber mit der Metro. Normalerweise benutze ich nie die Metro.Empfielt sich nicht beonders als Ausländerin. Aber heute machte ich eine Ausnahme.Und ,siehe da,niemand beachtete mich auch nur ansatzweise. Alle waren aufgeregt und unterhielten sich angeregt. Auf Arabisch natürlich....
Je näher wir dem Tahier kamen, desto mehr Menschen mit weißen Tüchern vor Nase und Mund kamen ins Abteil gestürzt. Das machte mich dann schon leicht panisch. Vielleicht war meine Indiana Jones-mässige Exkursion gen Tahrir doch nicht so klug gewesen.

Direkt an der Station des Platzes machte dir Bahn jedoch keinen Halt,sondern fuhr einfach weiter. Die Station war gesperrt worden. Also stieg ich eine weiter aus, bei der Saida Zaghloul.
Kaum hatte ich den Ausgang erreicht, versuchte ich mich auf den Weg zum Tahiriplatz zu machen.
Das war gar nicht so leicht, vor den meisten Strassen patrollierten Polizeistaffeln und es gab kein Durchkommen. Ansonsten alles ruhig, beängstigend ruhig. Die sonst mit Autos vollgestopften Straßen waren plötzlich gespentisch leer. Hätte nur noch der rollende Heuballen gefehlt.
Und die Luft war seltsam, irgendwie beißend. Die Leute hielten sich Taschentücher vor den Mund. Komisch.

Den Grund dafür fand ich ziemlich bald. Nach etwas leisem Umherschleichen durch die verlassenen Geisterstraßen, stieß ich plötzlich wie aus dem Nichts in eine Riesentraube von Zivilisten, die sich einen Kampf auf mittlerer Distanz mit der Polizei lieferten. Ich wusste im ersten Monent gar nicht, was ich nun tun sollte. Um mich herum herrschte Panik und Chaos. Menschen schrien, rannten und tobten. Sie schmissen mit Worten und Steinen, die Polizei antwortete schnell und heftig. Mit Tränengasraketen. Daher das fiese Jucken in meinem Gesicht.
Wie aus dem Refelx zuckte ich meine Kamera und statt wegzulaufen, wie es vernünftige Menschen tun, knipste ich drauf los.
Trotz des Gerangels gab es Ägypter, die mir eines ihrer  netten "Welcome to Egypt"-Phrasen zuriefen. Irgendwie schien sie das Gas weniger zu jucken. Mich beruhigten sie dabei auch etwas. Angst hatte ich jedenfalls keine. Eher einen Stoß Adrenalin, der mich weiter voran trieb zum Tahirplatz.

Ich ging weiter und stieß immer wieder auf neue Strassenkämpfe. Nicht unweit vor mir fielen plötzlich fünf Polizisten auf einen Demonstranten ein. Es war schrecklich. Man konnte nicht viel sehen, aber den Schreien nach zu urteilen, richteten sie ihn übel zu.  Irgendwie war das komisch. Nicht die Prügelei an sich, sondern dieses Ungleichgewicht. 5 mit Schlagstöcken bewaffnete Polizisten, die wie im Blutrausch auf den armen Mann eindroschen. Vielleicht irgendein unschuldiger Familienvater.
Ich zog weiter.
Als ich schon relativ nahe am Tahir dran war, eskalierte die Situation plötzlich. Auch wenn sich die Menschenmasse hier einen Fernkampf mit der ca. 200 m entfernten Polizei lieferte, wurden dieses weitaus aggressiver. Es flog quasi eine Tränengasrakete nach der anderen.
Plötzlich hörte ich Schüsse fallen und die Masse setzte sich panikartig in Bewegung. Menschen rannten an mir vorbei und schrien mir irgendetwas auf Arabisch zu. Auch wenn ich nichts verstanden hatte, war ich mir sicher, dass es an der Zeit war nach Hause zu fahren und zwar SCHNELL! Die Metrostation vor mir war verriegelt. Panik!Und nun? Wohin?  Ich lief nicht, ich rannte!
Ich rannte auf der Suche nach einer ruhigen Nebengasse, weg vom Tumult. Ich weiss bis heute nicht wo ich gelandet war,aber es war still und einsam und ich bekam Angst.
Wenn was passiert, dann würde mir die Polizei jetzt gerade ganz sicher nicht helfen!
Nach einer geschlagenen halben Stunde erbarmte sich endlich ein Taxi mich nach Heliopolis zu bringen.
Dort ließ ich mich bei Melody absetzten und wir zwei hingen für die kommenden Tage in ihrer Wohnung fest.

Sushi in Erbil

In meinem Hotel bekomme ich die interessantesten Gestalten zu Gesicht.
Es finden Konferenzen statt und viele Firmeninhaber und Leute von der Regierung besuchen die Konferenzräume hier.
In der Mittagspause sehe ich sie dann alle im Restaurant hocken.
Auf eine schicke Klamotte wird nicht viel wert gelegt.
Einige tragen Anzüge, viele sitzen in abgenutzen Freizeitklamotten rum. Die Designer haben ihren Weg nach Erbil noch nicht gefunden.
Heute war es besonders amüsent.
Das Restaurent servierte erstmals Sushi (und das als einziges Restaurant in Erbil,bis jetzt zu mindest).

Es ging schon bei der Promotion los:
"Kommen Sie doch bei un vorbei.Heute gibt es Sushi,ganz neu!"
"Sushi?Ist sie Araberin oder Türkin?Was singt sie denn für Lieder?".....

Als die Leute aus der Konferenz also um 13 Uhr ans Buffet stürmten, sich die Riesenportionen Essen auf die Teller hauten, fasste niemand das Sushi an.
(die Leute hier lieben viel Essen über einen ausgedehnten Zeitraum von mindestens 2 Stunden, in denen sie ungelogen bestimmt 5 oder 6 Mal ans Buffet zum Nachschlag rollen).

Bei Nachtich ging es los. Sushi mit Schokoladensoße und Baklawa-Süßigkeiten.
Und sie fanden den Fisch mit Schokosoße auch noch delikatess!

May,mein Chef und ich saßen in der Ecke und lachten uns tot.

Der Fisch im Sushi ist übriegens gekocht.Fisch gibt es hier nicht frisch deswegen muss er gekocht werden,sonst gibt es Lebensmittelvergiftungen non-stop.

Aber kann man es den Leuten vorwerfen,dass sie kein Sushi kennen?
Es wird dauern, aber langsam kommt Zivilisation.
Vor 5 Jahren sollen hier noch ganz andere abenteuerliche Verhältnisse geherrscht haben und Erbil in der Zukunft,sagen wir in weniger als 10 Jahren, wird als das nächste Dubai angepriesen.Momentan steckt es irgendwo dazwischen.Und die Leute auch.
Trotzdem muss ich zugeben,dass ich selten so eine nette und hilfbereite Nation getroffen.
Mag dadran liegen, dass ich weiblich und blond bin, aber trotzdem, meine bisherigen Treffen mit Kurden waren meist sehr positiv und es wurde alles versucht,um mir zu helfen.
Plus ich wurde bis jetzt, anders als in Kairo oder Beirut, nicht einmal belogen oder über den Tisch gezogen!
Die Leute hier sind ziemlich ehrlich.

Sonntag, 26. Juni 2011

Arbeitsmoral in der kurdischen Handelskammer

Heute hatte ich ein Meeting mit dem Vizepräsidenten der Aussenhandelskammer.
Ich will seinen Posten!
Das Büro ist insgesamt so gross wie meine erste Wohnung, vollgestellt mit Antiquitäten.
Sein Schreibtisch hat die Größe meines Bette (ich hab ein Doppelbett).

Und das Beste? Ein Fernseher.Plasmabildschirm.
Er machte auch keine Anstalten die Dokumentation auf National Geographic abzuschalten während uneres Treffens.
Der kurdische George Cloney-Verschnitt war der erste attraktive Mann,den ich hier bis jetzt gesehen habe. Verheiratet ist er auch nicht (Ringfinger-Test hab ich gleich gemacht).
Es scheint,als ob er den ganzen Tag TV schaut oder solche Meetings wie mit uns hat.
Zur Bespassung.
Ich überließ May die Rolle des Hoffnarrn und genoss schweigend die Show. Und trank meinen Zucker mit Tee während ich gespannt den Löwen im TV begutachtete.
Alles was wir wollten, war ein Verzeichnis mit sämtlichen Firmen in Erbil. Da bedarf es nicht vieler Worte. Nur etwas Schmeichelei und gute Zurede. Dass konnte niemand besser als May.
Nach dem Meeting warteten wir auf Ako,unseren privaten Taxifahrer.
5 Minuten ,dann ist er da.
Aus den 5 Minuten wurden 35!
Seine Entschuldigung: Er war kurz mit seiner Frau Kebab essen.
Andere Länder, andere Sitten.

Samstag, 25. Juni 2011

Der erste Arbeitstag in Erbil

Oppla,heute war ich richtig produktiv.
Erst ging es zum NIA Hairsalon. Ich und May im Auto. Gedanklich hab ich mir wieder ein KitKat herbeigewünscht,das ich in ihr niemals schweigendes Plappermaul stopfen kann!
Soviel redet sie eigentlich gar nicht,aber was sie sagt ist nicht sonderlich schlau.
Kombiniert mit der quietischigen Stimme kann das schon Nerven kosten!
Im Salon konnte keiner Englisch oder Arabisch.
Es wurde ein Mallbummler geholt und als Übersetzer missbraucht.
Der Arme!Leider haben die schon eine Website im Planung.

Also weiter zur English Village. Das Dörflein ist ein Compound umrundet von dicken Mauern und mit brandneuen Häusern.
Eines davon soll bald unser neues Zuhaus werden!Ich bin schon ganz gespannt!
Wir gingen zur ersten Firma.
Ich liess May reden.Und schwupps, sie erzielte ein Meeting für morgen,juhuuu.
Da mochte ich sie wieder.
Danach fuhren wir ins Hotel und ich fing an mit der richtigen Arbeit. Blinde Anrufe.
Ich soll Firmen im Irak anrufen und sie von unserer Arbeit überzeugen.

Gleich schon bei der ersten Nummer hatte ich mich verwählt.
Satt der Handelfirma hatte ich eine Kanzlei am Apparat.
Der Typ fand unser Konzept trotzdem super und Montag haben wir ein Meeting. Geht doch.
Ich schaffte noch zwei weitere Treffen.
Die Leute hier ind kein Stück abweisend. Im Gegenteil, alle finden es super und sind interessiert.
Hoffentlich kaufen sie auch...

Majidi Shopping Mall&Go-Kart fahren im Irak!!!

