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Dienstag, 5. März 2013

Kunst aus dem Libanon

Wer meine Erlebnisstory im Libanon/Irak verfolgt hat, sollte ein ungefähres Bild meiner damaligen Arbeitskollegen bekommen haben.
May, eine Klischee-Libanesen wie es besser nicht passen könnte.
Alles dreht sich um Männer, Klatsch,Mode und Aussehen. Wobei das letztere bei ihr definitiv der einzige Grund gewesen sein konnte, warum sie meine Kollegen war. Anders kann ich mir nicht erklären, wie sie den Job bekommen hat.
Naja, also das zwischen mir und May war eine Art Hass-Liebe. Zumindest von meiner Seite aus.
Die Alte hat mir echt teilweise den letzten Nerv geraubt mit ihrer ewigen Quatscherei. Wer lässt sich schon gerne von einem Menschen die Welt erklären, dessen IQ dem eines Brotes gleichkommt?
Ich weiß, ich bin gemein. Und May hatte auch ihre guten Seiten. Sie war für mich da und kümmerte sich um mich (wenn auch nicht mit hilfreichen Ratschlägen).
Sie war sehr temperamentvoll und vertraute mir aus irgendeinem Grund, heißt eigentlich erzählte sie mir alles, was ihr gerade auf der Zunge lag. Und die Erbil-Erfahrung, die wir gemeinsam durchstanden, verband uns irgendwie.

Bis sich unsere Wege trennten. Ich war in Deutschland und sie ging nach Beirut zurück.
Ich wusste, dass sie Kunst mag und selber malte. Aber um ehrlich zu sein hab ich ihr nichts großartiges zugetraut.
Wie ich mich getäuscht habe.
Anscheinend schlummert in jedem Menschen irgendein Talent. Bei May scheint es das Malen zu sein.
Ich hab zwar nicht so den Plan von Kunst, aber ich mag ihre Bilder. Am liebsten würde ich ihr helfen die hier in Deutschland auszustellen und zu verkaufen! Die arme hat nämlich immer noch keinen neuen Job gefunden und ist so denke ich gänzlich abhängig von ihrem Exmann.
Verdammte Männergesellschaft.
Wennn ich jemals im Lotto gewinnen sollte, kaufe ich ihr jedenfalls die komplette Kunstreihe ab und stell sie in einem eigenen Museum aus. Dadrüber eröffne ich einen Nachtclub. Und ein Restaurant mit internationaler Küche aus allen Herren Ländern. fleischlos natürlich.




Samstag, 27. Oktober 2012

Beirut-Ein Abstecher in die wunderschöne Glitzerwelt

Hi! Kifek? Sava? So begruessen sich die Libanesen!
Wie der aufmerksame Leser schon gleich zu erkennen vermag, steckt hinter dieser Begrüßung der einmalige kulturelle Mix, den der Libanon ausmacht.
Am Freitag nach der Uni ging es direkt los...
...zum Busbahnhof und wir bekamen sofort ein Bus der uns in den Libanon bringen sollte. Und zwar für läppische 8 euro. Dafür verzichte ich auch gerne auf sämtlichen Reisekomfort. Diesbezüglich waren meine Ansprüche ja sowieso schon auf unterster Ebene angelangt. Selbst ein Kuhtransporter hätte mich nicht mehr geschockt.
 Um aus Syrien ausreisen zu dürfen ,mussten wir auch nochmal 10 euro blechen und das visum nach Beirut kam dann nochmal 15 Euro!Alte Abzocker.Aber das war es definitiv wert!
Direkt nach der Grenze breitete sich eine wunderschöne Landschaft vor uns aus.Wir fuhren durch die Berge und sahen so unbeschreiblich viel grün. Für die deutsche Ingrid und den Peter völlig normal, aber nach so langer Zeit Wüste ein total fazinierender Anblick.
Fast wie italiensche Weinfelder sah es aus.
Vor uns saß eine Familie,deren Papa Deutsch konnte,und die unglaublich hilfsbereit uns gegenüber war.
In Beirut am Bahnhof nahmen sie uns sogar gleich mit!Zu siebt quetschten wir uns in ihre Retrokarre und wurden zu ihrem Laden gekurvt.Zunächst waren wir drei etwas skeptisch!Was wollten die von uns?Ihre neuste Polyacrylkollektion in Flashfarben an uns verkaufen?Aber die sterotypischen Befürchtungen waren völlig umsonst!Sie quatschen etwas mit uns,luden uns sogar gleich zum Fastenbrechen am naechsten Tag ein (es war noch Ramadam) und fuhren uns zu unserem Hotel!Wir waren voellig überwältigt von solch einer ungewohnten Freundlichkeit und schon schämte ich mich fast ein wenig für meine vorherige Skepsis!Ich sollte echt mal anfangen, den Menschen etwas mehr Vertrauen entgegen zu bringen.
Die ersten Eindrücke von Beirut waren schon unglaublich!Die Stadt war blitzeblank und die Haueser alle im französischen Stil gehalten und wie neugebaut!Überall kamen uns die neusten BMWs und Mercedeswägen entgegen.Einfach unbeschreiblich.
Tja,unsere Unterkunft hatte nicht ganz soviel Glamour zu bieten.Statt uns ein nettes Hotel zu gönnen, zogen wir die komplette Backpackernummer durch und landeten im Hostel für  10 Euro die Nacht. Da darf man nun echt keinen Luxus erwarten. Aber wie gesagt, ich war ja sowieso schon einiges gewohnt. Und so lange es sich um einen zeitlich begrenzten Zeitraum handelt, der nicht einen Monat überbietet, kann ich schon in so einigen Löchern hausen. Da bin ich hart im Nehmen.Unser Zimmer hatten wir füer uns.Auch wenn es extrem spärlich eingerichtet war mit drei Betten,einem Ventilator und ein paar Haken für Handtücher,so war es immerhin sauber und trotzdem ok.
Dummerweise ist in Beirut,dass direkt am Meer liegt,die Luftfeuchtigkeit so ziemlich die Schlimmste, die ich je erleben musste.
Und so waren wir drei Mädels 10 Minuten nach der esrten Dusche wieder klitschklatsch nass. Nicht gerade ein sonderlich angenehmes Gefühl. Vielleicht resultiert der extrem minimalistische Bekleidungskult hier in Beirut aus diesen klimatischen Bedingungen?
Abends machten wir uns auf den Weg in die Stadt.Wir drei kamen uns vor wie die letzten Bauern.Alle waren aufgetackelt und schön!Wunderschön.Ja,die Libanesen sind eine sehr schöne Nation(vorallem im Vergleich zu ihren Nachbarn), auch wenn viele es mit dem Plastik im Körper etwas übertreiben.Schoenheits-Ops sind billig und sehr angesagt hier.
Erstmal wollten wir unseren Hunger stillen.Die Mädels kauften sich Burger von Imbiss und ich bestand auf Costas!
Danach passierte mal wieder einer dieser ungeheuren Zufälle!Wir stiessen auf Darin,die ein Semester über uns studiert und jetzt ihr Praktikum in Beirut anfangen wird!Wir brauchten eine Stunde um diesen Zufall zu verarbeiten!

