Twittern Blogverzeichnis hostgator coupon gnilhe.de Erlebnisse im Nahen Osten: Dezember 2011

Donnerstag, 29. Dezember 2011

Gamal abdel Nassers Enkel

Man findet nicht viel über Gamal abdel Nassers Privatleben und das seiner Kinder. Außer von dem kürzlich verstorbenen (September 2011) Khalid abdel Nasser, der politisch aktiv war.

Ich sollte einen seiner Enkel kennenlernen. Den Sohn von Hakim, der Jüngste der Nassersprösslinge. 

Lustigerweise trägt er den gleichen Namen wie sein berühmter Großvater. Damit hören die Gemeinsamkeiten aber auch schon auf.

Mir wurde der Nachfahre einfach als Jimmy vorgestellt. Das war im Oktober 2010. Ich hatte Geburtstag und hing im Tamarai.Weniger Feierwütig, dafür zugedröhnt mit Antibiotika, da ich ziemlich krank war.. Jimmy ist Anfang 20 und hat ziemlich viele Flausen im Kopf, ein echter Querkopf. Trotzdem ähnelt er seinem Großvater irgendwie. Ihm scheint die glitzrige Scheinwelt der gutsituierten 5-10% der Ägypter ziemlich egal zu sein. Im Gegenteil, er gehörte zu den wenigen, die niemals versuchten, mich mit ihren materiellen Besitzen zu beeindrucken. Ich denke, dass die Familie gar nicht mal unbedingt im Saus und Braus lebt.

Jimmys Famlie wohnt in Heliopolis, nahe dem Midan Roxy. Somit waren wir damals quasi Fastnachbarn. Statt in einer protzigen Villa lebt die Famlie in einer unscheinbaren Wohnung, irgendwo in einem von Kairos zahlreichen Blockhäusern. Die Wohnung selbst ist typisch ägyptisch eingerichtet. Wer schon einmal in Kairo war, weiß ,wovon ich spreche.

Statt moderner Instyle-Einrichtung, ist man beim antiken Stil geblieben.
Wobei das ägyptische Verständnis von einem antiken Stil sich deutlich von dem unterscheidet, was wir in der europäischen Welt als chic bezeichnen...
Man fühlt sich quasi wie in einem weniger geschmackvollen Antikgeschäft. Alles ist quer zusammen gewürfelt. Und natürlich überall Erinnerungsstücke an Gamal. Ein Foto hier, eine Vase mit Portrait dort.
Für einen Geschichtsfreak für mich ein wahres Abenteuerparadies. Ich konnte meine Neugier nur mit Mühe verbergen, als ich zu einem Wein- und Whiskeyabend vorbeischaute.

Tja, ansonsten ist der kleine Gamal ein typisches Paradebeispiel für einen Teenager a la American Pie. Auch wenn er die Phase eigentlich schon überwunden haben sollte.

Er feiert viel und gerne und nimmt Partys mit, wo es nur geht. Seine "Jungs" gehen über alles. Den Lebensstil kann er natürlich nur haben, weil er Student ist. Er studierte damals an der AUC.American University of Cairo. Natürlich Politikwissenschaften. Und auch wenn er ein ziemlicher Kindskopf war, sofern es um Politik ging und Ägypten, fingen seine Augen an zu glühen und er hielt ellenlange Vorträge. Über die Missstände im Land, über Mubaraks schlechte Führung, dass es Zeit für einen neuen Führer ist, wie toll Deutschland damals in einer gewissen Zeit war und natürlich von seinem Großvater, auf den er nie ein schlechtes Wort kommen ließ.

Sein mitreißendes und charismatisches Temperament hat er wohl dann doch von seinem Großvater.
Im glühenden Eifer erklärte er mir damals wie herrlich doch der Sturz Mubaraks sei. "Nun beginnt eine neue Zeit!Ein neues Ägypten!" Die anderen Jungs sahen das etwas anders, für ihre Väter ging es dadurch nämlich eher bergab...

Jimmy ging schließlich im Herbst 2011, kurz nach meiner Rückkehr nach Deutschland, nach London um dort seinen Master zu machen. Wir verloren seitdem den Kontakt. Soviel ich weiß, dank sozialer Netzwerke, ist er noch dort. Ich kann mir vorstellen und hoffe, dass er den Schritt in die Politik wagt. Falls er nicht den Fängen des Partylebens zum Opfer fällt.

Fotos von Syrien

https://picasaweb.google.com/107161451031058343735/Syria#

Überlebenskampf in Damaskus

wuahh, ich hab die erste woche ueberlebt! Meine Vokabeln dümpeln so vor sich hin,aber zumindest versteh ich schon ein kleines bisschen mehr.Caro und ich haben angefangen die wirklich informativen Vokabeln zu lernen.Wie zum Beispiel ich muss mich gleich übergeben oder ich hab Durchfall.Wenn mir ein Taxifahrer nochmal dumm kommen sollte,dann hau ich die sätze raus,mal sehen,ob er dann immer noch diskutieren will,hehe.

Neben der Uni haben wir diese Woche den Pool aufgesucht!Ein Traum!Endlich mal wieder Zivisilation!Das die Araber eitel sind wissen wir ja.
Aber am Pool kreuzte so ein Möchtegernadonis auf, der es deutlich übertrieben.Der Herr war in einer knallengen Dreiecksbadehose gekleidet,die er sich voll mit Steinen gefüllt hatte.Zumindest hat es so ausgeschaut.Nachdem er seine Bauchplatscher zum Besten gab,latschte er immer wider um den Pool.Müssen wohl an die 10 Runden gewesen sein.Das Sahnehäubchen lieferte er ,indem er vor dem Spiegel tatsächlich seine MUskeln spielen liess,er muss wohl sehr überzeugt von seiner Männlichkeit gewesen sein.

Die Sache mit dem Gym ist jetzt auch endlich geritzt.Caro lieh mir ihre Schuhe und ich durfte endlich mitmachen.Der Sport war eine Wucht,man hat das Gefühl,das man all den Dreck,den man in sich trägt ausschwitzt und fühlt sich wie neu geboren anschliessend!

Dieses Wochende gehts auf Sightseeing Tour.Aber nicht in Damaskus.
Wir wollen nach Homs und auf dem weg gibts ne alte ritterburg!Problem an der Sache ist,dass der zug morgen um 7 uhr in der früh losgeht.Mal sehen,ob ich mir das antue.Die Hitze macht legt echt lahm.Gestern Abend war es so heiss,dass ich mein t-shirt klitschnass machte,es überzog und so schlief,welch eine Wohltat.
Mittlerweile bin ich so faul geworden,dass ich abends mit sino chin-chan-chon dadrum spiele, wer bei uns im Zimmer das Licht ausmacht....

aber ich will nicht meckern,den Anderen gehts noch schlimmer.Einige von uns sind voll mit Mückenstichen.Laura schaut aus wie ein Pustelkuchen,echt übel.

Die Stromsparmassnahmen von der Regierung sind genauso übel.Regelmässig um 9 uhr und abends um 21 uhr verabschiedet sich das Licht für eine gute Stunde.Wenn denn das WC ruft sieht es düster aus.Im Dunkeln pullern ist ne echte Herausforderung!

mein hndy kommt mit den Bedingungen hier auch nicht zurecht.Mal gehts,dann gehts mal wieder nicht.vermutlich ist das gehäuse verstaubt.