Nach der letzten Nacht hab ich mich erst spät aus dem Bett bequemt heute.
Und ich muss sagen,dass Freitage hier stinklangweilig sind.
Fast alles hat dicht und keiner arbeitet.
Fast alle Erbiler fahren raus in die Berge,um ihren Tag mit einem Picknick in der wunderschönen Natur hier zu verbringen.
Nur May,mein Chef und ich hingen im Hotel ab und langweilten uns.
Irgendwann kam Homi, Freund vom Chef. Ein Inder in seinen 50er, der die meiste Zeit seines Lebens in Dubai verbracht hat.
Jetzt betreibt er irgendeine Security-Firma für den Flughafen.
Wir  hingen also in der Lobby áb und hatten keine Plan,was wir mit unserer Zeit anfangen sollten.
Irgendwann entschieden wir uns für die Majidi Mall.

Die Majidi Mall wurde von der gleichnamigen Familie vor kurzer Zeit hier in Erbil errichtet und wird als eines der modernsten Shopping Malls in Kudistan angepriesen.
Die Mall it echt ok, sehr modern, aber zu voll und keine ACs!
Uns Mädels ergriff der Shoppingwahn, überall gab es Prozente.
Ich shoppte bei Benetton und Mango und war glücklich.
Danach kurz den Supermarkt erkundet und fast umgewalzt wurden.Die Menchenmengen drängten mich in dem viel zu großen Supermarkt.

Nach der Mall hatten wir Lust auf mehr,also ging es ab zum Erbil Speed Center.
Wir wollten Go-Kart fahren.I ch bin noch nie zuvor Go Kart gefahren,deswegen hatte ich etwas Angst. Ich meine, wer will schon seine ersten Go-Kart Erfahrungen im Irak sammeln?
Aber ich tat es. Und ich hatte einen Mörderspass!
Ich war erst zögerlich,dann drückte ich aufs Pedal und überrundete sowohl May als auch Homi.Nur gegen meinen Chef hatte ich null Chance.
Später stelle sich heraus,dass er zwei Motoren hatte,der Betrüger!

Nach diesem Adrenalinkick brauchten wir alle einen Drink. Also gingen wir in die Bar treppauf. Homi gönnte sich den 1-Liter-krug Bier,sowas gibt es hier nämlich!
Ich hatte Wein. Natürlich wurde wieder wie üblich die halbe Karte durchbestellt.
Es ist echt unglaublich wie groszügig/verschwenderisch man hier mit Esen ist!
In Deutschland bestellt man ich eine Mahlzeit,vielleicht eine kleine Suppe als Vorspeise und wenn man ganz stark übertreibt einen Nachtisch. Hier wird bestellt bis nichts mehr auf den Tich passt!Und es bleibt immer mehr als die Hälfte übrig!
Der Abend war echt lustig und ich hatte meine erste GoKart-Erfahrung ohne zu sterben!

Morgen geht ab an die Arbeit (hier in Erbil beschränkt sich dass Wochenende auf Donnerstag Nachmittag und Freitag. Samstag ackern wieder alle,ausser die Ministerin.
Der Vorteil ist das Rabaz, der Chef von Tarinnet und unser Partner, die Meetings mit den Ministerin für uns regelt.Wir müssen dann nur noch zu den Meetings.
 

Freitag, 24. Juni 2011

Ausgehen im Irak

Nach einer totalen Überdosis der arabischen Sprache, verschlug es mich ins Schlafkoma!
Als ich erwachte, war es bereits.20.30 Uhr.
Verdammt,in einer halben Stunde war ich mit einer deutschen Freundin von mir in der Hotelbar 4 Stockwerke über mir verabredet! Wir kennen uns vom Studium und sie macht hier ihr Praktikum,bzw. machte.Es war ihr letzter Abend!
Ich schmiss mich in meine Gadrobe und hechtete nach oben.Und da war sie auch schon plus zwei Freunde von ihr.Die Skybar (so heißt die Location) ist wirklich ein Augenschmaus, als die Innenausstattung, nicht ihre Gäste. sehr modern und chic.
http://erbillifestyle.com/night-life/clubs/item/6-mamounia-sky-bar-erbil

Ich orderte mein erstes Glas Wein und wir plauderten munter drauf los. Ach,tat das gut!Ich schwör,in dem Moment war ich der glücklichste Mensch auf Erden!
Und ich erfuhr,dass es hier sowas wie ein Nachtleben gibt .Im Laufe des Abends kamen noch mehr Leute aus aller Herren Länder!Gegen 11 brachen wir auf zu einer anderen Bar.Die Freundin von mir bestand drauf,mich einzuladen.Ganz arabermäsig stritten wir um die Rechnung, aber sie setzte sich durch.
Danach ging es in die T-Bar ,wo wir Freunde von der Freundin trafen.
Leider musste die Bar schon um 12 schliessen. Die Regierung scheint nicht auf feierfreudige Leute zu stehen. Wonach ging es danach?
Auf eine Farm!Ja,auf eine Farm mitten in Erbil, vielleicht 10 Minuten von meinem Hotel entfernt. Ich fühlte mich wie in Deutschland, besonders wegen des weißen Schäferhundes und der Rehe!Rehe aus Holland!Und das mitten im Irak!Crazy.Wir Mädels waren entzückt und versuchten die Rehe zu streicheln.Die waren nicht so begeistert von uns und suchten das Weite....
Nach einem Drink auf diesem bauernhofartigem Gelände, dass einem Freund der Caro gehörte, ging es weiter ins Deutsche Bierhaus!
Richtig, ein deutsches Bierhaus mitten im Irak.Von den Bierbänken aus beobachteten wir das ziemlich angetrunkene Publikum, ganz leise im Hintergrund hörte man Musik a la Mickey Krause& co.
Günther, der Besitzer ,setzte sich zu uns und plauderte.Nachdem er sein Bierhaus in Kabul geschlosen hatte, ist er nach Erbil gekommen!Naja,warum nicht?
Irgendwann konnte ich kaum noch meine Äuglein aufhalten und es ging ab ins Hotel.Ich schlief tief und fest bis zum nächten Morgen durch und träumte von Bambi.

Donnerstag, 23. Juni 2011

Ich versteh nur Arabisch

Ich bin endlich in meinem Hotelzimmer und völlig am Ende.
Obwohl uns eine dicke Wand trennt höre ich Mays Stimme aus dem anderen Hotelzimmer.Sie skypt mit ihrem Sohn.Und das so laut,dass er sie bestimmt auch ohne Skype bis nach Beirut hören könnte....
Der Tag heute war ein Kulturschock.
Das man in meiner Anwesentheit gelegentlich Arabisch spricht kenn ich ja schon.Ist ja auch ok.Aber nicht in diesem  Ausmaß!!
Heute hatten wir ein Essen/Meeting (sowas kombiniert man hier gerne) mit lauter Leuten,die wichtig für die Arbeit sind. Ein Manager der Iraqi Airlines in Erbil,ein bekannter ägyptischer Journalist (Name hab ich mir nicht gemerkt),unsere Geschäftspartner von Tarinnet und Leute aus den Ministerin.
Es war die Hölle, alle sprachen munter und in voller Lautstärke auf Arabisch.
Irgendwann fingen sie über die Ausländerin,also über mich, zu sprechen. "Sie ist Deutsche?" "Schaut gar nicht so aus!" "Sieht aus wie eine Holländerin.""Oder Russin!"(Danke auch!).Irgendwann begriff ich,dass die alten Hasen kein Englisch konnten,trotzdem versuchten sie dann doch nett zu sein.
May spielte die Übersetzerin und wir "unterhielten"uns mehr oder minder.
Ich ärgere mich echt über mein Arabisch. Wie kann es sein, dass ich den Kram jahrelang studiert habe, aber kein einziges Alltagsgespräch verstehe?  Die Männer hatten echt interessante Stories.Einer kam aus Bagdad und erzählte vom Krieg, der Ägypter berichtete, wie er sich eines Morgens um 4 Uhr nach Hause schlich und die Uhr auf 12 Uhr vorstellte. so konnte seine Frau sich nicht beschweren.
Sie,die Faulpelzin, schlief bis zum Mittag ,während ihr Mann schon auf den Beinen war! So ein schlauer Fuchs.
Der Journalist bestand drauf tausend Foto von uns allen zu machen. Eine Frau war auch dabei.
Sie arbeitet im Ministerium für Sport und Jugend (hier gibt es Ministerien für ALLES!).Vian ist Kurdische Katholikin und sprach ein wenig Englisch.
Sie erzählte von den religiöen Problemen in Erbil und von der schlechten Situation im Land. Kurdistan ist eine Männergesellschaft.Frauen sieht man kaum.Sie sind meist Zuhaus.Vian erzählte uns auch von einem Sportcenter für Frauen,das die Regierung eröffnet hat.Sie setzt sich für die Emanzipation der Frauen in Erbil ein.Na, dann mal viel Glück damit.
Am Sonntag haben wir ein Meeting mit ihr,perfekt. Der Chef macht nämlich schon Druck, er will Sales.So schnell wie möglich. Ruhig bleiben,Brauner!
May ist ein Pflegefall.Sie it nett,aber ein Nervenbündel hoch zehn!Und ich glaube sie hat ADS. Immer wenn ich was erzähle,unterbricht sie mich mitten im Satz und erzählt genau dasselbe.Die Frau treibt mich in den Wahnsinn.Aber andersherum bin ich froh,dass sie da ist. Ohne Übersetzer wäre ich noch mehr aufgeschmisen als ich es ohnehin schon bin.In diesem Sinne Ma3-salam

Mittwoch, 22. Juni 2011

interkulturelle Anbahnungen im Hotel

Das erste männliche Wesen hat mich angesprochen. Also hier in Erbil.Und zwar am Hotelpool.
Leider kein Grund zur Freude, denn das männliche Wesen war kein dunkelhaariger Brad Pitt-Verschnitt sondern ein  Mitte 50-iger, mit grauer Halbglatze. Die Glatze glich er durch eine übermässige Körperbeharrung aus. Er sagte irgendwas auf Kurdisch zu mir. Ich erklärte ihm auf English,dass ich der Sprache nicht mächtig bin. Er konnte jedoch kein English.
Also einigten wir uns auf Arabisch. Obwohl ich da genauso wenig verstehe, geschweige dann spreche. Mit meinem arabischen Kauderwelsch erklärte ich ihm,dass ich Deutsche bin,hier arbeite und Freunde im Hotel habe.
Kaum zu glauben,aber er verstand mich. Ich realisierte derweil, dass wir zwei die einzigen Gäste des Pools waren. Weit und breit kein Mensch. Langsam war mir die Situation  unangenehm. Mit Bikini und T-Shirt muss ich schon einen äußersten nackten Anblick geliefert haben. Die unmoralischen Europäer wieder. Der Mann war nett und deswegen plauderte ich anstandshalber noch etwas. Irgendwann wollte ich aber denn doch weg. Er fand mich schön, das Kompliment konnte ich nicht erwidern. Dann wollte er meine Nummer.Argg. Ich bot ihm den Deal an, das er mir doch seine geben sollte.Ich meld mich dann irgendwann mal.Und schwupps, stürmte ich aus dem Spa-Bereich.