Dann gings los ins Nachtleben.Wir streiften durch die Barmeile Beiruts,wo eine Location neben der anderen war,alle gefüllt mit partywütigen Menschen.
Von Ramadam war hier nichts zu bemerken! Schliesslich wird der Libanon ja auch von einem Christ regiert und knapp 50% der Bevölkerung ist christlich.
Laura wollte heim und Caro und ich genehmigten uns einen Drink.Es dauerte keine 5 Minuten,da kamen wir auch schon mit ein paar Einheimischen ins Gespräch und schwupps waren wir umringt von einer Gruppe Männern und amüsierten uns prächtig.
Um 2 Uhr wollten wir denn doch heim,waren aber gleich für den nachsten Tag am Strand verabredet!
Am nächsten Tag standen wir zeitig auf und suchten nach einem geeigneten Platz zum fruehstücken,Der Taxifahrer erwies sich als freundlich und gab uns gleich 1000 Infos über die Stadt.
Das krasse ist,dass sich zwischen all den Prunkbauten auf einmal Ruinen und zerschossene Häuser auftauchen.Der Spuren des Krieges sind noch da.Auch das Aufgebot an Militär ist etwas unheimlich.Überall Soldaten und sogar ein paar Panzer waren zu sehen.Aber hier stört sich kein Schwein dran.
Nach dem Frühstück gegenüber von der American University,machten wir uns auf den Weg,um die Jungs zu treffen.DIe zwei arbeiten fuer flyingemirates und waren nur zum Urlaub in ihrer Heimat.Sie fahren uns an einen Pool direkt am Meer.
Hier war das Motto gesehen und gesehen werden.Jeder präsentierte stolz das Resultat der chirugischen Eingriffe an seinem Körper.
Das beste an dem Laden war definitiv die Bar!Diesmal nicht nur aus dem Grund, weil die Bar halt die Bar ist,also der Platz mit den Getränken, sondern weil sie sich mitten im Pool befand.Man konnte seinen Drink mitten im Pool ordern und trinken.Und :Es gab Smirrnhoff ice!Das Zeug hatte ich seit dem ich 16 war nicht mehr getrunken!
Irgendwann wagten wir uns ins Meer und bestiegen eine Miniinsel.Die Sonne knallte und wir wünschten uns nichts sehnlicher als für immer in der tollen Glitzer-Disney-World verweilen zu dürfen.
Am Abend fuhren die Jungs uns Heim und wir wechstelten das Zimmer. Ich dachte ja schon, wir ziehen die volle Backpacking-tour durch. Aber die Sache war tatsächlich noch steigerungsfähig. Und zwar durch eine Nacht auf dem Dach!Richtig,wir nächtigten auf dem Dach für schlappe 5 Euro!Mitten zwischen Wassertanks mit noch 10 anderen mutigen Backpackern!
Auch wenn ich erst nicht sonderlich überzeugt von dem Plan war,muss ich zugeben,dass es schon ganz cool war unter freiem Sternhimmel zu schlafen!
Abends zogen wir wieder los.Erst speisten wir in einem echt nettem Restaurant und dann enterten wir wieder die Partymeile.
Diesmal ging es in eine Bar namens 66 oder so.Da drinnen dröhnten uns die Housebaesse entgegen und der Laden war gut besucht.Wieder das gleiche Spiel.Nach 20 Minuten kamen wir mit ein paar Einheimischen ins Gespräch,die uns an ihrem Tisch einluden und uns mit Drinks versorgten.Wir tanzten mit ihnen und schwitzten sämtliches Wasser aus.
Da wir noch mit den anderen verabredete waren,kurvten wir um 2 oder drei noch zu einer anderen Bar,wo gerade 2 Geburtstage und drei Verlobungen stattfanden.Hier wurde only arabische Musik gespielt.Laura war schlauerweise vorher nach Hause gefahren.Caro und ich machten uns gemeinsam zum Deppen,indem wir beide wie steife Stoecke versuchten uns einigermassen zu den orientalischen Klängen zu bewegen.Naja,keinen störte es und wir hatten Spass und noch ein paar Drinks mehr.
Irgendwann siegte doch die Müdigkeit und die Jungs fuhren uns Heim.
Auf dem Roof top muss uns jeder gehasst haben,weil wir noch Ewigkeiten munter vor uns hinkicherten und uns selber feierten, bis wir einpennten.