Gym und Uni in Damaskus

halloechen, Bevor die schule losging ,goennte ich mir mit Jungs noch ne Runde Fitnesstraining.Wir besuchten ein Studio namens Barraka.Es sollte das beste sein.Ich muss zugeben,dass es europäischen Stardard entsprach.Ausgeruestet in Flip Flops ging ich los!Sportschuhe hatte ich nämlich leider keine dabei.
Die Jungs wollten gleich Gewichte stämmen,ich entschied mich für den Crosser.Eigentlich bin ich ein extrem arider Mensch,der selten ins chwitzen kommt,aber dort lief die Brühe nur so runter.Bereits nach 5 Minuten war ich klitschnass und hochrot im Gesicht.Naja,ich war ja nicht auf einer Misswahl. .Anschliesend bekam ich vom Maliki höchstpersonlich eine Einführung und ab gings.Während Vder Gute mal eben 40 kg stemmte,kämpfte ich mit meinen 2 kg Hanteln.Naja,aller Anfang ist schwer.Danach war ich total groggy und fiel nur so ins Bett.

Am nächsten Tag riss mich der Wecker um halb acht aus dem Tiefschlaf.Auf, Auf ins Vergnuegen!
Man steckte mich in die dritte Klasse,warum,verstehe ich bis jetzt nicht.Der komplette Unterricht war auf Arabisch.Ich checkte rein gar nichts und bete innerlich,dass man mir keine Fragen stellen würde.Gott erhörte mich diesmal leider nicht.Zwar konnte ich noch erklären wie ich heiße und woher ich kam ,aber anschliessend wurde es eher holprig mit meinem gebrochen Arabisch..Der Lehrer ist aber ok und sabbelte munter mit Händen und Füssen auf Arabisch und das 4 Stunde.Naja,nach jeder Stunde ist 10 Minuten Isteraha,also Pause angesagt.Man darf in der Uni rauchen!Dementsprechend ist die Luft.Man hat das Gefuehl bei jedem Atemzug eine ganze Packung Marlboro zu inhalieren,extra strong.In dem Klassenzimmer selbst ist die Luft frisch und kalt wie in Alaska.Ich kapier die Araber echt nicht,wie kann man bei 40 Grad draussen,die Zimmer in ein eisiges Alaska verwandeln?

Mittlerweile sind wir mit den Italieren zu einer Grossfamiulie von 10 Mann zusammengewachsen und gammeln eigentlich nur noch zusammen rum.Heut kochen die Pasta für uns.

Eigentlich wollte ich mich heute im Gym anmelden.Hatte schon alles ausgefüllt und war bereit für ein neues Schweissbad,als der Trainer meinte,ich kann mit meinen Badelatschen nicht den ganzen Monat trainieren.Und ob ich das kann,du Affe.Der Manager stimmte leider nicht mir,sondern dem Affen zu.Nun leihe ich mir Caros Strassenschuhe und werde es erneut versuchen,ansonsten können die mich mal kreuzweise.

Nachtleben in Damaskus

Gestern Abend,also Donnerstag war Feiern auf dem Programm.Das Wochende ist hier immer von Freitag bis Samstag.Erst ging es ins interlektuelle Cafe namens N.
Anschliessend ins Marmar oder so.Dort sollte die Sause stattfinden.Wir betraten den recht leeren Laden gegen elf.Es wurde Jazz gespielt und war ziemlich lahm.Die Jungs machten sich nach einer Stunde vom Acker.5 Minuten später ging es auf einmal los.Der Laden füllte sich sekundenschnell und Elektrobeats schallten durch das Gebäude.Mit jedem neuen Gast hob sich meine Laune.Endlich wieder feiern!Nachher wurde der Laden so voll,dass man gar nicht mehr wusste wohin mit den Füssen!.Gegen drei wollten die Mädels heim und ich blieb noch mit so einem Amerikaner dort.Er entsprach dem typischen Klischeeami uund war etwas bescheuert aber lustig.Irgendwie amüsiere ich mich immer ausgezeichnet mit dummen Menschen. Vielleicht bin ich es ja auch?Verdammt...Gegen 6 Uhr morgens wollte ich nur noch schlafen! Ich hätte ja niemals erwartet, dass man hier so lange feiert!
Nun bereute ich,dass ich nicht mit den Mädels heimgegangen war. Wie üblich machte ich einen polnischen Abgang.Ich war mir sicher, dass die blöden Amis das eh nicht schnallten.
Nun stand ich da.Mutterseelenalleine und ohne Taxi weit und breit. Das war dann schon etwas unheimlich.Zumal die Gassen so klein und verwinkelt sind.Könnte quasi hinter jeder Ecke jemand laueren. Erschwerend kam hinzu, dass ich hier wirklich null Orientierung besass und es mir schwer fiel den richtigen Weg zu finden. Ich weiss bis heute nicht, wie ich es geschafft hatte.Aber ich fand tatsächlich irgendwann meine Hogwartsbehausung.Alhamduallah!
Aber es hatte sich trotzdem gelohnt und ich wusste ja, dass übermorgen sowieso finito ist mit dolce vita.Sonntag geht der Schulalltag los.Ich betete,dass sie mich nicht in die erste Klasse stecken.

Bab Touma- Die syrische Altstadt

So,trotz des täglichen Unilebens hat es unsere Truppe geschafft das nahe Umfeld zu erkunden.
Bab Touma,die die Gegend ,in der wir Leben liegt direkt in der Altstadt und ist das reinste Gassenlabyrinth.Man kann hier stundenlang umherirren ohne auch nur den geringsten Plan zu haben,wo man sich gerade befindet.Alles ist alt und man fuehlt sich wie im Mittelalter.Besonders am frühen Morgen schlängel ich mich gerne alleine,bewaffnet mit meiner Kamera durch die noch relativ leeren Gassen und beobachte das morgendliche Treiben. Bab Touma ist schwer zu beschreiben, für diejenigen,die es nie zuvor gesehen haben.Ja,es hat wirklich etwas mittelalterliches mit seinen alten Bauten und den Kopfsteingassen. Kein McDonalds oder Starbucks weit und breit!Und um ehrlich zu sein, ist das auch mal ganz wohltuend-zumindest für eine gewissen Zeit.

Gemeinsam mit Caro und Laura erkundigte ich sogar ein Hamman!Es hiess Amone oder so ähnlich und befand sich ebenfalls in der Altstadt.
Etwas versteckt lag es und wir brauchten ein wenig,um den Eingang zu finden. Aber als wir dann endlich eintraten,waren wir sprachlos.
Ich weiss ja nicht, wie die alten Sultanspaläste damals aussahen,aber genauso würde ich mir einen vorstellen.
Der runde Raum mit seiner riesenhohen Decke war aus grauen Stein.In der Mitte ein Riesenkronleuchter unter dem sich ein kleiner Springbrunnen befand. Die langen Fenster erinnerten an eine Kirche. Durch die bunten Gläser schimmerte die Sonne in allen Farben und liessen den Raum bunt erscheinen.Eine Ebene hoher befand sich ein Sofa an der Steinwand,einmal komplett um den Raum.Hier rauchten die Frauen Wasserpfeife und es roch nach Zimt und Weintrauben.Sie lachten und tanzten zu arabischer Musik bevor sie sich ihr schwarzes Gewand überstreiften und völlig verhüllt aus dem Hammam huschten.Unbeschreiblich diese Atmosphaere!