Wieso passiert sowas eigentlich immer mir?

Irak


Um mehr Fotos zu sehen, einfach da Bild anklicken!

Erste Eindrücke

Nachdem ich heute morgen den ersten Kurden in der Lobby kennengelernt habe (ok,Halbkurde,aber immerhin), ging es für May und mich los mit der Stadtrundfahrt.
Anfangs hätte ich ihr am liebsten ein KitKat in den Mund gestopft. So wie in der Werbung. Anstatt diese exotische, fremde Landschaft, die da vorbei rauschte an uns, zu beobachten, quatschte sie mich mit Weiberkram voll.Kulturbanause.
Yallah,ich muss wieder los. Lunch mit dem Chef.Den restlichen Bericht gibt es später!!

Ok,wieder zurück und halb in der Sonne verglüht (es herrschen ca. 45 Grad Celsius hier draussen!!!)
Also,nachdem May aufgehört hatte zu telefonieren, erreichten wir die Zitadelle,die eine der ältesten Gebäude auf der Welt ist.Von dort aus überblickten wir den Suok (Markt) Erbils und durchstreiften ihn wenige Minuten später,natürlich immer mit unserem Fahrer aka Bodyguard.
Das Gerücht, dass hier die Männer die Strassen regierten, bestätigte sich.
Weitund breit keine Frauen, außer uns zwei Exotinnen. Aber anders als sonst, wurden wir zwar beschaut, aber nicht blöd angesprochen.Ich war überrascht.Die Männer hier scheinen mehr Anstand zu haben.Der Markt spiegelt den Mix aus westlicher Moderne und östlicher Tradition wieder.Neben dem neukonstruierten Springbrunnen findet man alte ,traditionelle Stände.Der Verkehr läuft überraschend geordnet und ruhig ab!

Unser Lunch hatten wir im Hotel.Hinzu kam Herich, ein Mann Anfang 40,Kurde.
Die drei brabbelten die meiste Zeit auf Arabisch und ich lauschte den Schmatzgeräuschen des Herisch. Herisch ist Officer der Geheimpolizei in Erbil. Naja, so geheim scheint er ja nicht zu ein,wenn man es uns so direkt sagt.
Danach fuhren wir Vier in die Family Mall.
Und wow,wieder zeigte sich eine hochmoderne Seite des Iraks.Von DKNY über Viss bis hin zu einem bald eröffneten Mango war alles dabei!Selbst Mado gibt es.Mado macht da beste Eis in der ganzen Türkei.Und zur Krönung de ganzen fand ich eine Eisbahn.Mitten in der Shopping Mall!May schaffte es binnen 10 Minuten die Nummer des ersten Shopbesitzers zu ergattern.Potenzieller Kunde.Nun bin ich im Hotel und kurz vorm Sterben.Die vielen neuen Eindrücke plus die Hitze schaffen mich.Was nervt ist,dass wir Mädels niergens alleine hin können.Immer folgt uns der Fahrer (ich nenn ihn mal Muhamed), selbst in den Supermarkt neben den Hotel hab ich ihn an den Hacken....
Als ob ich nicht klar käme. Ich hab Kairo überlegt, dagegen ist das hier ein Ponyhof.
So,nun erstmal Schlafen!

Ankunft im Irak

Wow, dies ist meine erste Nachricht aus dem Irak!Mittlerweile ist es fast 2 Uhr morgens. Ich bin platter als platt. Der Flug verlief gut und ich muss gestehen, dass ich doch ganz froh bin, das ich May dabei hatte.
Ok,am Anfang dachte ich, dass es eine Katastrophe wird. Was nicht zu letzt dadran lag, dass sie mit 5 Gepäckstücken am Flughafen aufkreuzte. Aber wir sind ja im Libanon. Alles easy und mit 10 kg Übergepäck und ihren 3 Handgepäckstücken durften wir ungebremst durch die Kontrolle. Das wäre in Deutschland ein Ding der Unmöglichkeit.
Im Duty-Free Shop schlug ich zu. Hab es ja jetzt. Flache Wodka,Zigaretten, ein neues Parfum,Mascara und zur Krönung eine ultracoole Sonnenbrille. Shoppen macht doch glücklich!
In der Wartehalle wurden wir zwei doch etwa nervös, sogar ich.
Komische Gestalten umringten uns. Dann kreuzte plötzlich eine Basketballmannschaft auf. Aus Syrien. Jackpott.
Aber bei meinem Glück saßen die natürlich NICHT in unerer Nähe.Stattdessen hatte sich ein Ehepärchen auf unseren Plätzen niedergelassen. Malesh.Wir waren bereit ihre eigentlichen Plätze zu nehmen. Da saß jedoch ein kurdischer Farmer mit seiner Kinderbande und machte keine Anstalten uns die Plätze zu überlassen.Und wieder war ich froh über May. Die machte nämlich eine Riesenszene und wir bekamen am Ende unsere Plätze.
Den Flug vertrieb ich mir mit Solitaire und ruck zuck waren wir da!Wow,ich konnte es kaum fassen!Die Landschaft erinnerte mich an Schleswig-Holstein .Fast bekam ich einen Anfall von Heimweh,aber nur fast. Weitläufige Felder im goldenen Licht der untergehenden Sonne getaucht.Wie romantisch.
Erbils Flughafen ist supermodern und gähnend leer.
Am Ausgang empfing uns der Fahrer und brachte uns zum Hotel Noble in Ain Kawa.
Dort wartete auch schon mein Chef.
Das Hotel machte seinem Namen alle Ehre (also nach irakischen Maßstäben gemessen) und war nicht total fern von seinen angeblichen 5 Sternen. Nach einer Runde Small Talk hiess es dann kurz duschen und ab ins Hotelrestaurant.Mein Chef bestand drauf uns mit Essen vollzustopfen und bestellte einmal die ganze Karte durch. Der Koch scheint Libanese zu sein.Die Speisen waren vorzüglich. Die Freundlichkeit der Menschen ist überwältigend.Nachdem May rumgepöbelt hat,dass es keinen Rosewein gibt, versprach der Manager des Restaurants uns 2 für morgen Abend zu organiseren.Sein Feuerzeug bekam ich auch geschenkt.
Nebenbei erwähnt waren wir zwei  die einzigen weiblichen Gäste.Sonst nur Männer.Und die Sängerin,die war weiblich und sang so klangvoll ,das wir unser eigenes Wort nicht verstanden.
Die Männer tanzten Dapke. Als sie endlich aufhörten scherzten wir mit dem Chef rum und hatten einen netten Abend. Zweimal kam es zu kurzzeitigen Stromausfällen und der Saal war für 2 Minuten zappenduster. An der Infrastruktur mangelt es hier halt noch etwas. Morgen um 10 Uhr geht ab zur Stadtrundfahrt.Ich bin gespannt.

Dienstag, 21. Juni 2011

Money,Money ,Money

Jackpott!
Ich wurde gerade ins Büro bestellt. Dachte schon, dass ich einen Einlauf kassiere.
Weil die Datenbank nicht komplett ist oder ich irgendeinen Fehler gemacht hab, oder irgendwie sowas.

Und wieder gab es keinen Ärger. Ganz im Gegenteil!!
Es gab Geld. Anders als erwartet bekam ich mein Gehalt für den Monat bezahlt!Richtig, meine Trainings-session wurde auch noch bezahlt! Dabei hab ich so ungefähr nichts geleistet, sondern war vielmehr ein Klotz am Bein.
 Ich liebe meine Firma. Ich mein,ich werde sowieso schon voll überbezahlt (Ok, für eine Stadt wie Erbil hat man sich ein Schmerzensgeldaufschlag verdient!),dann habe ich erfahren, dass die auch noch meine Unterkunft zahlen.
Und die Mieten in Erbil sind nicht gerade billig.Für ein anständiges Apartment ist man locker seine 1000$ los. Die spar ich mir jetzt jedenfalls.

Naja und nun bekomm ich auch noch Geld für das "Vorbereitungstraining". Ich fühl mich wie ein Lottomillionär und würde am liebsten singen.
Money,Money,Money von den Abbas schwirrt mir durch den Kopf.
Aber ich halte lieber meinen Mund.So peinlich bin ich dann doch nicht. Dafuer gönn ich mir was im Duty Free Shop.
Hab ich mir verdient!

Dezente Panik vor dem Abflug...

Ok,dies wird mein letzter Eintrag vor meinem Abflug.Maschiene startet um 17 Uhr und 2 Stunden spaeter werde ich mich dann auch schon am Erbil Airport wiederfinden- falls es zu keener unerwarteten Katastrophe vorher kommen sollte. Ihr lacht,aber so unwahrscheinlich ist das gar nicht. Eventuell wird es einen Mord geben.Und ich bin involviert. Wie ich gestern erfahren habe,kann Allan, mein Kollege, erst spaeter fliegen.Visumsprobleme. Das heisst im Klartext, ich und May fliegen…sofern ich sie nicht vorher umbringe. May ist nett,aber unfaehig ihrenen Mund zu halten und ihr Hirn zu nutzen. Ich reise lieber alleine,traeume vor mich hin und hab meine Ruhe. Eventuell dulde ich jemanden, der sich um mich kuemmert. Bei May wird das nicht der Fall sein. Ich she mich schon als menschlichen Kummerkasten am Flughafen sitzen.
Um meine blanken Nerven zu beruhigen zieh ich mir gerade Nesquick rein. Das beruhigt die Nerven. Fraglich ist,ob mein Chef jetzt mitfliegt oder wo der steckt. Im Buero ist er jedenfalls nicht und ehrlich gesagt hoffe ich, das ser nicht mi runs fliegt!Irgendwie verbreitet die Anwesentheit eines Vorgesetzten immer eine angespannte Stimmung.Plus er sieht auch noch gut aus. Gut aussehende Menschen machen mich nervoes. War schon immer so. Also die Kombi aus Chef sein und Gut aussehen plus eine Nerven zerreibende May wird mich zum Amoklaefer machen….
Und Erbil? Ich weiss gar nicht ,warum mich der Gedanke ploetzlich so nervoes macht.War doch alles cool bis jetzt. Aber langsam bin ich etwas gespannt, was mich dort erwartet. Wird es so wie in Kairo nur ohne Nachtleben? Na dann Prost, Mahlzeit. Werde ich ueberhaupt Freunde finden? Oder werde ich zum Einsiedlerkrebs mutieren, dessen einziger Bezug zur Aussenwelt die Arbeit und die nervige May sein wird (mit de rich mir uebrigens spaeter ein Appartment teilen darf…)?
Werde ich ein Kulturschock erleiden?Oder gar noch viel schlimmer, werde ich mich langweilen?
Vielleicht haette ich lieber bei meiner Langzeitliebe Kairo bleiben sollen? Trotz allem Gemecker bin doch immer noch verliebt in Kairo. Irgendwie hat die Stadt trotz allem ihren Charme. Mal sehen, was Erbil charmantes an sich haben wird….
Also drueckt mir die Daumen.Ich meld mich dann aus dem Irak….