Am nächten Morgen bestrafte die aufsteigende Sonne meine nächtlichen Sünden. Glaubt mir, verkatert auf einem Dach zu erwachen, umringt von 10 anderen Opfern ist nicht gerade die ideale Bedingung für einen guten Start in den Tag.
Schritt 2 gen Normalität war ein vernünftiges Frühstück. Also machten wir uns auf die Suche und wurden auch schnell fündig.
Der Laden übertraf jedoch alles, was ein Mensch sich an Lahmarschigkeit vorstellen kann.
 Und so dauerte es fast eine geschlagene Stunde,bis wir unseren Hunger endlich stillen konnten.
Anschliessend latschten wir noch über den Unicampus der American Uni.
Echt nett hier.Man wäre es schön, wenn ich mich einfach als Student einschleiche und hier bleibe, anstatt den Weg zurück nach Damaskus auf mich zu nehmen.
Aber auch die Corniche unten am Meer war traumhaft!
Alles andere als traumhaft war schliesslich der Versuch einen Bus gen Damaskus zu kriegen.
Wir bekamen stattdessen ein Servicetaxi mit einem Spacken von Taxifahrer.
Dieser hielt nämlich gefühlte tausend Mal an während unserer Fahrt,um sich weiss der Himmel was zu kaufen. Der Typ war außerdem nicht die Sorte Mensch, der man abends alleine begegnen will. Und tagsüber eigentlich auch nicht. Ich bin mir ziemlich sicher dass er streng religiös war und auch ,dass er irgendwelchen Dreck am Stecken hatte. Garantiert so ein Hisbollah-Verbindungsmann oder ähnliches.
Naja,nachdem es uns fast eine Stunde gekostet hatte,um den Einreisestempelnach Syrien an der Grenze zu bekommen,befanden wir uns wieder in unsererer temprären Wahlheimat.
Die Freude hielt sich in Grenzen.Nun hock ich wieder hier und werde meine letzte Woche antreten.
Wie es weiter geht?Keine ahnung,hab nichts geplant. Schon krass, wie gechillt ich bin. Aber auch ein tolles Gefühl zu wissen, dass man sich, frei wie ein Vogel, einfach treiben lassen kann. Ich warte einfach auf eine aufkommende Sommerbrise und sehe, wo diese mich hintragen wird.

Dienstag, 21. Juni 2011

Money,Money ,Money

Jackpott!
Ich wurde gerade ins Büro bestellt. Dachte schon, dass ich einen Einlauf kassiere.
Weil die Datenbank nicht komplett ist oder ich irgendeinen Fehler gemacht hab, oder irgendwie sowas.

Und wieder gab es keinen Ärger. Ganz im Gegenteil!!
Es gab Geld. Anders als erwartet bekam ich mein Gehalt für den Monat bezahlt!Richtig, meine Trainings-session wurde auch noch bezahlt! Dabei hab ich so ungefähr nichts geleistet, sondern war vielmehr ein Klotz am Bein.
 Ich liebe meine Firma. Ich mein,ich werde sowieso schon voll überbezahlt (Ok, für eine Stadt wie Erbil hat man sich ein Schmerzensgeldaufschlag verdient!),dann habe ich erfahren, dass die auch noch meine Unterkunft zahlen.
Und die Mieten in Erbil sind nicht gerade billig.Für ein anständiges Apartment ist man locker seine 1000$ los. Die spar ich mir jetzt jedenfalls.

Naja und nun bekomm ich auch noch Geld für das "Vorbereitungstraining". Ich fühl mich wie ein Lottomillionär und würde am liebsten singen.
Money,Money,Money von den Abbas schwirrt mir durch den Kopf.
Aber ich halte lieber meinen Mund.So peinlich bin ich dann doch nicht. Dafuer gönn ich mir was im Duty Free Shop.
Hab ich mir verdient!

Dezente Panik vor dem Abflug...