Die Behandlung hingegen war die reinste Tortur!Das Dampfbad war ja noch ok,was anschliessend folgte der pure Horror. Es ist wohl so üblich, dass man mit einem Stein die abgestorbenen Hautschüppchen vom Körper wischt. WIe ein Peeling quasi.Ich wollte es auch probieren.
Eine griesgrämige Tonne von Frau übernahm meinen Fall undrubbelte meinen Körper mit einem Schwamm ab. Ich glaub, dass sie mich abgrundtief hasste. Sie schrubbte mit dem Ding über meinem Körper als ob ich ein Stück Fleisch wäre.Die Tränen standen mir schon in den Augen und nur die Angst vor der bösen Tonne hielt mich zurück "Aufhören!" zu brüllen.
Nun war die hart erkämpfte Bräune vom Körper buchstäblich abgeschrubbt und ich erstrahlte in einem noch helleren weiss als ich es ohnehin schon tat.
Aber ich muss zugeben, anschliessend fühlten wir drei uns alle wie neu geboren und chillten noch behaglich mit den anderen Frauen im sultanartigem Vorzimmer ab.

WG-Leben in Damaskus

Unser Leben in Damaskus hatte wirklich was von 1000 und einer Nacht!
Nach der ersten Hektik lebten wir uns schnell in unserem Hausschloss ein. Dieses behausten wir natürlich nicht alleine. Ganz unten lebten die Italianos, die mit uns die Uni besuch´ten und mit denen wir sehr schnell dick befreundet waren. Neben ihnen hauste auch im Erdgeschoss Abu G. Abu G war sozusagen der Living-In-Hausmeister. Bis heute habe ich nie verstanden,ob ihm das Haus auch gehörte,oder ob er nur aufpassen sollte, dass Leute wie wir keinen Blödsinn anstellten.Dann gab es unten den Innenhof mit Springbrunnen. Dort hingen wir immer alle gemeinsam nach der Uni rum. Spielten Karten,aßen gemeinsam und quatschten. Wir, der deutsch-türkische Clan lebte im ersten Stock. Ich teilte mir ein Zimmer mit Sino, die anderen beiden Mädels hatten das Zimmer nebenan und unser Muskelwunder Maliki beherbergte ein eignes Zimmer. Wir hatten sozusagen den rechten Flügel. Auf der anderen Seite war das Gebiet der Engländer. Mit insgesamt drei Leuten stellten sie die absolute Minderheit da. Wobei zwei davon verheiratet waren,obwohl im gleichen Alter wie wir und wohl das spiessigste Albtraumpärchen, was mir jemals unter die Augen gekommen ist. Tamer, der Arme, war also der Dritte im Bund der UK-Sippe.Hielt sich dann aber lieber bei uns auf. Irgendwann tauchte ein neues Gesicht aus. Der lebte im 3.Stock, den wir auch erst viel später entdeckten. Ich sag ja, ein echtes Hogwartsschloss. Das Highlight war jedoch unsere Dachterasse! Von dort aus hatten wir den wundervollen Blick über die Dächer Damaskus' und der weltberühmten Omayyadenmoschee. Oft saßen wir abends da oben und lauschten dem Gebetsruf, der kraftvoll und beruhigend zugleich war.
Bevor ich euch von der Wohungssuche berichte kurz zur Unianmeldung.Der Sprachkurs forderte Dokumente,die man sonst wohl nur im Knast braucht.Eine Bestaetigung von der...
...Botschaft,dass wir clean sind und als i-Tuepflchen einen AIDS-Test.Richtig,einen AIDS-Test!Was denken die denn?Das wir unsere Lehrer anspringen oder was?Naja,anderseits bin ich Gast in diesem Land und muss mich wohl an die Vorschriften halten.

Dann ging es los.Wir schauten uns in Bab Touma um.Eines der alten Viertel in der Altstadt. Prompt stiessen wir auf Mostafa. Mostafa war ein Multitalent. Er war quasi Taxidriver und Immobilienmakler in einem.Das behauptete er zumindest. Wir nahmen es ihm total naiv ab.Er führte uns erst stundenlang durch saemtliche Gassen und quatschte uns munter mit seinem etwas gebrochenen, aber doch halbwegs verständlichen Englisch voll."I lucky to meet u and u lucky to meet me...das mit dem lucky sein musste wir leider sehr schnell in Frage stellen.Die Behausungen, die Mustafa uns präsentierte wären selbst für Kühe unzumutbar gewesen.Unverschämterweise verlangte der gute Mustafa dafür auch noch astrnomisch hohe Preise, für die man bestimmt eine nette Bude in Hamburg-Zentrum bekäme. Nach der dritten Behausung platzte mir der Kragen und ich machte Mister M deulich,dass ich seine Angebote scheisse fand.Ich raste eigentlich nie aus,aber das ging nun doch gründlich zu weit.Die anderen schauten mich ungläubig an, dann zogen wir ab und liessen den Möchtegernmakler wild tobend zurück.
Zwei Gassen weiter stiessen wir auf den nächsten "Makler".Scheinbar kennt hier jeder Wohnungen.Diesmal lief es besser.Schon die erste Behausung war wie ein Traumschloss aus 1000 und einer Nacht.Zumindest kam es uns so vor nach all den Löchern zuvor.Mit Innenhof,tausend Zimmern und zehntausend Küchen.Ein richtiges Harry-Potter-Schloss mit geheimen Zimmern.Ich wollte es sofort,den anderen waren nicht so überzeugt und fanden die Behausung etwas überteuert.Also ging es wieder weiter.Wir trafen einen Freund von Sino und gingen mit ihm und seinem Onkel was essen.Der hatte auch ne freie Wohnung.Was fuer ein Wunder...Fuer 90 Euros im Monat.Besichtigung erst am nächsten Tag möglich.Ich wollte die Bude gar nicht erst sehen.Für 90 Euro kann ich mir sehr gut vorstellen,wie die angebliche Luxusunterkunft ausschaut.Ein Teil stimmte mir zu und wollte noch am gleichen Abend von Hotel Bahrain in die schöne Wohnung wechseln,der andere wollte pokern und die 90-Euro-Bleibe zumindest mal ansehen.Noch ne Nacht im Hotel und ich krieg das Kotzen.Meine Abteilung setzte sich durch und wir zogen noch am selben Abend um!

Die Wohnungen hier sind teilweise echte Löcher.In der von Sinos Freund hat Caro erstmal randaliert und ein Rohr zerstört.Natürlich ohne Absicht.Trotzdem wurde das Bad unter Wasser gesetzt und wir konnten uns kaum noch einkriegen vor Lachen! Glaub,dass war das erste Mal,seitdem ich in Damaskus angekommen war,dass ich so ausgelassen lachen konnte!

Der lange Weg nach Damaskus.

Bei meinem letzten Blogeintrag hab ich ja bereits von der Ankunft am Flughafen in Istanbul berichtet. Nun berichte ich kurz den weiteren Verlauf des Abenteuertrips nach Damaskus.
Also der Flug nach Adana war easy.Dort ging es dann ab in den Bus, der uns zu einem Dörfchen mit H bringen solllte,wo wir die Grenze überschreiten würden.