Montag, 20. Juni 2011

Sie denkt sie ist Bauer!

Neulich nach meiner Powerwalkingtour sehnte ich mich nach einer eiskalten Pepsi. Ich irrte in Hamra rum und fand einen kleinen Kiosk. Als ich eintrat blickte die Männerbesatzung im Laden amüsiert auf mein knappes Outfit. „Welcome to Beirut!“ sagte der alte Mann hinter der Ladentheke neckich. Welcome?Really? Oh man, dieser Satz brachte mich auf die Palme! Hatte ich diese Worte nicht schon zehntausend Mal in Kairo zu hören bekommen. All die Schmierlappen, die beim Anblick einer Ausländerin einfach nicht ihren Mund halten können! Die Erinnerungen machten mich so wütend, dass mein Hirn kurz aussetzte. Wahrscheinlich wollte ich was Schlaue sagen. Stattdessen sagte ich:
„Essayek ya Pasha!“(Was geht, du Held auf Ägyptisch).Der ganze Laden starrte mich an. Dann brachen die Männer in schallendem Gelächter aus. „Mashallah, sie spricht Arabsich!(Oder sollte ich besser sagen es spricht Arabisch??). Dann ein anderer Typ: „Haha, sie ist ein ägyptischer Farmer!“ Wieder schallendes Gelächter…..Dafür ging die Pepsi aufs Hau. Ich war binnen weniger Sekunden mit hochrotem Kopf verschwunden.

Das libanesische Völkchen

Also zunächst einmal sehen ich viele Libanesen (vor allem die Christen) nicht als Araber.
Mit der arabischen Welt wollen sie nicht identifiziert werden.
Wir sind Mediterraner! Ok, auch gut.

2. Sind sie unverbesserliche Pazifisten. Zu Recht, der Libanon ist unbestritten eines der schönsten arabischen Länder! Wenn nicht sogar eines der schönsten Flecken Erde, die ich bis jetzt gesehen habe.

3. Neigen sie zu einer dezenten Prahlerei. Jeder investiert sein gesamtes Gehalt in eine dicke Karre, ein teures Handy und andere Statussymbole sowie natürlich in ein gediegenes Nachtleben.
 Ein anderer Teil fließt in Schönheits-Ops und Fashion…Manchmal übertreiben sie es etwas mit der Prahlerei. Jeder kennt scheinbar den Sky Bar Besitzer, hat Bezug zur Regierung (Welche Regierung???Momentan ist da doch nichts!) und kommt aus angesehenen Familien. Alle klar. Mein Geheimnis gegen Prahlerei ist übrigens Understatement.
Das macht die Prahlerei lächerlich. Somit spare ich auf einen Trabi, diniere bei Mc Donalds und meine Garderobe besteht aus Primark und H&M.

4. Libanesen sind Sprachtalente! Jeder kann Englisch, sogar Taxifahrer verstehen mich mehr oder minder. Plus Französisch. Die meisten sprechen neben Arabisch, Französisch und Englisch noch ein oder zwei andere Sprachen, Deutsch zum Beispiel.

5. Es gibt „Woss-Woss“-Menschen. Das sind die im tiefgelegtem 3er BMW mit Feinripphemden, Tatoos und einer Gelmatte. Die cruisen den ganzen Tag in ihrer Karre rum mit arabischer Mucke bis zum Anschlag aufgedreht und versuchen Weiber zu reißen In Deutschland auch Arschproleten genannt.

6. Deutschland über alles! Die Libanesen scheinen uns zu mögen! Viele sind Feuer und Flamme wenn es um die deutsche Nationalelf geht. Hitler finden auch alle super (ob da gut ist bleibt zweifelhaft…). Und fast jeder war schon einmal in Deutschland und spricht ein paar Brocken Deutsch. Sogar "Mein Kampf" gibt es hier zu kaufen!

7. Lebensfreude! Die Libanesen scheinen die politischen Unruhen schlichtweg auszublenden. Sie nennen die israelischen Angriffe und die Bürgerunruhen kleine Auseinandersetzungen.
Beste Beispiel meine letze Konversation:
„Also ich flieg bald in den Irak.“
„In den Irak, spinnst du? Ist voll gefährlich dort! Da laufen die alle bewaffnet auf der Strasse rum!“
Ähm, hallo? Hast du dich mal umgesehen? An jeder Ecke Soldaten, manchmal ein Panzer und jeder hat eine Schießwaffe in Beirut. Und du willst mir erzählen, dass Erbil gefährlich sei????
Naja, die Libanesen nehmen es gelassen und lassen sich das Feiern nicht nehmen.
Selbst während der Bombenangriffe ist man einfach in die Berge gefahren. Natürlich um dort weiter zu feiern. Harte Jungs.
I
m Großen und Ganzen sind die Libanesen aber sehr herzlich und weltoffenen. Hier kann Okzident neben Orient friedlich existieren und auch wenn die Religionen meist unter ich bleiben, habe ich keine Feindlichkeit untereinander zu spüren bekommen.
Nur die Syrier, die finden sie alle dumm. Genauso wie die Israelis. Und die Saudis.

Sonntag, 19. Juni 2011

Ausflug nach Tripoli

Da heute mein letzter freier und mein vorvorletzter Tag im Libanon ist, beschloss ihn sinnvoll zu nutzen. Die Optionen waren Beach, Baalbeck oder Tripoli.

Strand  fiel schon einmal flach. Aufgrund meiner kraterartigen Mückenstiche an den Beinen, die ich in Ägypten bekommen hatte.

Also Kultur. Ich wollte nach Baalbeck. Erstens bin ich ein Freund der Antike und wollte mir die alten Göttertempel ansehen, zweitens ist Baalbeck näher an Syrien. Ich muss gestehen, der Nervenkitzel reizte mich etwas. Und ich wollte nochmal durch die Berglandschaft düsen.

Also brach ich ganz arabisch-zeitgemäß gegen 12 Uhr auf. Irgendwann fand ich endlich ein Taxi (ist ja Sonntag!). „Zur Charles Helou Station,bitte!“ Er verstand mich nicht. War nicht seine Schuld. Meine französische Aussprache ist unter aller Kanone. Wohin ich denn wolle fragte er. Nach Baalbeck. Er klärte mich auf:
Von der Charles Helou-Station fahren keine Busse nach Baalbeck, aber nach Tripoli. „Mhm,auch gut. Was kostet e zur Busstation?“ fragte ich skeptisch. „2000 LP, ich bin Service!“ Was? Läppische 2000 LP (sind gerade 1 Eur!) von meinem Hotel bis zur Station?
(Die befindet ich übrigen gegenüber vom Virgin Store/Gray Hotel, etwas südlich. Dort ist ein Bild mit so einem Regierungstyp und der Flagge. Dahinter ist die Station. Kennt auch eigentlich jeder.)
Tzz, und der andere hat mir 10 $ nach Hamra abgeknüpft, was einem Zehntel des Weges entsprach. Frechheit!
Ok, also irgendwann saß ich im Bus gen Tripoli. Da Ticket kostet übrigens auch nur 3500 LP(ca. 4 Eur)!

Die Strecke selber verläuft zwischen Berge und Meer, netter Anblick, dauert ca. 2 Stunden.

Dann erreichte ich Tripoli.  Mein erster Gedanke beim Ausstieg war mir den nächsten Bus wieder zurück nach Beirut zu schnappen.
Ich hatte ein kleines, verwünschenes Fischerdorf voller kulturellen Merkmale erwartet. Stattdessen schlug mir Gehube, staubige Luft und Abgase entgegen. Die Stadt war ein Moloch. Schön ist echt was anderes. Erinnerte mich irgendwie an mein Heliopolis in Kairo. Der Ortsteil hat zwar nette alte Villen, ist sonst aber unbewohnbar als Europäer.
Scheinbar sind Städte oder Gegenden die ein –oli beinhalten grundsätzlich schrecklich.

Aber gut, ich wollte Tripoli eine Chance geben.
Zunächst musste ich meiner Blase eine Chance geben sich irgendwo zu entleeren.
Natürlich kein Cafe oder Restaurant weit und breit. Plus brennende Hitze und ich schwitzend unter meinem Pullover (mein ärmelloses Top war hier eher unangebracht….)

Irgendwann, kurz vorm explodieren und kollabieren, sah ich ein Cafe-Schild.

Ich stürzte zur Tür hinein und...erstarrte. 7 Augenpaare waren auf mich gerichtet. Männliche Augenpaare. Die pubertären Jungs waren mindestens genauso geschockt wie ich. Nach 3 Schreckenssekunden marschierte ich im Soldatenschritt ins Cafe, welches viel mehr einem Wohnzimmer glich.

Ach du Schreck, Wo war ich nun gelandet? Ich fragte einen der Jünglinge nach einem Cappuccino und der Toilette. Er starrte. „Hammam??“(Toilette auf Arabisch).Geht doch. 2 Minuten und 3 Kilo leichter kam ich wieder zum Vorschein.
Der Kleine machte keine Anstalten den Cappuccino vorzubereiten.
Fein, ich griff mir ein Wasser und Schokolade aus dem Kühlschrank, zahlte und verschwand schnurstracks.

Das Meer fand ich nicht. Dafür eine Kuh. Mitten auf der Straße. Hier herrschten ja ländlich-indische Verhältnisse…. Irgendwie erinnerte mich das an Kairo. Und gleichzeitig erzeugte die Stadt Muffensausen in meinem Bauch. Würde es so auch in Erbil sein? Staubig, kochend heiß und voll mit Bauern? Oh man, da hatte ich mir ja was eingebrockt.
Nach geschlagenen 1 ein halb Stunden, ohne das Meer oder irgendetwas Sehenswertes gefunden zu haben, trottete ich zum Busbahnhof zurück. Auf der Rückfahrt dachte ich an Kairo, die Stadt hatte mir ein Flashback versetzt. Irgendwie vermisste ich es etwas. Aber nein, wenn ich wollte, könnte ich ja jederzeit wieder hin.