Ok,dies wird mein letzter Eintrag vor meinem Abflug.Maschiene startet um 17 Uhr und 2 Stunden spaeter werde ich mich dann auch schon am Erbil Airport wiederfinden- falls es zu keener unerwarteten Katastrophe vorher kommen sollte. Ihr lacht,aber so unwahrscheinlich ist das gar nicht. Eventuell wird es einen Mord geben.Und ich bin involviert. Wie ich gestern erfahren habe,kann Allan, mein Kollege, erst spaeter fliegen.Visumsprobleme. Das heisst im Klartext, ich und May fliegen…sofern ich sie nicht vorher umbringe. May ist nett,aber unfaehig ihrenen Mund zu halten und ihr Hirn zu nutzen. Ich reise lieber alleine,traeume vor mich hin und hab meine Ruhe. Eventuell dulde ich jemanden, der sich um mich kuemmert. Bei May wird das nicht der Fall sein. Ich she mich schon als menschlichen Kummerkasten am Flughafen sitzen.
Um meine blanken Nerven zu beruhigen zieh ich mir gerade Nesquick rein. Das beruhigt die Nerven. Fraglich ist,ob mein Chef jetzt mitfliegt oder wo der steckt. Im Buero ist er jedenfalls nicht und ehrlich gesagt hoffe ich, das ser nicht mi runs fliegt!Irgendwie verbreitet die Anwesentheit eines Vorgesetzten immer eine angespannte Stimmung.Plus er sieht auch noch gut aus. Gut aussehende Menschen machen mich nervoes. War schon immer so. Also die Kombi aus Chef sein und Gut aussehen plus eine Nerven zerreibende May wird mich zum Amoklaefer machen….
Und Erbil? Ich weiss gar nicht ,warum mich der Gedanke ploetzlich so nervoes macht.War doch alles cool bis jetzt. Aber langsam bin ich etwas gespannt, was mich dort erwartet. Wird es so wie in Kairo nur ohne Nachtleben? Na dann Prost, Mahlzeit. Werde ich ueberhaupt Freunde finden? Oder werde ich zum Einsiedlerkrebs mutieren, dessen einziger Bezug zur Aussenwelt die Arbeit und die nervige May sein wird (mit de rich mir uebrigens spaeter ein Appartment teilen darf…)?
Werde ich ein Kulturschock erleiden?Oder gar noch viel schlimmer, werde ich mich langweilen?
Vielleicht haette ich lieber bei meiner Langzeitliebe Kairo bleiben sollen? Trotz allem Gemecker bin doch immer noch verliebt in Kairo. Irgendwie hat die Stadt trotz allem ihren Charme. Mal sehen, was Erbil charmantes an sich haben wird….
Also drueckt mir die Daumen.Ich meld mich dann aus dem Irak….

Montag, 20. Juni 2011

Sie denkt sie ist Bauer!

Neulich nach meiner Powerwalkingtour sehnte ich mich nach einer eiskalten Pepsi. Ich irrte in Hamra rum und fand einen kleinen Kiosk. Als ich eintrat blickte die Männerbesatzung im Laden amüsiert auf mein knappes Outfit. „Welcome to Beirut!“ sagte der alte Mann hinter der Ladentheke neckich. Welcome?Really? Oh man, dieser Satz brachte mich auf die Palme! Hatte ich diese Worte nicht schon zehntausend Mal in Kairo zu hören bekommen. All die Schmierlappen, die beim Anblick einer Ausländerin einfach nicht ihren Mund halten können! Die Erinnerungen machten mich so wütend, dass mein Hirn kurz aussetzte. Wahrscheinlich wollte ich was Schlaue sagen. Stattdessen sagte ich:
„Essayek ya Pasha!“(Was geht, du Held auf Ägyptisch).Der ganze Laden starrte mich an. Dann brachen die Männer in schallendem Gelächter aus. „Mashallah, sie spricht Arabsich!(Oder sollte ich besser sagen es spricht Arabisch??). Dann ein anderer Typ: „Haha, sie ist ein ägyptischer Farmer!“ Wieder schallendes Gelächter…..Dafür ging die Pepsi aufs Hau. Ich war binnen weniger Sekunden mit hochrotem Kopf verschwunden.

Das libanesische Völkchen

Also zunächst einmal sehen ich viele Libanesen (vor allem die Christen) nicht als Araber.
Mit der arabischen Welt wollen sie nicht identifiziert werden.
Wir sind Mediterraner! Ok, auch gut.

2. Sind sie unverbesserliche Pazifisten. Zu Recht, der Libanon ist unbestritten eines der schönsten arabischen Länder! Wenn nicht sogar eines der schönsten Flecken Erde, die ich bis jetzt gesehen habe.

3. Neigen sie zu einer dezenten Prahlerei. Jeder investiert sein gesamtes Gehalt in eine dicke Karre, ein teures Handy und andere Statussymbole sowie natürlich in ein gediegenes Nachtleben.
 Ein anderer Teil fließt in Schönheits-Ops und Fashion…Manchmal übertreiben sie es etwas mit der Prahlerei. Jeder kennt scheinbar den Sky Bar Besitzer, hat Bezug zur Regierung (Welche Regierung???Momentan ist da doch nichts!) und kommt aus angesehenen Familien. Alle klar. Mein Geheimnis gegen Prahlerei ist übrigens Understatement.
Das macht die Prahlerei lächerlich. Somit spare ich auf einen Trabi, diniere bei Mc Donalds und meine Garderobe besteht aus Primark und H&M.

4. Libanesen sind Sprachtalente! Jeder kann Englisch, sogar Taxifahrer verstehen mich mehr oder minder. Plus Französisch. Die meisten sprechen neben Arabisch, Französisch und Englisch noch ein oder zwei andere Sprachen, Deutsch zum Beispiel.