Da die meisten Araber nicht sonderlich gross sind,hatte ich mich schon auf eingeschränkte Bewegungsmoeglichkeiten im Bus eingestellt.Was mich erwartete war tausend Mal schlimmer.Jetzt weiss ich, wie sich so ein Legebatterie-Huhn fühlen muss.Das Horstgesicht vor mir kippte gleich nach den ersten 5 Minuten seinen Sitz bis zum Anschlag nach hinten und ich konnte sehen,wo ich meine Beine unterbring.So ein Vollpfosten,dem sollte man mal Manieren beibringen.

Ich bin heilfroh,dass ich nicht allein unterwegs war,den Grenzübergang hätte ich sonst nicht ohne Nervenzusammenbruch überlebt.Überall schmierige Kerle und die Sonne knallte. 2,5 Stunden vollzog sich die Prozedur der Grenzüberschreitung!.Natuerlich stand der Bus bei der Aktion in der prallen Sonne und die Klimanlager wurde aus gemacht...

Aber wir konnten noch von Glueck reden,denn normalerweise hätten wir noch viel länger gebraucht. Aber wir hatten ja unseren Busfahrer!Der schlaue Fuchs wusste nämlich schon gleich, was uns blühen würde und hat den Grenzposten einfach mal mit Whiskey bestochen.Dann ging es auf einmal auch alles ganz flott....Welcome to Syria!

Dann mussten wir wenig soäter umsteigen.Im nächsten Bus war es echt cool.Hatte ne Doppelreihe und bestaunte die Landschafte oder pennte halt einfach nur.

Irgendwann erreichten wir dann voellig fertig Damaskus.

Irgendwann nach endlosen Stunden kamen wir endlich in Damaskus an.
Gleich beim Ausstieg prügelten sich die Taxifahrer fast um uns.Maleki hatte sich aber schon um alles gekümmert.Er übernahm die Führung.Einer seiner dutzenden Tandempartner und seine Freunde begleiteten uns ins Zentrum und halfen uns bei der Hotelsuche.Das gestaltete sich schwerer als erwartet ,alles voll.

Am Ende endeten wir im Hotel Bahrain.Der Name hat absolut nichts mit dem noblen Emirat Bahrain zu tun.Klar,ich hatte kein Four-Seasons-Standard erwartete,aber die Absteige...Naja,lassen wir das.Vorteil:Es kostete uns nur 10 Euros pro Nase.

Spaeter gings noch einen Happen essen und dann in die Kiste pennen.Der nächste Tag würde anstrengend werden,schliesslich brauchten wir noch eine Wohnung und mussten uns bei der Uni melden. Einen Aids Test musste auch jeder von uns machen.Andere Länder,andere Sitten

Roadtrip Istanbul-Damaskus

Nun möchte ich gerne über den spassigen Roadtrip 2009 berichten. Geplant war ein Monatsaufenthalt in Syriens Hauptstadt Damaskus, um dort an der Damaskus Uni mein Arabisch aufzupolieren. Meine Begleiter waren Studienkollegen und gemischter hätte die Truppe nicht sein können. Keiner von war jemals dort gewesen und eine Wohnung hatten wir auch noch keine. Wir 3 Mädels flogen erst nach Istanbul, um von dort die Jungs zu treffen und gemeinsam weiter in den Süden zu fliegen nach Adana.Von dort aus sollte es mit dem Bus über die Grenze und ab nach Damaskus gehen.

Die ersten Schwierigkeiten gingen schon auf dem Flug in die Türkei los!Luftlöcher machen mir ja nun wirklich keine Angst,aber was da abging war nicht feierlich!Alles verlief ruhig, bis wir über Polen waren. Die Kiste hat gewackelt wie nichts Gutes und zeitweise dachte ich schon,das es mein letzter Flug sein sollte!Verunglückt in einem Flugzeug!Na toll,nicht gerade der angenehmste Weg zu sterben.Kurz bevor ich dem lieben Gott gerade schwören wollte ins Kloster einzutreten,falls ich den Absturz ueberleben dürfe,legten sich die Turbulenzen wieder.Schwein gehabt.

Bei meiner Ankunft in Istanbul gönnte ich mir als erstes ne Packung Kippen.Kaum war ich aus dem Shop draussen,rannte mir auch schon der Verkäufer hinterher. "Alter,lass mich in Ruhe!",dachte ich mir nur.Aber anstatt mich anzuflirten oder zu versuchen mir irgendeinen Krimskrams anzudrehen machte er mich nur dadrauf aufmerksam,dass ich meinen Koffer im Laden vergessen hatte....Bravo,Glanzleistung.Immerhin gibts noch ehrliche Menschen auf dieser Welt.

Ich hoffte auf einen genauso ehrlichen Taxifahrer, der mich ohne bösen Willen in mein Hotel bringen würde.Gutgläubig suchte ich mir eine der gelben Gurken aus und ab gings.Blöd nur ,dass der kein Wort Englisch sprach und nicht wahrhaben wollte,dass ich kein Türkisch verstand.Also quatschte er immer weiter.Soviel er quatschte,so wenig hatte er einen Plan, wo mein Hotel war.Wir fuhren und fuhren und fuhren....die Irrfahrt zog sich knapp eine Stunde hin und kostete mich schlappe 60 Euro.Später sollte ich erfahren,dass man die Tour normalerweise für 20 Euros bekam.Typisch Taxibanausen.

Mein Hotel war ok,mal vom Bad abgesehen.Das war überhaupt nicht ok.Ne Klobuerste gab es nicht und dementsprechend braun-weiss gefleckt war die Toilette.Das Duschen kostete mich echte Überwindung!

Die erste Nacht schlief ich wie ein Murmeltier und am nächsten Morgen sollte das Glueck auf meiner Seite sein.

Caro rief an.Auschecken war angesagt,ich konnte mit in ihre Butze.Die war purer Luxus im Vergleich zu dem Ranzding,in dem ich genächtigt hatte.Sogar Balkon und Katze gab es dort.Die Katze stand jedoch eher auf Kriegsfuss mit uns.Ihre Abneigung war eindeutig,als sie in Caros KOffer kotzte.Nur ein Wunder liess das Vieh überleben.

Der Tag war traumhaft.Erst frühstückten wir gemütlich mit nem Freund von Caro und dann gönnten wir uns eine Schiffsfahrt durch Istanbul.

Danach ging es ins Zentrum nach Taksim.Ich erlitt eine regelrechte Reizüberflutung.Soviel Klamotten auf einmal,unglaublich!

Spaeter am Abend checkten wir das Barleben aus! Taksim ist dafür bestens geeignet. Eine Bar nach der anderen und überall standen Holztische mit vielen Menschen vor der Tür.Irgendwie erinnerte es mich an ein orientalisches Oktoberfest.Nur ohne Lederhosen halt.
Dann kamen noch 2 Freundinnen von Caro dazu und wir gingen ins 360 Grad.Der Name war Programm.Man hatte tatsächlich einen fantastischen 360 Grad Blick über Istanbul!Cooler Schuppen!Erst wars etwas lahm,aber später rockten Caro und ich den Dancefloor.Heidenspass.