Qasr Amir Al-Amin

Heute war eine meiner Highlight hier im Libanon.
Ich fuhr in die Berge.
Hadi, den ich auch über ASW kannte und seine Freunde, mit denen ich Donnerstagabend in Hamra unterwegs war, nahmen mich mit auf einen Trip zum Qasr Amir Al-Amin, also zur ehemaligen fürstlichen Hütte des Lords Al-Amin.
Die Fahrt dahin dauerte 1.5 Stunden und ging durch Libanons Berge. Morgen um 10.30 Uhr ging e los. Was ich zu sehen bekam raubte mir den Atem. Die Landschaft erinnerte ein bisschen an die Berge Österreichs. Ein wundervoller Anblick von unberührter Natur sah Berge, Täler und natürlich die bekannten Zedernbäume, das Wahrzeichen des Libanons. Meine Bilder sind so schlecht, dass sie leider nicht annähernd die Schönheit der Natur wiedergeben. Wir durchquerten mehrere kleine Dörfer auf unseren Weg.
Die Sonne knallte uns auf den Pelz und da wir im Cabriolet unterwegs waren, konnten wir uns gleichzeitig bräunen. Leider bekamen wir alle einen „Farmer Stamp“ zu Deutsch „Bauernstempel“. Bauernstempel heißt, Wenn man nur an den Unterarmen und Schenkeln bräunt, der restlichen, mit Kleidung bedeckter Körperpart bleibt käsig-wie. Hab ich auch neu gelernt.
Ich brabbelte die ganze Fahrt über und war ganz aufgedreht vor Begeisterung, neben der Feier-Mathilda gibt es nämlich auch die Natur-Mathilda. Die ist allerdings in Kairo fast gänzlich untergetaucht und wurde nun wieder zum Leben erweckt! Ich wäre am liebsten aus dem Auto gesprungen und wandern gegangen. Stattdessen blieb ich brav sitzen, bis wir da Restaurant erreichten.
Al s unsere Truppe vollzählig war, gab es endlich Essen. Binnen 10 Minuten war der Tisch randvoll mit Mezzah. Speisen ( arabische Vorspeisen). Es gab alles, was das Herz begehrt. Tabuleh und Fattouh (libanese Salate),Hommus, Baba Ganghnou ( Kichererbsen und Auberginendip), Labneh ( Frischkäse), Sambousk (Spinat und Käse in Teigtaschen) Nüsse, Brot und noch tauend andere Sachen.
Ich kannte die libanesische Küche ja schon aus Kairo, aber da war nicht gegen dieses Essen. Ich konnte gar nicht mehr aufhören. Es war köstlich. Als sich schon alle die Bäuche hielten, kam der Hauptgang. Den lies ich aus, war alles Fleisch und nichts für mich Vegetarier. Aber damit nicht genug. Dessert gab es auch noch! Früchte, ein Art Sahnequark, den man mit Honig ist und türkischen Kaffee. Danach wollten wir alle nur noch eines: SCHLAFEN!
Die Gruppe war fantastisch und ich hatte einen Mordspass. Ich konnte mich gar nicht mehr einkriegen vor lachen! Der Platz war nicht nur ein Restaurant sondern auch ein Hotel. Nächstes Mal, wenn ich hier bin, werde ich auf jeden Fall ein paar Tage dort verbringen!
Und was kostete mich der Spaß? Gerade mal 25 $! Dafür krieg ich in meinem Hotel gerade mal ne Pasta und eine Pepsi!
Irgendwann gegen 20 Uhr kamen wir wieder in Beirut an. Hadi musste los um seinen Flug nach Saudi Arabien zu kriegen, der Arme. Ich platzierte mich direkt ins Bett und blieb dort. Keine Chance mich nochmal aus dem Zimmer zu bewegen,
Nun, da die Naturmathilda erweckt wurde, denke drüber nach morgen eine kleine Exkursion zu machen. Vielleicht kann ich mir ein Fahrrad mieten oder halt per Fußmarsch ab in die Natur!

What a small world!

Die Welt ist echt klein!
Nour, die ich letztes Wochenende auf Anis Geburtstagsparty kennenlernen durfte, hatte mich bei Facebook gefunden. Eigentlich bin ich kein Freund dieser Social networking- Seiten. Aber im Ausland sind sie irgendwie schon Gold wert um im Kontakt zu bleiben.
Erstaunt stellte ich fest, dass wir gemeinsame Freunde hatten. Und zwar Ägypter. Zwei kenn ich echt gut und sie kennt die durch die Reiterei. Die Reitercommunity scheint in der arabischen Welt echt klein zu sein. Einer der zwei arbeitet eigentlich als Architekt und Innenausstatter, designt aber auch die Reitparkoure. Zudem ist er ein ziemlich enger Freund meines Exfreunds, der auch ein totaler Reitsportfanatiker ist.
 Der zweite ist Tolba. Tolba lernte ich damals an meinem Geburtstag kennen. Er ist 2 Jahre jünger als ich und echt noch grün hinter dem Ohren. Seinem Vater gehört irgendeine Textilfirma imn Kairo und dementsprechend gut finanziert er alle Späßchen seines Sohnemannes. Tolba denkt dadurch natürlich, dass er supercool ist. Aber lustig ist er trotzdem, besonders, wenn er versuchte mir die Welt zu erklären. Der kleine Spinner.
Naja, jedenfalls ist es echt witzig, wie klein die Welt doch ist.

Sky Bar Opening verpennt!!

Ok, dass ich gerne schlafe ist nicht neu.
Das Beste auf Erden ist der Mittagschlaf. Und der Moment, wenn man langsam aufwacht und merkt, dass man keinen Zeitdruck hat und noch locker weiter im Bett liegen kann.Gibt es was Schöneres???

Aber gut, back to the story.
Freitag nach der Arbeit hüpfte ich zu meinem Hotel, chillte ein bisschen,ging zum Skypen ins Internetcafe und war gegen 21 zurück.
Schliesslich brauchte ich meine Zeit um mich für da Sky Bar Opening aufzubrezeln.
Hab ich ein Glück, dass ich das noch miterleben darf. Was wäre Beirut ohne die legendäre Bar gesehen zu haben, die zur Nr.1 weltweit gekürt worden ist?
Anis und seine Freund wollten schon um 9.30 Uhr aufbrechen.
Ich entschied mich nachzukommen. 9.30 Uhr ist übertrieben dachte ich mir.
So gegen 10.30 Uhr war ich so gut wie fertig. Mein Kleid war perfekt, Haare auch, fehlte nur noch das Make Up.
Doch vorher machte ich den fatalen Fehler eine kurze Verschnaufpause auf meinem Bett einzulegen. Nur kurz den Rücken entspannen. Nebenbei lief der Pate im Fernsehen. Als ich meine Augen wieder öffnete war der Pate längst vorbei und ich völlig im Halbschlaf. Panisch checkte ich mein Handy.

Super, 3 Anrufe in Abwesentheit und 2 SMS. „Wo steckst du? „Du verpasst einen grossartigen Abend!“
Es war inzwischen 1 Uhr am Morgen! Jetzt noch schminken und los?No way,ich schaffte es so gerade eben meine Kontaktlinsen aus den Augen zu fischen, meine Abwesentheit zu entschuldigen und eine neue Folge TKKG anzuschmeissen.

Man,ich bin echt so ein Loser. Vielleicht liegt es am Alter? Oder irgendwas stimmt mit meiner Schildrüse nicht….Vor ein ,zwei Jahren wäre ich noch logetigert, inzwischen bevorzuge ich es mir Kinderkrimis reinzuziehen. Ja,ich werde echt erwaschen und das ohne Sky Bar…

Freitag, 17. Juni 2011

Wo geht es denn hier zu Schännel?

In der gesellschaftlichen Hierachie gibt es 2 Arten der Upper Class.Die Upper-Upper Class, bei der es sich meist um alteingesessene Familien handelt, die mit eleganter Zurueckhaltung und vorbildhafter Bildung glaenzen. Und dann gibt es die Lower-Upper Class,die wohl schrecklichste aller Gesellschaftschichten.Diese Art Mensch , meist neureich, hat es irgendwie geschafft schnell zu viel Geld zu kommen (Lotto gespielt??), die Bildung ist dabei auf der Strecke geblieben. Ein sehr passendes arabisches Sprichwort dazu: Ein Affe im Anzug ist immer noch ein Affe. Da stimme ich zu.
Bestes Beispiel war gestern nach der Arbeit. Ich schlendere vertraeumt und mit Musik auf den Ohren zum Hotel, da spricht mich eine Anfang 40-Frau auf Mega-High Heels und in einem furchtbaren Kleiderfummel an.

“Sorry,wo gehts den hier zu Schännel”?
“Hä? Was willst du?”
“S-C-H-ä-N-N-E-L!!!!” (Ihr Blick war voller Abscheu ueber meine Ahnungslosigkeit)

Irgendwann daemmerte es bei mir.

“Du meinst wohl Chanel?”
“Ja, natuerlich mein ich Schännel,was den sonst?Du kennst doch wohl Schännel,oder nicht?”

Haette sich die Allerwerteste mal 1 Minuten Zeit genommen, um mich genauer zu betrachten,waere ihr vielleicht aufgefallen, dass ich von Kopf bis Fuss in H&M,Zara & Co gekleidet war.Nichts mit Chanel und so.
Dummheit und Ignoranz gehoert bestraft.

“Klar kenn ich den Weg, immer geradeaus und die naechte links und dann nochmal links. Gleich der erste Laden!”

Ich lotste die Schreckschraube geradewegs zu McDonalds.
Find ich durchaus passender fuer sie als Chanel....

Donnerstag, 16. Juni 2011

Sport in Beirut!

Gestern nach der Arbeit hatte ich Hummeln im Hintern.
Trotz hiesigen Schlafdefiziten .
Lag wohl am übermaessigen Kaffeekonsum (nebenbei:Nescafe mit Nesquick und Coffeemate=schmeckt super!!)
Jedenfalls beschloss ich in meinem hyperaktiven Anfall joggen zu gehen!
Aber geht das in Beirut überhaupt? Ich tat ,was ich immer tat um Antworten zu finden:
Ich googlete.
Und zack,Volltreffer!Es gibt Joggingrouten.
Die erste führte gleich von meinem Hotel an der Corniche entlang bis zum sogenannten Luna Park.2.5 Km. Die Verlängerung ging bis zum Movenpick.7.5 Km.
Also schmiss ich mich nach der Arbeit in halbwegs taugliche Sportklamotten und rannte los.

Die Corniche spiegelte den typischen Fall eines kulturellen Melting Pots wieder.
Komplett schwarverschleierte Ninjaeulen schlenderten neben halbnackten Frauen daher.
Ich joggte durch die Menge.
Die Sonne strahlte mir ins Gesicht und ich hörte das Meeresrauschen (neben all den Stimmgewirr). Es war traumhaft.
Der Rückweg war dann nicht mehr ganz so magisch.Völlig ausgelaugt,mit Fussblasen und einer schlechten Lunge walkte ich zurück (Walking ist eh gesünder als joggen!)
Abends hatte ich dann so einen Monsterhunger,dass ich mir soviel Labneh (lokaler Frischkäse) mit Öl und Brot reinzog, bis ich mich nicht mehr rühren konnte und selig zu den Abenteuern der TKKG Bande lauschte.

Erbil rückt näher!!!!