5. Es gibt „Woss-Woss“-Menschen. Das sind die im tiefgelegtem 3er BMW mit Feinripphemden, Tatoos und einer Gelmatte. Die cruisen den ganzen Tag in ihrer Karre rum mit arabischer Mucke bis zum Anschlag aufgedreht und versuchen Weiber zu reißen In Deutschland auch Arschproleten genannt.

6. Deutschland über alles! Die Libanesen scheinen uns zu mögen! Viele sind Feuer und Flamme wenn es um die deutsche Nationalelf geht. Hitler finden auch alle super (ob da gut ist bleibt zweifelhaft…). Und fast jeder war schon einmal in Deutschland und spricht ein paar Brocken Deutsch. Sogar "Mein Kampf" gibt es hier zu kaufen!

7. Lebensfreude! Die Libanesen scheinen die politischen Unruhen schlichtweg auszublenden. Sie nennen die israelischen Angriffe und die Bürgerunruhen kleine Auseinandersetzungen.
Beste Beispiel meine letze Konversation:
„Also ich flieg bald in den Irak.“
„In den Irak, spinnst du? Ist voll gefährlich dort! Da laufen die alle bewaffnet auf der Strasse rum!“
Ähm, hallo? Hast du dich mal umgesehen? An jeder Ecke Soldaten, manchmal ein Panzer und jeder hat eine Schießwaffe in Beirut. Und du willst mir erzählen, dass Erbil gefährlich sei????
Naja, die Libanesen nehmen es gelassen und lassen sich das Feiern nicht nehmen.
Selbst während der Bombenangriffe ist man einfach in die Berge gefahren. Natürlich um dort weiter zu feiern. Harte Jungs.
I
m Großen und Ganzen sind die Libanesen aber sehr herzlich und weltoffenen. Hier kann Okzident neben Orient friedlich existieren und auch wenn die Religionen meist unter ich bleiben, habe ich keine Feindlichkeit untereinander zu spüren bekommen.
Nur die Syrier, die finden sie alle dumm. Genauso wie die Israelis. Und die Saudis.

Sonntag, 19. Juni 2011

Ausflug nach Tripoli

Da heute mein letzter freier und mein vorvorletzter Tag im Libanon ist, beschloss ihn sinnvoll zu nutzen. Die Optionen waren Beach, Baalbeck oder Tripoli.

Strand  fiel schon einmal flach. Aufgrund meiner kraterartigen Mückenstiche an den Beinen, die ich in Ägypten bekommen hatte.

Also Kultur. Ich wollte nach Baalbeck. Erstens bin ich ein Freund der Antike und wollte mir die alten Göttertempel ansehen, zweitens ist Baalbeck näher an Syrien. Ich muss gestehen, der Nervenkitzel reizte mich etwas. Und ich wollte nochmal durch die Berglandschaft düsen.

Also brach ich ganz arabisch-zeitgemäß gegen 12 Uhr auf. Irgendwann fand ich endlich ein Taxi (ist ja Sonntag!). „Zur Charles Helou Station,bitte!“ Er verstand mich nicht. War nicht seine Schuld. Meine französische Aussprache ist unter aller Kanone. Wohin ich denn wolle fragte er. Nach Baalbeck. Er klärte mich auf:
Von der Charles Helou-Station fahren keine Busse nach Baalbeck, aber nach Tripoli. „Mhm,auch gut. Was kostet e zur Busstation?“ fragte ich skeptisch. „2000 LP, ich bin Service!“ Was? Läppische 2000 LP (sind gerade 1 Eur!) von meinem Hotel bis zur Station?
(Die befindet ich übrigen gegenüber vom Virgin Store/Gray Hotel, etwas südlich. Dort ist ein Bild mit so einem Regierungstyp und der Flagge. Dahinter ist die Station. Kennt auch eigentlich jeder.)
Tzz, und der andere hat mir 10 $ nach Hamra abgeknüpft, was einem Zehntel des Weges entsprach. Frechheit!
Ok, also irgendwann saß ich im Bus gen Tripoli. Da Ticket kostet übrigens auch nur 3500 LP(ca. 4 Eur)!

Die Strecke selber verläuft zwischen Berge und Meer, netter Anblick, dauert ca. 2 Stunden.

Dann erreichte ich Tripoli.  Mein erster Gedanke beim Ausstieg war mir den nächsten Bus wieder zurück nach Beirut zu schnappen.
Ich hatte ein kleines, verwünschenes Fischerdorf voller kulturellen Merkmale erwartet. Stattdessen schlug mir Gehube, staubige Luft und Abgase entgegen. Die Stadt war ein Moloch. Schön ist echt was anderes. Erinnerte mich irgendwie an mein Heliopolis in Kairo. Der Ortsteil hat zwar nette alte Villen, ist sonst aber unbewohnbar als Europäer.
Scheinbar sind Städte oder Gegenden die ein –oli beinhalten grundsätzlich schrecklich.

Aber gut, ich wollte Tripoli eine Chance geben.
Zunächst musste ich meiner Blase eine Chance geben sich irgendwo zu entleeren.
Natürlich kein Cafe oder Restaurant weit und breit. Plus brennende Hitze und ich schwitzend unter meinem Pullover (mein ärmelloses Top war hier eher unangebracht….)

Irgendwann, kurz vorm explodieren und kollabieren, sah ich ein Cafe-Schild.