Dann hiess es Abschied nehmen und ab zum Flughafen ,wo wir auf Maliki und Sinan stiessen um den Weg nach Damaskus anzutreten.

Mein erster Ramadam in Kairo

Oh man,nie werde ich diesen Monat vergessen. Zwar wusste ich, dass es den Muslimen untersagt war tagsüber zu essen. Das war es aber auch schon mit meinem Fachwissen über den heiligen Fastenmonat. Schnell sollte ich mehr lernen. Ramadam bedeutet kein Essen,keinen Tropfen Wasser, keine Drinks,keine Zigaretten oder Kaffee,ja nicht einmal Kaugummi war erlaubt.Und das zählte ab dem frühen Morgengrauen bis zum bitteren Sonnenuntergang.Dann folgt das Fastenbrechen und es wird gegessen,als ob es kein Morgen gibt!
Nun erlebte ich also meinen ersten Ramadam im September. September bedeutete für mich auch Abschied nehmen von Melody, die wieder nach Deutschland in die Uni musste. Ich war quasi auf mich alleine gestellt. Meine ägyptischen Partyfreunde waren mit dem ersten Fastentag wie von der Bildfläche verschwunden.Ein paar wenige blieben übrig und erbarmten sich mich abends mit in Shishacafes oder zum Essen zu nehmen. Aber ich muss zugeben,so übel war der Ramadam gar nicht mal. Und das Fasten hatte was für sich (gut,ich machte Kinderfasten,also kein Essen, aber Trinken!). Irgendwie gibt es einem das Gefühl von Stärke,wenn man es schafft,den ganzen Tag nicht zu essen. Hinzu kam,dass ich mich eh auf Diät setzten wollte. Dummer Plan,Ramadam nimmt man nämlich definitiv zu und nicht ab!
Warum?Gut tagsüber verzichtet man auf die Spreisen,dafür gibt es am Abend echt kein Halt mehr und der Magen wird voll verwirrt.
In diesem Monat lernte ich auch Estelle kennen. Estelle war gebürtigte Französin, verbrachte aber den größten Teil ihrer Jugend in Lybien. Sie lebte dort, bis sie 17 war,dann ging sie nach Paris zum Studieren. Anschliessend tauchte sie ab.Ein Jahr wandern durch die Dörfer Indiens. Ganz ohne Handy und Facebook.
Nun war Estelle in Kairo um Hocharabisch zu lernen. Estelle war wesentlich älter als ich und ich lernte sehr viel von ihr. Andererseits war ich ein bisschen ihr Spielball und sie wusste ziemlich genau mich zu manipulieren und für ihren Vorteil zu nutzen. Aber davon später mehr. Also alles im Allem war mein erster Ramadam ok und brachte mich etwas zur Besinnung. Zudem ist Ramadam echt nicht schlecht um soziale Konatkte zu knüpfen.Und damit meine ich ernsthafte Freundschaften und nicht all die Partyfreunde.
Kurz vor Ende des heiligen Fastenmonats machte ich mich vom Acker. Ich kehrte zurück nach Deutschland zu meinen Eltern.Die drei Monate waren rum und ich flog zurück. Allerdings nur für 2 Wochen,dann kehrte ich zurück in meine neue Welt und tauchte noch eine gewisse Zeit in ihr ein.

Kindergarten in Kairo

Nun hatte ich es also endlich geschafft-ich war angekommen! Ich bezog mein Wohnung,die ich nun endlich mein Eigen nennen konnte, in Agouza. Die Wohnung war im Nachhinein gesehen auch ein ziemliches Loch,aber besser als das Ding davor und ich hatte mein eigenes Reich.Naja,fast eigenes Reich.Ich teilte mir die Wohnung mit Jen.Meiner kanadischen Mitarbeiterin.SIe war nach Kairo gekommen,um ihren Online-Dating-Ägypter endlich real zu sehen.Der Typ war ein übeler Schmierlappen aus Shubra und die Art von Mann, die nach einer Frau zwecks Passprt suchte.Aber gut,war ja nicht mein Bier.Und ansonsten verstand ich mich gut mit Jen und war froh sie bei mir zu haben. Meine Kindergartenterrortruppe bestand aus 6 Menschlein und war recht überschaubar. Dort lernte ich auch Walee kennen,meine Assistentin.Walee war ein Engel. Ich glaube,dass ich in meinem ganzen Leben nie wieder so einen aufrichtigen und herzensguten Menschen wie sie kennengelernt habe. Sie trug Kopftuch,sprach einwandfreies Deutsch,dass sie in wenigen Goethekursen erlernt hatte und wurde niemals böse oder genervt.Walee war echt unglaublich.Damals war sie 24 und wurde verheiratet.Mit einem Mann,den sie nur ein paar Mal vorher gesehen hatte. Ich werde nie vergessen, wie aufgeregt sie damals war,als sie wusste,dass sie bald heiraten würde.
Meine Kiddies waren schnell bereit gewesen mich zu akzeptieren. Jedes hatte seine ganz spezielle Persönlichkeit.Khaled war mein absoluter Favourit. Er war zwar eine kleine Mimose und ziemlich pingelich wenn es ums Essen und draussen spielen ging,aber ein klasse Geschichtenerzähler und Sänger.Manchmal kreierte Khaled eigne Songs,in dem er unwillkürlich deutsche Worte aneinandereihte.Sarah war ein ziemlich gewieft und wenn auch die Jüngste,konnte sie ihren Willen immer gut durchsetzten.Anis war die Ausgeburt der Hölle und Gott sei Dank häufig krank.Ich machte jedesmal drei Kreuze ,wenn der kleine Satansbraten daheim blieb. Salma war geistig behindert. Dass wollte die Mutter nicht wahrhaben. Deswegen mussten wir alle so tun als ob sie völlig normal wäre.Keine leichte Aufgabe.Und Omar gab es auch noch.Omar war wohl mit der Schlauste,seine Eltern waren geschieden,deswegen brauchte er extrem viel Liebe und wollte ständig kuscheln.Es gab noch ein Mädchen,ihren Name hab ich vergessen.

Von Maadi nach Dokki

Auch wenn mein Leben in Maadi gut war,reichten meine 1000LE Gehalt im Monat hinten und vorne nicht für was besseres.Plus die Lebenserhaltungskosten waren bei weitem nicht gedeckt.Gott sei Dank unterstützen meine Eltern mich noch finanziell,was ich ihnen heute noch zu gute halte.
Dennoch war mir bewusst,dass es so nicht weiter ging.Und das Drecksloch von Wohnung ertrug ich nicht mehr. Aber wieder meinte es das Schicksal gut mit mir.Durch eine Freundin erfuhr ich von einem anderen Kindergarten im Ortsteil Dokki die gerade dringend eine Deutschlehrerin suchten.Ich fuhr also hin. Klar,ich wäre lieber in Maadi geblieben,wo es ruhig und grün ist,aber ich wollte mir den Verein wenigestens mal anschauen.Die Chefin war sehr nett und schockiert über mein Gehalt und meinen Wohnzustand.Sie behandelte mich mehr wie eine Tochter als wie eine Angestellte. Sie brachte mich sofort in einem Hotel unter und versprach mir eine bezahlte WOhnung in der nächsten WOche und ein viel besseres Gehalt.Ich sollte dann in einer Woche anfangen zu arbeiten.Natürlich kündigte ich auf der STelle meine alte ARbeit,packte meine 7 Sachen(dadrin war ich mittlerweile geübt)und schnappte mir das nächste Taxi ins Hotel.