Erbil rückt nun näher.
Ich habe gerade erfahren, dass ich entweder Montag oder Dienstag fliegen werde!
Uiuiui,nun macht sich doch die Nervosität breit!
Und surprise,surprise,wir werden dort erstmal in Hotels leben!
Aber das kenn ich ja schon.Hoffe nur, dass das nächste Hotel einen Pool und Gym hat!
Und kein klauendes Putzpersonal! Hab meinen Raum heute extra dreckig hinterlassen.
Hoffe,die Putzfrau ist mindestens 2 Stunden beschäftigt!hehehe.
Und ich werde alle Shampoos und Handtücher aus dem guten Monroe-Hotel klauen.
Den Bademantel lass ich aber dort,wird sonst zu schwer.
Immerhin hab ich noch das Wochenende hier und kann am Donnerstag die Sky Bar sehen.Die wurde zur No.1 Bar weltweit gekürt.Kann ich mir ja nicht entgehen lassen.
Tja,und dann heisst es “Auf,Auf,ab in den Iraq!”
Bin ja mal gespannt, was mich dort erwartet…..

Mittwoch, 15. Juni 2011

Putzendrama Part 2

Höchster Erwartungen eilte ich gestern nach der Arbeit ins Hotel.
Natuerlich hatte die Putze mein Geld nicht im Zimmer “gefunden”.
 Und der bescheuerte Room Manager ist eine inkompetente Zicke.Ich hab mit dem Personal gesprochen,die schwören,dass sie es nicht waren.
Ja,natürlich tun sie das.Man,was sollen sie auch sonst sagen? Ja,ich war es,bitte entlasse mich??
Deal: Wir können ja gemeinsam das Geld in deinem Raum suchen.
Er dachte also,dass der Fehler bei mir läge und ich einfach nur zu blöd bin mein Geld zu finden. . Ersetzen können sie mir das Geld natürlich nicht, aber wir können über günstige Konditionen reden,wenn ich wiederkomme. Ganz sicher werde ich nie wieder im Monroe hausen,mein Lieber!

In meinem Kummer zog ich mir ein Smirnhoff Ice rein (gut,dass ich noch ne letzte Flasche hatte) und schaute Open Water. In dem Film geht es um ein Paar, dass bei einem Tauchgang vergessen wird.Das Boot fährt ab und die beiden verloren im offenen Meer.Und das über Stunden.Dabei werden sie von Haien und allen möglichen Meereskreaturen angeriffen. Nach dem Film ging es mir doch gleich viel besser.Lieber bestohlen als vergessen auf offener See.
Das hilft übrigens immer gegen schlechte Laune und Trauer. Einfach das Schicksal anderer Menschen anschauen,denen es noch schlechter geht.
Dann ist alles nur noch halb so schlimm und es geht mir immer gleich viel besser.
So auch gestern. Ging dann noch spontan mit Mohamed,einem Freund von Anis, den ich auf seinem Geburtstag kennengelernt hatte, was trinken.
Die Bar befand sich im 26.Stock des Four Seasons.
Erinnerte mich stark ans Tamarai.Irgendwie wiederholt sich doch alles immer wieder.Abend war jedenfalls lustig und der Kummer schnell vergessen.

Dienstag, 14. Juni 2011

Permanetes Pech mit Putzfrauen

Irgendwie hab ich immer Pech mit Putzfrauen.
Nur Phillip,den ich damals in Heliopolis hatte,der war super.
Ansonsten  hatte ich schon alles durch an Erlebnissen: Eine wollte, dass ich ihr Essen bei Subway bestelle (natürlich auf meine Kosten), die Nächste klaute,etc.
Meine ehemalige Mitbewohnerin hat noch mehr und noch negativere Erfahrungen auf Lager..

Gestern Abend wurde der Gipfel erreicht.Ich wurde im Hotel beklaut! 120$ fehlten. Erst dachte ich,dass ich die irgendwo ausgegeben oder verlegt hab. Nach einer 2 Stunden-Suche realisierte ich die Wahrheit:
Man hatte mich beklaut! Ich sprach mit dem Manager.Alles was er brachte war mir vorzuwerfen,dass ich keinen Safe benutzt habe.Ja, hallo?Ich geh doch nicht davon aus,dass ich in meinem Hotelzimmer beklaut werde!
Der Manager,der sich ultrawichtig vorkam, versprach mir, der Sache nachzugehen und mich kurz vor seinem Feierabend anzurufen.Tat er natürlich nicht.
Ich entschloss mich für einen Trick, den ich mir von meiner ehemaligen Mitbewohnerin abgeguckt hab.
Die hat auf diese Art ihr Handy und ihr Kleid wiederbekommen.Ich schnappte mir heute morgen die Putzfrau,die auch gestern in meinem Raum was weiss ich getrieben hatte, und sagte ihr, dass ich mein Geld vermisse.Sie soll es auf den Tisch packen, wenn sie es in meinen Raum “findet”.
Vielleicht hast du es draußen verloren?”
War ja klar,dass sie mir so kam.
”Nee,hab ich nicht!Ich weiss,dass es im Raum sein muss.Und da nur ich und du drinnen waren, muss es noch dort sein.Also pack es auf den Tisch,wenn du es findest!”
Als 2.Massnahme wandte ich mich abermals an die Rezeption.
Diesmal sprach ich mit dem Room Manager, der eine weiblichere Ausdrucksweise hatte als ich…
Er kümmert sich um die Sache,aber er kann mir versichern, dass niemand von dem Hotelpersonal jemals klauen würde und er niemanden beschuldigen wolle.
Grrr,dann bin ich wohl der Lügner oder wie?
Ich war wütend und dampfte vor mich hin (ich werde echt selten wütend).
”Ich geh jetzt zur Arbeit, du kümmerst dich drum und wir reden später!”
Nun sitzte ich auf der Arbeit.In 40 Minuten kommt die grosse Überraschung!Bis dahin Daumen drücken!
PS:Falls ich mein Geld nicht wiedersehe werde ich morgen das Frühstücksbuffet plündern und sämtliche Handtücher und Duschgels mitgehen lassen.Vielleicht sogar den Bademantel,kommt ganz drauf an…..hehehe

Ausflug ans Meer

Dieses Wochenende war ich am Meer.
Naja, zumindest hielt ich mich im Resort und dessen Pool auf.
Und es war auch nur ein und ein halber Tag. Grund war, dass Anis sein Geburtstag dort feierte.
Ich wusste Samstagnachmittag nur, dass ich ein Bikini einpacken soll und mich Ziad, ein Freund von Anis, um 20.30 Uhr abholen würde. Ziad kam um 22.10 Uhr! Arabisches Timing vom Feinsten.
Dafür war Ziad wirklich nennt. Er arbeitet bei Booz Consulting und tingelt um die Welt. Nun war er gerade in Beirut und wollte seinen alten Freund Anis treffen.
20 Minuten später kamen wir an. Es stellte ich heraus, dass wir den Abend sowie den nächsten Tag im Chalet dort verbringen sollten. Gut, dass ich nichts außer meinen Bikini und Kontaktlinsenmittel dabei hatte….
Um 4 Uhr morgens stellte ich fest, dass ich VOR dem Haus im Garten eingepennt war. Ich bewegte mich nach drinnen und schlief in meinem versifften Kleid, dass ich auch am nächsten Tag tragen würde.
Am nächsten Morgen kamen noch mehr Leute und die Sause ging weiter. Ich war verpeilter als denn je.So verpeilt, dass ich erst nach 2 Stunden bemerkte, dass ich meine Bikinihose verkehrt herum trug. Es handelte sich um ein Schwimmstück, das ich irgendwann unter extremen Zeitdruck in Kairo gekauft hatte.
Statt meiner eigentlichen Größe kaufte ich damals Größe 42!

Trotzdem hatte ich enormen Spaß und lernte lauter neue Leute kennen. Abends zurück im Hotel pennte ich um 22 Uhr bis heute Morgen. Ich kam um 9.10 Uhr komplett ausgeschlafen im Büro an.

„Alle ok bei dir? Oder warum bist du so spät? “Hallo? Gehts noch?10 Minuten! Mehr sind es doch nicht! Sind wir hier in Deutschland ???? In der Pause bemerkte ich, dass ich nicht um 9.10 Uhr im Office war sondern um 10.10Uhr.Irgendwie hatte sich meine Uhr umgestellt. Ok, somit war die lästige Fragerei verziehen.

Samstag, 11. Juni 2011

Kauderwelch

Ok,da hab ich  2 einhalb Jahre Arabisch studiertund dann komm ich nach Kairo, wo mich keiner versteht.
Hätten die uns nicht mal vorher sagen koennen, dass hier niemand Hocharabisch spricht?
Und das die Dialekte so ungefähr nichts mit der reinen Form zu tun haben?
Nach einiger Zeit hatte ich wenigestens Taxi Fahrer Anweisungen drauf,konnte ein wenig Schmipfen und Essen bestellen.Immerhin.
Nun bin ich in Beirut und der Spass geht wieder los.Der libanese Dialekt klingt zwar tausendmal schöner,ist aber für mich gänzlich unverständlich.
Das nervt,ich versteh nichts und werde sofort als Touri enttarnt.
Neulich hat mich der Taxifahrer beispielsweise voll abgezogen.
Statt dem normalen Preis, der wohl bei ca. 1,50, max. 2 Eur lag ,wie ich später erfur, musste ich 10 $ blechen.Danke auch.
Naja,und in Erbil wird es auch nicht besser. Soll ich jetzt etwa noch Kurdisch lernen? Bergtürkensprache ist das, wie eine Freundin von mir immer so schön sagte.Und was soll ich mit Kurdisch??? Zwischenzeitlich habe ich auch noch Bayrischstunden von meiner Mitbewohnerin bekommen.Selbst die halte ich für weitaus sinnvoller,als Kurdisch!
Die Wahrscheinlichkeit, dass ich im Hofbräuhaus in Erbil abhänge und mit dem Besitzer snacke ist tausendmal wahrscheinlicher, als dass ich mich mit einheimischen Kurden anfreunde.

Nostalgia Night mal anders

In Ägypten gibt es ja nicht besonders viele Optionen wenn es ums Feiern geht.
Clubs, in denen man normale Aegypter trifft, gibt es ungefähr 2. 35 im Four Seasons und Tamarai. Meine alte Mitbewohnerin und ich gingen meist in einen dieser Clubs  (oder zu beiden in einer  Nacht).
Dienstag Abend gab es leider nur eine Option: Tamarai. Nostalgia Night hieß das Motto.
Wir beiden fanden es ziemlich unerträglich.Und eigentlich mochte es niemand , außer Beltagy. Der Clubbesitzer und Erfinder dieses Abends.
Hier in Beirut hatte ich am Donnerstag meine ganz eigene Nostalgia Nacht.
Die Nacht der nostalgischen Getränke. Nach der Arbeit hing ich mal wieder im Supermarkt ab (ich liebe Supermärkte,die beruhigen irgendwie meine Nerven!) und was fand ich? Smirnhoff Ice! Wer ungefähr mein Baujahr ist,erinnert sich noch gut an die Alcopops von früher.
Oh man, dass waren Zeiten.Zu Ushers "Yeah Yeah" wurde getanzt und Smirnhoff Ice oder Barcardi Rigo geschlürft.
Dann hat das deutsche Recht einen Strich durch die Rechnung gezogen.Keine Alkopops für Jugendliche,zu gefährlich sei das!
Tzzz, irgendwie gab es denn eine Sondersteuer auf die Dinger und man sah sie nie wieder.