Ich stürzte zur Tür hinein und...erstarrte. 7 Augenpaare waren auf mich gerichtet. Männliche Augenpaare. Die pubertären Jungs waren mindestens genauso geschockt wie ich. Nach 3 Schreckenssekunden marschierte ich im Soldatenschritt ins Cafe, welches viel mehr einem Wohnzimmer glich.

Ach du Schreck, Wo war ich nun gelandet? Ich fragte einen der Jünglinge nach einem Cappuccino und der Toilette. Er starrte. „Hammam??“(Toilette auf Arabisch).Geht doch. 2 Minuten und 3 Kilo leichter kam ich wieder zum Vorschein.
Der Kleine machte keine Anstalten den Cappuccino vorzubereiten.
Fein, ich griff mir ein Wasser und Schokolade aus dem Kühlschrank, zahlte und verschwand schnurstracks.

Das Meer fand ich nicht. Dafür eine Kuh. Mitten auf der Straße. Hier herrschten ja ländlich-indische Verhältnisse…. Irgendwie erinnerte mich das an Kairo. Und gleichzeitig erzeugte die Stadt Muffensausen in meinem Bauch. Würde es so auch in Erbil sein? Staubig, kochend heiß und voll mit Bauern? Oh man, da hatte ich mir ja was eingebrockt.
Nach geschlagenen 1 ein halb Stunden, ohne das Meer oder irgendetwas Sehenswertes gefunden zu haben, trottete ich zum Busbahnhof zurück. Auf der Rückfahrt dachte ich an Kairo, die Stadt hatte mir ein Flashback versetzt. Irgendwie vermisste ich es etwas. Aber nein, wenn ich wollte, könnte ich ja jederzeit wieder hin.

Qasr Amir Al-Amin

Heute war eine meiner Highlight hier im Libanon.
Ich fuhr in die Berge.
Hadi, den ich auch über ASW kannte und seine Freunde, mit denen ich Donnerstagabend in Hamra unterwegs war, nahmen mich mit auf einen Trip zum Qasr Amir Al-Amin, also zur ehemaligen fürstlichen Hütte des Lords Al-Amin.
Die Fahrt dahin dauerte 1.5 Stunden und ging durch Libanons Berge. Morgen um 10.30 Uhr ging e los. Was ich zu sehen bekam raubte mir den Atem. Die Landschaft erinnerte ein bisschen an die Berge Österreichs. Ein wundervoller Anblick von unberührter Natur sah Berge, Täler und natürlich die bekannten Zedernbäume, das Wahrzeichen des Libanons. Meine Bilder sind so schlecht, dass sie leider nicht annähernd die Schönheit der Natur wiedergeben. Wir durchquerten mehrere kleine Dörfer auf unseren Weg.
Die Sonne knallte uns auf den Pelz und da wir im Cabriolet unterwegs waren, konnten wir uns gleichzeitig bräunen. Leider bekamen wir alle einen „Farmer Stamp“ zu Deutsch „Bauernstempel“. Bauernstempel heißt, Wenn man nur an den Unterarmen und Schenkeln bräunt, der restlichen, mit Kleidung bedeckter Körperpart bleibt käsig-wie. Hab ich auch neu gelernt.
Ich brabbelte die ganze Fahrt über und war ganz aufgedreht vor Begeisterung, neben der Feier-Mathilda gibt es nämlich auch die Natur-Mathilda. Die ist allerdings in Kairo fast gänzlich untergetaucht und wurde nun wieder zum Leben erweckt! Ich wäre am liebsten aus dem Auto gesprungen und wandern gegangen. Stattdessen blieb ich brav sitzen, bis wir da Restaurant erreichten.
Al s unsere Truppe vollzählig war, gab es endlich Essen. Binnen 10 Minuten war der Tisch randvoll mit Mezzah. Speisen ( arabische Vorspeisen). Es gab alles, was das Herz begehrt. Tabuleh und Fattouh (libanese Salate),Hommus, Baba Ganghnou ( Kichererbsen und Auberginendip), Labneh ( Frischkäse), Sambousk (Spinat und Käse in Teigtaschen) Nüsse, Brot und noch tauend andere Sachen.
Ich kannte die libanesische Küche ja schon aus Kairo, aber da war nicht gegen dieses Essen. Ich konnte gar nicht mehr aufhören. Es war köstlich. Als sich schon alle die Bäuche hielten, kam der Hauptgang. Den lies ich aus, war alles Fleisch und nichts für mich Vegetarier. Aber damit nicht genug. Dessert gab es auch noch! Früchte, ein Art Sahnequark, den man mit Honig ist und türkischen Kaffee. Danach wollten wir alle nur noch eines: SCHLAFEN!
Die Gruppe war fantastisch und ich hatte einen Mordspass. Ich konnte mich gar nicht mehr einkriegen vor lachen! Der Platz war nicht nur ein Restaurant sondern auch ein Hotel. Nächstes Mal, wenn ich hier bin, werde ich auf jeden Fall ein paar Tage dort verbringen!
Und was kostete mich der Spaß? Gerade mal 25 $! Dafür krieg ich in meinem Hotel gerade mal ne Pasta und eine Pepsi!
Irgendwann gegen 20 Uhr kamen wir wieder in Beirut an. Hadi musste los um seinen Flug nach Saudi Arabien zu kriegen, der Arme. Ich platzierte mich direkt ins Bett und blieb dort. Keine Chance mich nochmal aus dem Zimmer zu bewegen,
Nun, da die Naturmathilda erweckt wurde, denke drüber nach morgen eine kleine Exkursion zu machen. Vielleicht kann ich mir ein Fahrrad mieten oder halt per Fußmarsch ab in die Natur!