Jobsuche in Kairo

Da stand nun also wieder in Kairo mit meinem 30 Kg Koffer. Melody lebte damals in Maadi.Einem relativ grünen Vorort Kairos, der mit zu den besten zählte. Als ich in ihrer Wohnung saß,durchstömte mich ein Glücksgefühl.Ich hatte es tatsächlich geschafft.Ich war wieder zurück in meinem alten Leben.
Der Monat sollte sich aber als eine Riesenherausforderung entpuppen,die mich letzlich einen Schritt weiter Richtung Erwachsendasein brachte. Im selben Monat trennte sich Melody von ihrem Freund und wir bekamen noch drei weitere Mädels zu Besuch.Zwei Deutsche von Melody und eine aus der Ukraine.Das war die Internetbekanntschaft von Islam. Da Kairo recht konservativ ist, dachte man sofort,dass wir ein Bordell eröffnet hätten und man schmiss uns aus der Wohnung.Die Mädels gingen Heim,Melody zog zu einem Freund und ich suchte nach einer neuen Bleibe.Ohne Arbeit war ich relativ knapp bei Kasse. Damals kannte ich mich nicht aus mit Wohnungspreisen und suchte nach etwas Brauchbarem um die 1000 LE (120 Eur). Heute weiss ich,dass es dafür meist nur Müll gibt.Gleichzeitig brauchte ich einen Job. Ohne Ausbildung oder Studium ziemlich unmöglich.In Ägypten kann man nicht mit Kellern oder sowas durchkommen.Solche Jobs werden hier mit 400 LE (50 EUR) im Monat maximal bezahlt und sind für Ausländer unzumutbar. Irgendwann fand ich eine Wohnung in Maadi.Naja,Wohnung konnte man das Loch eigentlich nicht nennen.Ich sah es das erste Mal abends im Dunkeln und war so froh überhaupt was zu haben,dass ich zusagte.Als ich bei Tageslicht einzog,öffnete ich die Tür und fing an zu heulen. Es handelte sich um ein altes Büro.Alles war voller Staub.An der Decke krabbelte ein Salamander.Ein Fenster war zerschlagen.Zum Schlafen lag eine Mtratze auf dem Boden. Kurzum, es war ein Loch!Jobmässig sah es genauso finster aus und ich überlegte mir, einfach Heim zu fliegen.Mein einziges Jobinterview hatte ich in einer ägyptischen Foodfirma.Abends. Der Chef,um die 40 mit Plautze, meinte,dass er mich küssen könne.Ich war damals so schockiert,dass ich nur stotterte,dass das nicht ginge.Er habe doch Kinder und Frau."Schon ok"meinte der bloss.Ich verabschiedete mich nur hektisch und sah zu,dass ich Land gewann.Natürlich bekam ich den Job nicht.Dafür das Angebot seinen Freund zu heiraten,damit der den deutschen Pass bekommt.Die Bezahlung dafür war zwar sehr verlockend,aber ich legte trotzdem wortlos auf und beantwortete seine Anrufe nie wieder.Ich war echt am Ende und wusste null weiter. Bis ich den Kindergarten entdeckte.Ich stellte mich vor und schwupps,bekam ich den Job als Deutschlehrerin!Gott,war ich froh. Dumm war nur die Sache mit dem Gehalt.Hier ist es üblich,dass man gefragt wird,wieviel man haben will.Da muss man dreist vorgehen.Wusste ich damals auch nicht und sagte bescheiden 1000LE im Monat um wenigestens meine Mietkosten zu decken.
Die Arbeit war anstrengend aber trotzdem erfüllte sie mich irgendwie.Die Kinder waren allerliebst und liessen mich mein Wohnungsloch vergessen.Zumindest kurzfristig.

Meine ägyptische Au Pair-Familie

Nun war es soweit, es sollte zu meiner ägyptischen Gastfamilie nach Mohandessn. Die Mutter war sehr nett gewesen und sprach Deutsch. Ihre beiden Kinder,ein Mädchen und ein Junge, besuchten beide die deutsche Schule und sollten von mir betreut werden. So stand ich also an jenem Tag mit Sack und Pack und einem mulmigen Gefühl im Magen vor ihrer Haustür. DIe Familie empfing mich freundlich und zeigte mir die grosszügige Wohnung.Mein Zimmer war gar nicht mal so übel. Ich wollte gerade meine Sachen auspacken, als die Mutter mich aufhielt. "Die kannst du gepackt lassen!Wir fahren ans Meer!" ,,Cool,für wie lange?" ,,Einen Monat!" Mir blieb die Spucke weg! Einen ganzen Monat in Marina?Weit weg von all meinen Freunden nur mit der Familie? Na,Halleluja.Ich machte gute Miene zum bösen Spiel und nickte freundlich-gedrungen. Schon die Fahrt allein war der reinste Horror.Der blöde Sohn spielte die ganze Zeit Ballerspiele,während das Klugscheissermädchen mich mit nervigen Fragen bombadierte.Ich wollte mich aus dem Auto stürzen. Aber es sollte noch viel schlimmer kommen. In Marina erwartete uns nämlich schon der ganze Familienclan. Oma,Opa,Tante,Onkel und so weiter. Die Wohnung war auch zu klein.Eigentlich wäre sie ok gewesen, aber ich war leider schon zu verwöhnt, was Ferienhäuser anging.
Was auf mich zukam war die Hölle.Statt mich mit Leuten abends auf Partys zu amüsieren,hockte ich mit den Kindern und dem Rest der Family im Wohnzimmer ab und das bis 3 Uhr morgens.Am nächsten Tag stand keiner vor 13 Uhr auf.Mit Ausnahme der Kinder.Und wer durfte sich mit denen beschäftigen?Richtig,ich!Rauchen ging auch nicht.Naja,immerhin Meer.Ja,aber ans Meer ging es irgendwann um 17 Uhr.Bei sämtlichen Aktivitäten wurde die ganze Zeit gefuttert.Und Gelabert.Ich war nervlich am Ende und wollte nur noch heulen und streben.Ich klagte Melody mein Leid. Als sie mir anbot bei ihr erstmal einzuziehen und dann nach einer Lösung zu suchen, stand die Sache für mich.Ich geh zurück nach Kairo!Vorher musste ich es nur noch der Familie erklären!Ich hoffte auf einen guten Zeitpunkt. Irgendwann wurde mir klar, dass es für solch eine Hiobsbotschaft keinen guten Zeitpunkt gibt. Nach geschlagenen drei Tagen schnappte ich mir morgens die Mutter und erklärte ihr,dass ich weg will. Ihre Reaktion war verständnisvoll und sie warf mir nichts böses vor.Das sie trotzdem sauer war, wurde mir klar, als ich meinen 30 kg alleine ohne jegliche Hilfe die drei Stockwerke runterhiefen musste. Güterweise fuhr sie mich noch zum Busbahnhof und drückte mir die 5 Euro für den Rückfahrschein in die Hand.Immerhin. Danach sah ich sie nie wieder.Die ganze Aktion ereignte sich übriegens in gerade mal 3 Stunden. Auf der Rückfahrt durchströmte mich ein Gefühl des Glücks und der Freiheit. Ja,das war definitiv die richtige Entscheidung gewesen. Auch,wenn ich jetzt keinen Job hatte und keine Wohnung.Aber dadrum wurde ich mich später kümmern.Jetzt erstmal genoss ich die unendlichen Weiten der Wüste, die an meinem Busfenster vorüber rauschten.
Das meine Mutter ausrastete,als sie von meiner Kurzschlussreaktion erfuhr brauch hier wohl nicht erwähnen.