Naja, jedenfalls, kam die alten Erinnerungen so hoch und ich beschloss mir eine Smirnhoff Ice flasche zu gönnen.Was für ein nostalgisches Erlebnis!
Später am Abend,nach dem Alkopop, beschloss ich spontan noch auszugehen.Ich war mit Anis und seinen Freunden unterwegs. Irgendwann beschlossen wir Baileys zu trinken!
Der gute Baileys! Das letzte Mal hatte ich Baileys im Jahre 2008. Meine alte Mitbewohnerin hatte damals einen Freund, der am Wochenende immer nach London ausflog und wir hingen in seiner Wohnung ab. Ausgehen durfte sie dann nämlich nicht. Meine Mitbewohnerin wurde mit Baileys beschenkt, den wir dann tranken und in der Wohnung rumtanzten. Man war das lustig. Irgendwann erfuhren wir ,wieviel Kalorien eine Flasche hat. Es sind 2300 Kcal! Seitdem nahm die Baileys-Ära ein schnelles Ende.
Ich trank also in Beirut meinen Baileys und tauchte gleich in meine zweite nostalgische Erinnerung. Diese Art von Nostalgia Night ist jedenfalls weitaus netter!

Freizeitstress

Die Arbeit steck ich locker weg, aber mein Freizeitleben macht mich fertig.
Die schwierigste Sache ist das Entscheiden.
Geh ich aus? Bleib ich im Hotel? Welchen Film schau ich?(Das Fernsehangebot ist überwältigend!!), Geh ich Essen und wenn ja mit wem? So viele Entscheidungen und ich zögere sie alle bis zum letzten Ende heraus.
So hält man sich die Optionen bis zum bitteren Ende, den Stress leider auch.
Heute musste ich wieder so eine freizeitbetreffende Entscheidung fällen.
Fahr ich in die Berge oder geh ich auf die Beachparty heute Abend? Am liebsten hätte ich beides gemacht,aber die Bergoption beinhaltete das Übernachten dort.
Das Gute an den Bergen ist, das Sleiman seine Freunde mitnehmen wollte. Alles Leute ,die aus Kairo zurück nach Beirut sind. Aber wollte ich mir das antun? Ich hab doch nicht das Drecksloch verlassen um nun wieder mit kairogeschädigten Leuten rumzuhängen. Irgendwo in den Bergen.
Ausserdem ist Anis sowieso lustiger und am Strand wird sein Geburtstag gefeiert. Leider kenn ich dort nur niemanden sonst so wirklich, hoffe es wird keine kommunikative Selbstmordaktion... Ja,wie ihr seht,ich hab mich entschieden.Für Strand und Feiern.
Wie ich mich aus der Bergaktion rausredete? Ich hielt mir die Nase zu und legte mich auf den Rücken. Dann rief ich Suleiman an.
Ich muss sagen, mein schauspielerisches Talent ist gar nicht so übel. Halb sterbend, keuchte ich in meinen letzten Atemzügen, dass ich krank bin. Totkrank. So krank,dass ich unter keinen Umständen in die Berge kann.

Donnerstag, 9. Juni 2011

Me- Time

Nach einer langen Nacht in einer Karokebar in Hamra brauchte ich heute nach der Arbeit nur eines-meine Ruhe!
Ich liebe Mittagsschläfchen! Und ich hasse es währenddessen gestört zu werden. Besonders von Vollidioten. Der erste rief nach exakt 15 Minuten an. Alaa, so ein Typ der mal etwas Small Talk mit mir geführt hatte und weil ich nicht fies sein wollte, gab ich ihn grosszügigerweise meine Nummer. Zu allem Überfluss Ägypter. War ja klar.
Alaa rief also an und wollte mich mit einem ägyptischen English von der Idee überzeugen Essen zu gehen. Ich lehnte ab.“You don’t want going to Restaurant and eat? They have reeeeealy good food!” Welch eine neuartige Auskunft! Und ja, ich geh gerne in Restaurants essen, ich liebe Essen gehen! Aber sicherlich nicht mit dir!
Nachdem ich Alaa abgewehrt hatte klingelte mein Hoteltelefon.Ich ahnte bereits schlimmes. Und ich hatte recht. Roger war am Apparat. Der Typ, den ich während meiner Ein-Mann-Bar-Tour kennengelernt hatte. Der war ja auch ganz nett. Aber er wollte scheinbar ein Date. Und ich? Ich hatte null Ambitionen dieser Art.
“Why don’t you answer your mobile?“
Weil ich kein Bock hab mit dir zu telefonieren! Man, irgendwie schien der Typ mein Desinteresse null zu begreifen. Und wie kann er es wagen mich im Hotel anzurufen???
Die beste Ausrede für alles ist Müdigkeit. In diesem Fall war es sogar wahr.Sorry, ich muss schlafen. Und nein, ich kann heute nichts machen, zu müde. Und Morgen und Übermorgen und den Rest der Woche auch.

High Heel & Low Fun

Manchmal frage ich mich, wer auf die bescheuerte Idee kam Stöckchen unter die Hacken zu kleben und die Kreation High Heels zu taufen?
Ich bin mir mittlerweile sicher, dass diese Art von Schuh damals als Folterinstrument eingesetzt wurde um den Feind zu quälen.
Heutzutage tut Frau sich diese Tutor freiwillig an. Um größer zu sein, aus der Menge zu stechen, sich eleganter zu bewegen.
Ich beweg mich auf Stöckelschuhen wie ein Kalb kurz nach der Geburt. Weit weg von Eleganz.
Hier übertreiben es die Frauen mit den Absätzen-aber maßlos. Die tragen alle High Heels mit Plateausohle, reiner Selbstmord. Vorallem bei dem Kopfsteinpflaster in der Innenstadt.
Ich trug heute auch meine Hohen. Aber nur weil ich musste.
Im Büro sind Jeans und offene Schuhe verboten. Ich besitze nur offene Schuhe und halt High Heels. Ich wählte mein bequemste Paar-zumindest dachte ich das. Bis ich von maßlosen Schmerzen gequält wurde. In der Mittagspause hielt ich es nicht mehr aus und kaufte mir ein Paar Ballerinas. Flach und bequem.Ach, war da ein Traum! Ab jetzt boykottiere ich High Heels.
Sowas tue ich mir nicht mehr an!!

Überleben im Hotel

Gestern nach der Arbeit habe ich mal wieder meine masslose Kreativität unter Beweis gestellt.
Auf dem Nachhauseweg beschloss ich mir einen Take-away Salat und eine Tüte Chips zum Dinner zu gönnen.
Langsam muss ich ja mal anfangen etwas einzusparen.Ohne Küche ist man halt gezwungen ständig auswärts zu essen,was hier in Beirut nicht gerade günstig ist.
Preismäßig beläuft sich Beirut auf deutschem Niveau, wenn nicht sogar teilweise dadrüber.
Halb am Verhungern kam ich im Hotel an.Und was fehlte? Richtig,Besteck!Grossartig,kurzfristig dachte ich drüber nach den Room Service um eine Gabel zu bitten.
Dann verwarf ich die Idee,zumal ich gestern erst meine gesamte Wäsche per Hand gewaschen und im Zimmer verteilt habe.Zum Trocknen.Morgens war natürlich nichts trocken und die Zimmermädchen hatten gewiss was zu Lachen.
Ich entschloss mich den Salat a la asiatisch zu essen.Meine Stäbchen waren ein Bleistift und ein Kugelschreiber.
Ging sogar ganz gut.Zum Dessert gab es Chips. Ich gebe es zu, ich bin ein Gourmetbanause,aber einer der kreativen Art!

Dienstag, 7. Juni 2011

Wochenende in Beirut

Wow, dieses Wochenende war geprägt von neuen Erlebnissen:
Freitagabend, nachdem schon alles nach einer trostlosen Fernsehnacht aussah, meldete sich Rami. Rami kenne ich durch "A small world", einer Internetcommunity für Reisende. Rami holte mich ab und brachte mich in ein Shisharestaurant in Hamra. Ich hasse Shisha, aber gut, man muss Opfer bringen.
Im Shisharestaurant waren denn noch zwei Freunde von Rami. Der Platz war eher casual und ich mit meinen High Heels etwas fehl am Platz.
Die Jungs waren echt nett, einer konnte sogar Deutsch.
Alle lieben Deutschland und unser Fußballteam. Unser einziger Fehler sei es, nach Ansicht der der Experten, da wir die Endlösung der Juden nicht vollendet haben. Aber sie sind auch der Meinung, dass der Holocaust auch nur erfunden sei. Ich hielt bissmeine Lippen zusammen und hielt meinen Mund.
Meine Erfahrung hat mich gelehrt, dass es nichts bringt in solchem Falle eine Diskussion anzufangen. Danach machte Rami noch eine kleine Stadtrundfahrt mit mir. Ein wirklich sympathisches Kerlchen, sein Umfang konzentrierte sich leider mehr auf die Breite als Länge. Und er ist Sternzeichen Jungfrau. Eine Freundin von mir hat sich mal über Jungfrauen aufgeregt. Sie hatte Recht. Jungfrauen sind kleine Hitler.
Rami auch, der wollte nämlich mit mir am nächsten Tag in die Berge fahren. Wein und Käse Abend am Kamin. Spinnt der? Als ob ich auf so eine Masche reinfalle.
Meine interkulturelle Kompetenz ist bereits soweit entwickelt,dass ich weiß mit solchen Situationen umzugehen. Statt einen Ausraster zu kriegen und ihm zu sagen, wie respektlos ich das finde, wählte ich  die diplomatische Lösung:“Ok, mal schauen was ich tun kann. Ich melde mich morgen.“ bye bye
Natürlich cancelte ich und ging danach einfach nicht mehr an mein Handy.

Bombenangriff in Beirut

Sonntag Abend- Ich im Hotel,abgekapselt von der Aussenwelt und dabei den dritten Teil von Matrix zu schauen.
Da rumst es draußen!!
Wurde wohl jemand erschosssen. Ist jetzt nicht so ungewöhnlich hier in Beirut.
Dann noch ein Knall und noch einer.
Feuerwerk??Nee,Feuerwerke sind doch nicht so laut.
Vorsichtig linste ich aum Fenster.Ob das wohl Panzerglas ist? Bestimmt nicht!
Also vorsicht! Nichts so sehen… Krawuuuum,noch ein Knall.
Ich, bereit mein Leben zu verteidigen, robbte auf die andere Seite des Bettes. Matrix musste jetzt warten,ich suchte nach News.
Natürlich alles Arabisch.Ich verstand nichts.Wird Zeit,das ich an meinem Arabisch arbeite…..
Ok,was tun?Sachen packen und runterlaufen?Jemanden anrufen?Nicht tun?
Scheiss drauf, ich will Matrix zu Ende sehen, der Rest kann warten.
Und,siehe da, das Hotel flog nicht in die Luft und keiner hat mich erschossen.Langsam werd ich echt ziemlich cool in Extremsituationen. Muss and den drei Folgen Matrix liegen.