What a small world!

Die Welt ist echt klein!
Nour, die ich letztes Wochenende auf Anis Geburtstagsparty kennenlernen durfte, hatte mich bei Facebook gefunden. Eigentlich bin ich kein Freund dieser Social networking- Seiten. Aber im Ausland sind sie irgendwie schon Gold wert um im Kontakt zu bleiben.
Erstaunt stellte ich fest, dass wir gemeinsame Freunde hatten. Und zwar Ägypter. Zwei kenn ich echt gut und sie kennt die durch die Reiterei. Die Reitercommunity scheint in der arabischen Welt echt klein zu sein. Einer der zwei arbeitet eigentlich als Architekt und Innenausstatter, designt aber auch die Reitparkoure. Zudem ist er ein ziemlich enger Freund meines Exfreunds, der auch ein totaler Reitsportfanatiker ist.
 Der zweite ist Tolba. Tolba lernte ich damals an meinem Geburtstag kennen. Er ist 2 Jahre jünger als ich und echt noch grün hinter dem Ohren. Seinem Vater gehört irgendeine Textilfirma imn Kairo und dementsprechend gut finanziert er alle Späßchen seines Sohnemannes. Tolba denkt dadurch natürlich, dass er supercool ist. Aber lustig ist er trotzdem, besonders, wenn er versuchte mir die Welt zu erklären. Der kleine Spinner.
Naja, jedenfalls ist es echt witzig, wie klein die Welt doch ist.

Sky Bar Opening verpennt!!

Ok, dass ich gerne schlafe ist nicht neu.
Das Beste auf Erden ist der Mittagschlaf. Und der Moment, wenn man langsam aufwacht und merkt, dass man keinen Zeitdruck hat und noch locker weiter im Bett liegen kann.Gibt es was Schöneres???

Aber gut, back to the story.
Freitag nach der Arbeit hüpfte ich zu meinem Hotel, chillte ein bisschen,ging zum Skypen ins Internetcafe und war gegen 21 zurück.
Schliesslich brauchte ich meine Zeit um mich für da Sky Bar Opening aufzubrezeln.
Hab ich ein Glück, dass ich das noch miterleben darf. Was wäre Beirut ohne die legendäre Bar gesehen zu haben, die zur Nr.1 weltweit gekürt worden ist?
Anis und seine Freund wollten schon um 9.30 Uhr aufbrechen.
Ich entschied mich nachzukommen. 9.30 Uhr ist übertrieben dachte ich mir.
So gegen 10.30 Uhr war ich so gut wie fertig. Mein Kleid war perfekt, Haare auch, fehlte nur noch das Make Up.
Doch vorher machte ich den fatalen Fehler eine kurze Verschnaufpause auf meinem Bett einzulegen. Nur kurz den Rücken entspannen. Nebenbei lief der Pate im Fernsehen. Als ich meine Augen wieder öffnete war der Pate längst vorbei und ich völlig im Halbschlaf. Panisch checkte ich mein Handy.

Super, 3 Anrufe in Abwesentheit und 2 SMS. „Wo steckst du? „Du verpasst einen grossartigen Abend!“
Es war inzwischen 1 Uhr am Morgen! Jetzt noch schminken und los?No way,ich schaffte es so gerade eben meine Kontaktlinsen aus den Augen zu fischen, meine Abwesentheit zu entschuldigen und eine neue Folge TKKG anzuschmeissen.

Man,ich bin echt so ein Loser. Vielleicht liegt es am Alter? Oder irgendwas stimmt mit meiner Schildrüse nicht….Vor ein ,zwei Jahren wäre ich noch logetigert, inzwischen bevorzuge ich es mir Kinderkrimis reinzuziehen. Ja,ich werde echt erwaschen und das ohne Sky Bar…

Freitag, 17. Juni 2011

Wo geht es denn hier zu Schännel?

In der gesellschaftlichen Hierachie gibt es 2 Arten der Upper Class.Die Upper-Upper Class, bei der es sich meist um alteingesessene Familien handelt, die mit eleganter Zurueckhaltung und vorbildhafter Bildung glaenzen. Und dann gibt es die Lower-Upper Class,die wohl schrecklichste aller Gesellschaftschichten.Diese Art Mensch , meist neureich, hat es irgendwie geschafft schnell zu viel Geld zu kommen (Lotto gespielt??), die Bildung ist dabei auf der Strecke geblieben. Ein sehr passendes arabisches Sprichwort dazu: Ein Affe im Anzug ist immer noch ein Affe. Da stimme ich zu.
Bestes Beispiel war gestern nach der Arbeit. Ich schlendere vertraeumt und mit Musik auf den Ohren zum Hotel, da spricht mich eine Anfang 40-Frau auf Mega-High Heels und in einem furchtbaren Kleiderfummel an.

“Sorry,wo gehts den hier zu Schännel”?
“Hä? Was willst du?”
“S-C-H-ä-N-N-E-L!!!!” (Ihr Blick war voller Abscheu ueber meine Ahnungslosigkeit)

Irgendwann daemmerte es bei mir.