Partys in Kairo

Mein erster Monat in Kairo war also alles andere als ruhig.
Unter der Woche durchforstete ich sämtliche Bars und Clubs. Es gab einen regelrechten Wochenplan.Sonntag (der erste Tag der Woche).War meist ruhig.Melody und ich betrieben dort Bar hopping in Zamalek. Pub 28,Cellar und La bodega waren unsere Anlaufstellen.
Monatag ging es in den Jazz Club, Dienstags war mein Favourit.Club 35 im fourseasons war das absolute Highlight. Mittwoch wieder Jazz und Donnerstag ins Absolute,was damals voll angesagt war.
Am Wochenende ging es meistens ans Meer mit Freunden. Die Partys am Strand sind legendär.Meist waren es kleine Strandabschnitte, mit Djs und Freigetränken,weil die Sponsoren Heineken oder irgendeine Wodkafirma war. Tickets für solche Partys sind beliebt und teuer,aber Melodys hervorragende Kontakte verschafften uns immer welche. Die Partys sind unbeschreiblich. Einmal haben wir es beide geschaftt unsere Schuhe zu verlieren. Ich war klatschnass,weil ich zwischendurch im Meer baden war und Melody verlor auch ihre Tasche. Und einmal endeten wir in einer Strandhütte, wo die Sonnenliegen unterbracht waren, da schworen wir uns, es besser ruhig angehen zu lassen.
Im Nachinein war es damals als 19-jähriges Mädchen, was gerade aus dem elterlichen Nest feflohen ist um die Welt zu erkunden, die absolute Freiheit! Und ich will diese Zeit echt nicht missen.
Und die Erfahrungen haben mich stark geprägt und reifen lassen. Ja, innere Reife durchs Feiern:-)
Zudem kam auch, dass ich durch Melody natürlich meist mit älteren Ägyptern rumhing. Gestandene Personen, die schon fest im Arbeitsleben standen (zumindest tagsüber). Allein das Netzwerk, was ich mir seit jener Zeit aufgebaut habe, ist Gold wert.

Hinzu kam ein Ägypter in meiner Sturm und Drang-Phase.
 Für mich war es bis dahin unvorstellbar jemals einen Ägypter zu daten,aber das sollte sich ändern. Den Guten hatte ich damals beim ersten Strandwochenende kennengelernt und war irgendwie faziniert. Ich war damals 19, er 30.Klar,dass ich das interessant fand. Mittlerweile kann ich meine damalige Gefühlsregung nicht mehr nachvollziehen. Wir sind immer noch befreundet und er ist echt lustig,aber definitiv nicht schön.
Trotzdem fand ich ihn damals irgendwie toll. Er war lustig und amüsant. Ich war eher ein Spielball für ihn, aber dass wollte ich nicht wahrhaben wollen.Die Erkenntnis kam erst später.
Jedenfalls verging die Zeit rasant schnell und der Umzug zu meiner Au Pair Familie klopfte Ende des Monats an der Tür.
Da war es dann wohl auch aus mit der großen Freiheit. Dachte ich zumindest.

Ab ans Meer- North Cost

Es war das Ende meiner ersten Woche in Kairo. Melody fragte ,ob ich mit ihr und ihrem ägyptischen Freund mit ans Meer will übers Wochenende. Klar,wieso nicht. Ein bisschen Entspannung täte mir auch mal ganz gut! Also kam ich mit. Wir fuhren ungefähr 4 Stunden durch die Wüste bis wir die Nordküste erreicht hatten. Sie,ihr Freund und noch ein Freund, in dessen Ferienhaus wir wohnen sollten. Ich erwartete eine kleine Holzhütte,ganz idyllisch am Meer. Stattdessen endeten wir in einem Feriencompound namens Haciendas, der voll mit schicken Feriendomizilen war,die man so gar nicht in Ägypten erwartet hätte. Sein Haus war alles andere als eine Holzhütte. Nachdem wir ausgepackt hatten,ging es zum Strand. Ich war perfekt ausgerüstet mit 1.5Liter Wasser und Sonnencreme LSF 30.Melody hatte einen Roman dabei. Am Strand erwartete uns schon ein Rudel Ägypter. Scheinbar kannte hier jeder jeden. Statt Wasser kippten sich die Ägypter Drinks rein. Statt Sonnenschutz gab es sogenanntes Tanning-oil mit LSF5 und einem schillerden Karottenbraun, was angeblich gut sein sollte.
Schon wenig später befand ich mich an der trendy Strandbar und merkte, wie mir der Cocktail in den Kopf schoss. Alkohol bei 30 Grad ist halt nicht jedermanns Sache. Zurück im Haus gab es es fettes Essen und dann fiel ich nur noch ins Bett und war voll fertig. Jeder normale Mensch würde nun den Tag ausklingen lassen und einfach schlafen.
Nicht aber die Ägypter. Irgendwann wurde ich aus meinen Träumen gerissen und es hiess fertig machen.Wir gehen feiern! Ich war zwar immer noch platt,freute mich aber trotzdem. Der berühmt-berüchtigte Club Andrea bereitete nicht nur uns Mädchen, sondern auch den Ägyptern Angst. Man muss über eine Brücke maschieren, um zum Eingang zu gelangen. Dort erwartet einen der Clubbesitzer selbst und selektiert die Gäste. Der Typ soll knallhart sein und völlig unsystematisch Leute reinlassen, bzw. den Eintritt verwähren (selbst Familienmitglieder wurden angeblisch schon von ihm abgewiesen). Toll,nun war ich zwar endlich volljährig und hatte wieder Angst vorm Reinkommen. Nicht umsonst hiess die Brücke also Bridge of shame.
Dort angekommen, musterte er uns eindringlich. Meine Haare sahen richtig scheisse aus. Wie nach einem Elektroschock. Aber hey, er liess uns rein.
Der Laden war ganz nett,aber der Riesenrummel dadrum etwas übertrieben.Ausserdem waren dort Kinder,nicht älter als 12, die arbeiteten. Voll fies.