Ausflug nach Byblos

Gestern, nachdem ich den Officetag mit dem Anlegen einer Database möglicher Kunden in Erbil verbracht habe und ein Nickerchen im Hotel absolviert hatte, wurde ich von Sleiman eingesammelt.
Sleiman kenn ich aus Kairo und war superfroh ihn wiederzusehen .
Und ich hatte mehr als Glück. Sleiman entpuppte sich als der perfekte Tourguide und brachte mich nach Byblos, ca. 30 Km nördlich von Beirut.
Auf dem Weg meckerte er über Kairo und die Ägypter. Ach,herrlich,endlich wieder jemand mit dem man gemeinsam über Egypt lästern kann.
Ich erwartete in Byblos nichts als eine verfallene Stadt mit einem Bazar a la Khan al Khalili.
Falsch gedacht, ich befand mich irgendwo in Spanien oder Frankreich am Meer!!
Der Ort it so mit das Schönste, was ich je gesehen habe auf meinen Reisen!
Man läuft durch die Strassen des Marktes, alle ist im historischen Stil,aber renoviert und im 1-A-Zustand.
Die Strassen sind sauber und die Luft klar.
Mitten auf dem Weg kommen Gassen und Plätze voll mit kleinen Bars und Restaurant.Menschen sitzen draussen.Essen und trinken Wein oder Bier.
Ich komme mir echt vor wie in Südeuropa irgendwo am Mittelmeer.Also für jeden, der mal in den Libanon reist, ab nach Byblos!
Ich und Sleiman bestellten uner Dinner und tranken Wein, den lokalen Rosewein.Und Surprise,Surprise, der Wein schmeckt!!!Nicht wie in Kairo, wo das Essiggesöff einem höllische Kopfschmerzen bereitete.
Irgendwann um 2 Uhr morgens war ich dann im Hotel.

Sonntag, 5. Juni 2011

Erkundungstour in Beirut

Ich beschloss Beirut zu erkunden. Und wie erkundet man eine Stadt am besten? Zu Fuß!
Ich wanderte durch die Innenstadt, die eine der Schönsten weltweit ist.
Hariri, der ehemalige Präsident,hat damals Millionen in die Stadt gepumpt und man sieht es.
Die Gebäude im französischen Kolonialstil wurden alle restauriert und beherbergen jetzt Restaurant und Designerläden.
Danach schlenderte ich weiter um die Corniche am Meer zu erkunden, stattdessen landete ich auf einem Fussgängerstreifen direkt neben der Schnellstraße….
Also nahm ich ein Taxi zurück und erkundete Gemayzeh, die Partystrasse.
Hier ist eine Bar neben der anderen und zwischendrin Restaurants. Direkt vor mir lieferte sich ein Gemüsehändler eine Tomatenschlacht mit den Valetguys auf der anderen Straßenseite. Libanesen verstehen es echt Spaß zu haben.
Danach schleppte ich mich zurück ins Hotel und pennte die nächsten drei Stunden.
Der Abend näherte sich und ich hatte null Pläne.
Ich faste einen vagen Entschluss. Ich plante alleine auszugehen.
Eine Ein-Mann-Tour durch Beiruts Bars und sehen, was passiert. Sowas hatte ich noch nie vorher getan.

2 Stunden später stöckelte ich die Straße entlang und hielt Ausschau nach einer geeigneten Bar.
Ich landete im "G".
Einer nettausehenden kleinen Bar am Ende der Straße. Ich bestellte mein erstes Glass Wein und meine Beine zitterten vor Aufregung. Was würde nun passieren? Seh ich aus wie der letzte Idiot, werde ich so allein den Abend verbringen.
Mein erstes Glass war in wenigen Minuten gekillt und ich orderte Nachschlag.
Dabei sah ich aus dem Augenwinkel zwei Männer, die ein Stückchen weiter an der Bar hockten und mich beobachteten, aber keiner kam rüber.
Dafür stand auf einem Mal ein drittes Glass Wein neben mir. "Geht aufs Haus!"
 Hä? Der Typ neben mir stellte sich als Barmanger vor. Wir hielten Small Talk und ich lockerte mich langsam. Geht doch.
Irgendwann beschloss ich dann doch weiterzuziehen.
Auf dem Weg wurde ich von Roger aufgegabelt.Roger ist Libanese ,lebte aber in Paris und ist nun zurückgekehrt.
Mit ihm enterte ich "The Venue" und wurde gleich seinen Freunden vorgestellt.
Den einen hielt ich erst für einen Kellner.Dummerweie sagte ich ihm das auch.Fand er nicht so lustig.

Im Laufe des Abends plauderte ich mit unzählbaren neuen Menschen und hatte wirklich Spass. Wer hätte das gedacht?Irgendwann überkam mich die Müdigkeit und ich beschloss mich ins Bett zu bequemen.

Heute wollte ich eigentlich an den Strand,leider spielte das Wetter nicht mit,also ging es in Nationalmuseum.
War auch spannend und ein bisschen Kultur schadet mir nicht.Nun häng ich bei Costa um da Internet zu nutzen.Mein Hotel will nämlich 10$ die Stunde.Die Abzocker.

Freitag, 3. Juni 2011

3.Tag und Start ins Wochenende

Freitag und der letzte Arbeitstag der Woche, wenn man es so nennen will.
Bsi jetzt verläuft das Training gut und macht echt Spass.
Alaa, der Algerier ist super angenehm und ich denke ,das ich ohne Probleme mit ihm auskommen werde.
May, die Libanesin ist so ein Fall für sich. Sie gehört zu der Sorte Mensch, die sich für genial hält aber in Wirklichkeit weit davon entfernt ist. Heute wollte sie Alaa und mir erklären, wie das Content Managing System funktioniert. Weiss ich selber, danke auch. Die andere Libanesin bleibt in Beirut, die Glückliche. May hingegen kommt wohl mit,obwohl sie noch Zweifel hat. Schliesslich gibt es dort höchstwahrscheinlich keine Haar- und Nägelsalons. Geht natürlich gar nicht.
Ich hab danach ein wenig die Stadt erkundet und häng gerade im Restaurant ab und warte auf Internetconnection. Geht natürlich nicht. War ja klar. Dabei ist heute Freitag und ich will was machen.
Nur leider will bis jetzt keiner mit mir was machen. Anis,der von gestern, geht jetzt essen und weiss noch nicht,ob er was macht. Sleiman,ein Freund von mir, den ich aus Kairo kenne,ist zwar hier und hat mir seine Nummer geschickt,aber nicht auf meine Message geantwortet.Ich stell mich schonmal auf einen TV Abend ein….

Beiruts Nachtleben

Ok,ich bin gerade nach haus gekommen und warte auf meinen griechenischen Salat. Ich liebe den Room Service. Könnte mich glatt an diesen Luxus gewöhnen. Es ist 3.30 in der früh und ich sollte zügig schlafen. Nachdem ich Anis getroffen habe,haben wir uns entschieden in die Mövnpickbar zu ghen. Anis ist wirklich sehr nett und angenehm. Er selber ist Architekt und selbstständig. Beirut ist seine Heimatstadt und er ist verdammt stolz drauf. Typischer Libanese also. Am Ende landeten wir dann noch spontan einim BO10. Einem angesagten Club hier. Dabei handelt es sich um einen alten Bunker, der nun zu einem Nachtclub umfunktioniert worden ist. Makaber, aber dennoch irgendwie orginell. 80er-Jahre-Party. Aber ich hatte trotzdem Spass.
In Deutschland wäre so ein spontaner Clubbesuch unter der Woche undenkbar. Aber hier im Libanon völlig normal. Außerdem ist es in der arabischen Welt die Strategie schlechthin um soziale Kontakte zu knüpfen. Die bessergestellten Leute (hört sich jetzt blöd an, ist aber so) tummeln sich nämlich Abend für Abend in Restaurants oder Bars rum. Dass heißt nicht, dass sie es dort völlig ausarten lassen, man trifft sich halt auf ein oder zwei Gläschen Wein. Amüsiert sich. Knüpft Kontakte und geht dann irgendwann schlafen.Um soziale Kontakte zu knüpfen, privat als auch für die Arbeit, muss man also gezwungenermaßen am Abend ausgehen.
Ok,Salat ist gerade gkommen.

Donnerstag, 2. Juni 2011

2.Tag

Nach einem harten Kampf aus dem Bett saß ich heute pünktlich um 9 uhr im Office. Meine zukünftign Kollegn sind auch supernett.
Ein Algerier,um die 40 und supernett, und 2 Lebanese Girls. Die sind auch nett. Aber nicht gerade die hellsten Köpfe.Mein Chef ist auch supercool.
Supermarkt hab ich auch gefunden,gleich um die Ecke.Ich bin aus dm Stauenen nicht mehr raus gekommen.Wie bei Karstadt in der Feinkostabteilung.Und es gibt Alkohol zu kaufen.Im Suprmarkt!Unglaublich.
Bin etwas verschnupft,aber passt schon.Jetzt treff ich mich gleich in der Hotellobby mit Anis, den ich über die Internetcommunity "Small world" gefunden habe. Diese Community ist ein Geschenk des Himmels und hat mir schon des Öfteren soziale Kontakte im Ausland knüpfen lassen. Ein oder zwei Glässchen Wein und ab ins Bett,pennen.
Morgen gehts dann wieder los in alter Frische.

Mittwoch, 1. Juni 2011

Ankunft in Beirut

Nach einer durchzechten Absiedsnacht habe ich mich heute morgen etwas verkartert auf zum Flughafen gemacht. Mein Hotel ist super. Monroe, direkt gegenüber von der Corniche und direkt im Zentrum. Und Beirut natürlich auch. Nur das Ampelsystem check ich nicht. Wurde fast zweimal zu Tode gefahren.
Und Supermärkte scheint es auch nicht im Zentrum zu geben. Oder ich bin unfähig sie zu finden. Blöd,dass ich weder mein Deo noch eine haarspülung dabei habe. Also geht es morgen undeoriesiert und mit fettigen Haaren ins Office. Dort,wo alle in Kleidchen und High Heels rumlaufen!aber suprnett sind sie alle. Macht echt Spass. Ich bin froh. Und bald werde ich dann mal Beirut gründlich erkunden. Aber jetzt ruft das Bett!