La dolce vita in Kairo

Der erste Monat in Kairo war wie ein einziger verrückter Traum. Alles begann damit, dass ich mich mit Melody traf. Sie schlug vor, dass wir in der Mall City Stars shoppen gehen. EIne Mall in Kairo,verrückt! Und wie verrückt das war! Die Mall bestand aus 4 Stockwerken und beherbergte alle modernen Geschäfte, die man sich vorstellen kann. Von Esprit über Bennoton und McDonalds war alles dabei. In schwarz verhüllte Frauen liessen Burger unter Ihrem Gesichtsschleier verschwinden!Ich war faziniert. Dann traf ich Melody. Wir verstanden uns vom ersten Augenblick an prächtig. Sie machte ein Praktikum in Kairo und studierte Arabisch und Wirtschaft. Ein Experte also.
Wir verabredeten uns gleich für den Abend, wo wir ausgehen wollten. Ausgehen in Kairo!Ich konnte es selber kaum glauben.Das sowas hier möglich ist.
Als ich Abends mit meinem Alkoholgemisch in einer Fantaflasche aufkreuzte (ich dachte es gäbe hier kein Alkohol und hatte sicherhaltshalber nen Wodi mitgenommen), erntete ich Gelächter. Melody und ihr ägyptischer Kumpel Islam dachten ich mache Spass. Man, hier gibts in jer Bar und in jedem Club Drinks! Es gibt mehrere Bars und sogar Clubs???Ich fiel vom Glauben ab. Wir gingen in so einen Club namens Latex.Angeblich ein ganz übler Laden.Ich fands trotzdem super und hatte Spass.
Ab da an hatte ich viele solcher Abende voller Spass....

Wie alles in Ägypten begann

Ich war das erste Mal 2007 in Ägypten.Es war auch das erste Mal in einem arabischen Land. Ich hatte gerade mein Abi in der Tasche und alle Wege standen noch offen. Ich hatte mich entschieden als Au Pair dort zu arbeiten für drei Monate. Ich stellte mir ein Land mit bärtigen Männern und verschleierten Frauen vor. Ohne Partys, ohne Freiheit ohne alles. Trotzdem wollte ich hin. Wahrscheinlich um meine Grenzen zu testen.Schliesslich sind es ja nur drei Monate,sagte ich mir.
Ich erinner mich noch haargenau, als ich nachmittags in Kairo landete und mit meinem 30kg Koffer aus dem Flughafen maschierte. Es war laut und heiss. Die Sonne brannte mir ins Gesicht und eine Traube Taxifahrer buhlten um meine Aufmerksamkeit."Madame,Madame!""Welcome to egypt!"Damals hatte ich noch nicht den starren Blick und das arrogant-selbstbewusste Auftreten drauf und war das typische Touriopfer. Irgendwann entschied ich mich für einen von den Pappnasen und stieg mit ihm in das 20 Jahre alte Taxi ein. Ich zeigte ihm die Adresse von der Wohnung,in der ich im ersten Monat leben sollte,bevor ich in meine Familie ging. Ich fand die Wohnung per Studivz und hatte so die Gelegenheit die Stadt allein zu erkunden,bevor es nach 4 Wochen in die Familie ging. Das der Fahrer nur so getan hatte,als ob er die Adresse kannte und womöglich nicht einmal lesen konnte, dadrüber hatte ich nie nachgedacht.Dumm von mir. Er fuhr also los und schnatterte mich voll. Ich war sprachlos,beinahe fielen mir die Augen aus,als ich meine Jungfernfahrt durch Kairo machte.
Jedes Mal,wenn ich wieder nach Karo komme und vom Airport Richtung Stadt fahre,muss ich an diese erste Fahrt denken. Alles war so fremd und neu. Hohe Gebäude.Jedes beherbegte geschätze 50 Satelittenschüsseln. Die Türme der Moscheen glitzerten im Sonnenlicht und der Verkehr.Überall Auros und Hupen.Dazu die fremden Gerüche.Ein Gemisch aus Gewürzen,Staub und Abgasen.
Der Taxifahrer brabbelte über seine Familie und Kinder.Irgendwann kamen wir in Zamalek an, der Ortsteil war eine Insel und bekannt für seinen hohen Europäeranteil. Der Fahrer hatte keine Ahnung wolang.Ich auch nicht.Panik kam hoch. Meine Rettung war Melody.Melody lebte in Kairo und hatte mir über eine Studivz-Gruppe nützliche Tipps und ihre Handynummer gegeben. Wir telefonierten,sie sprach mit dem Fahrer und ich war binnen 5 Minuten vor der Haustür. Der Arsch von Taxifahrer berechnete mir für sein Rumirren den doppelten Preis. Heute hätte ich mir das niemals bieten lassen.Damals war ich naiv und dumm und zahlte. Dann fuhr er ab und ich befand mich vor meinem zukünftigem Heim.Samt 30 Kg Koffer, die ich die Treppen hoch trug. Heute weiss ich, dass das Aufgabe des Bawabs,also des Hausmeisters, den es in allen Häusern gab, ist. Aber auch das wusste ich anfangs nicht.

Mittwoch, 28. Dezember 2011

Quo vadis?

Nach langer, langer Zeit melde ich mich zurück. Ich wurde mehrmals gebeten, doch bitte meinen Blog weiterzuführen. Ja,wie denn, wenn ich in Deutschland bin?Außerdem brauchte ich erstmal etwas Abstand von der arabischen Welt und all dem Tumult. Ich wollte ein deutsches Leben und das hab ich jetzt auch.Gar nicht mal so übel. In einem Monat wird es mich wieder gen Osten ziehen. Diesmal ist es wirklich ein NAHER Osten. Er ist so nahe, dass ich in 3 h Stunden Zugfahrt dort bin: Es ist Berlin!! Eigentlich passt es dadurch ja auch null hier rein. Aber mal ehrlich, soll ich gar nicht drüber berichten?Oder einen neuen Blog anfangen? Ausserdem hat es auch etwas mit dem arabisch-orientalischen Kulturkreis zu tun. Mein Praktikum wird ein Projekt mit Ägypten involvieren. Es geht um Wasser.Mehr verrate ich aber noch nicht (weil ich selber keinen Plan habe....).
Also 8 Wochen Berlin!Ich freu mir einen Ast ab,obwohl ich gleichzeitig traurig bin, dass ich nicht nach Kairo komme.Und Irak.Und den Gazaplan kann ich auch knicken. Genauso wie Stockholm,wo ich erst hin wollte. Naja,ich hatte das gerade in VWL.Dass nennt man Oppurtunity costs...Gleichzeitig schreib ich nämlich vor Berlin die bescheuerten Klausuren. Es ist das vorletzte Mal,bevor ich im Sommer hoffentlich endgültig fertig bin.
Und dann????
Das ist die allgegenwärtige Frage, die mich seit Wochen plagt. Vor dem Auslandsjahr war alles so fern und man hat sich einfach nur gefreut weg zu sein und jetzt...jetzt bin ich fast fertig und weiss nicht weiter. Irgendwie zerfrisst es mich regelrecht. Ich bin Waage.Eigene Entscheidungen haben mir noch nie viel Freude bereitet. Hätte ich nicht so ein ausgeprägten Freiheitsdrang würd ich mich super als entmündete Hausfrau machen....
Und da wären wir bei den Optionen.Als Frau fängt die Uhr leider auch schon ab 25 an zu ticken.Also bald...
Entweder den Master machen.Aber wo?Stockholm?Deutschland?Ganz woanders? Und wodrin?
Oder Arbeit?Gleiche Frage. WO???
Dritte Option: Heiraten und Kinder kriegen.Aber dazu müsste ich erst einmal Kochen lernen. Und einen Mann finden, der was taugt. Verdammt.
Also kurzum, deswegen mein Praktikum in Berlin. 1. Werde ich Berlin eine Chance geben und zweitens bietet die Firma ja eine gute Grundlage für meinen späteren Werdegang.
Ich werde also nun auch über Berlin, dem Nahen Osten Deutschlands, und meiner Arbeit dort berichten.