“Du meinst wohl Chanel?”
“Ja, natuerlich mein ich Schännel,was den sonst?Du kennst doch wohl Schännel,oder nicht?”

Haette sich die Allerwerteste mal 1 Minuten Zeit genommen, um mich genauer zu betrachten,waere ihr vielleicht aufgefallen, dass ich von Kopf bis Fuss in H&M,Zara & Co gekleidet war.Nichts mit Chanel und so.
Dummheit und Ignoranz gehoert bestraft.

“Klar kenn ich den Weg, immer geradeaus und die naechte links und dann nochmal links. Gleich der erste Laden!”

Ich lotste die Schreckschraube geradewegs zu McDonalds.
Find ich durchaus passender fuer sie als Chanel....

Donnerstag, 16. Juni 2011

Sport in Beirut!

Gestern nach der Arbeit hatte ich Hummeln im Hintern.
Trotz hiesigen Schlafdefiziten .
Lag wohl am übermaessigen Kaffeekonsum (nebenbei:Nescafe mit Nesquick und Coffeemate=schmeckt super!!)
Jedenfalls beschloss ich in meinem hyperaktiven Anfall joggen zu gehen!
Aber geht das in Beirut überhaupt? Ich tat ,was ich immer tat um Antworten zu finden:
Ich googlete.
Und zack,Volltreffer!Es gibt Joggingrouten.
Die erste führte gleich von meinem Hotel an der Corniche entlang bis zum sogenannten Luna Park.2.5 Km. Die Verlängerung ging bis zum Movenpick.7.5 Km.
Also schmiss ich mich nach der Arbeit in halbwegs taugliche Sportklamotten und rannte los.

Die Corniche spiegelte den typischen Fall eines kulturellen Melting Pots wieder.
Komplett schwarverschleierte Ninjaeulen schlenderten neben halbnackten Frauen daher.
Ich joggte durch die Menge.
Die Sonne strahlte mir ins Gesicht und ich hörte das Meeresrauschen (neben all den Stimmgewirr). Es war traumhaft.
Der Rückweg war dann nicht mehr ganz so magisch.Völlig ausgelaugt,mit Fussblasen und einer schlechten Lunge walkte ich zurück (Walking ist eh gesünder als joggen!)
Abends hatte ich dann so einen Monsterhunger,dass ich mir soviel Labneh (lokaler Frischkäse) mit Öl und Brot reinzog, bis ich mich nicht mehr rühren konnte und selig zu den Abenteuern der TKKG Bande lauschte.

Erbil rückt näher!!!!

Erbil rückt nun näher.
Ich habe gerade erfahren, dass ich entweder Montag oder Dienstag fliegen werde!
Uiuiui,nun macht sich doch die Nervosität breit!
Und surprise,surprise,wir werden dort erstmal in Hotels leben!
Aber das kenn ich ja schon.Hoffe nur, dass das nächste Hotel einen Pool und Gym hat!
Und kein klauendes Putzpersonal! Hab meinen Raum heute extra dreckig hinterlassen.
Hoffe,die Putzfrau ist mindestens 2 Stunden beschäftigt!hehehe.
Und ich werde alle Shampoos und Handtücher aus dem guten Monroe-Hotel klauen.
Den Bademantel lass ich aber dort,wird sonst zu schwer.
Immerhin hab ich noch das Wochenende hier und kann am Donnerstag die Sky Bar sehen.Die wurde zur No.1 Bar weltweit gekürt.Kann ich mir ja nicht entgehen lassen.
Tja,und dann heisst es “Auf,Auf,ab in den Iraq!”
Bin ja mal gespannt, was mich dort erwartet…..

Mittwoch, 15. Juni 2011

Putzendrama Part 2

Höchster Erwartungen eilte ich gestern nach der Arbeit ins Hotel.
Natuerlich hatte die Putze mein Geld nicht im Zimmer “gefunden”.
 Und der bescheuerte Room Manager ist eine inkompetente Zicke.Ich hab mit dem Personal gesprochen,die schwören,dass sie es nicht waren.
Ja,natürlich tun sie das.Man,was sollen sie auch sonst sagen? Ja,ich war es,bitte entlasse mich??
Deal: Wir können ja gemeinsam das Geld in deinem Raum suchen.
Er dachte also,dass der Fehler bei mir läge und ich einfach nur zu blöd bin mein Geld zu finden. . Ersetzen können sie mir das Geld natürlich nicht, aber wir können über günstige Konditionen reden,wenn ich wiederkomme. Ganz sicher werde ich nie wieder im Monroe hausen,mein Lieber!

In meinem Kummer zog ich mir ein Smirnhoff Ice rein (gut,dass ich noch ne letzte Flasche hatte) und schaute Open Water. In dem Film geht es um ein Paar, dass bei einem Tauchgang vergessen wird.Das Boot fährt ab und die beiden verloren im offenen Meer.Und das über Stunden.Dabei werden sie von Haien und allen möglichen Meereskreaturen angeriffen. Nach dem Film ging es mir doch gleich viel besser.Lieber bestohlen als vergessen auf offener See.
Das hilft übrigens immer gegen schlechte Laune und Trauer. Einfach das Schicksal anderer Menschen anschauen,denen es noch schlechter geht.
Dann ist alles nur noch halb so schlimm und es geht mir immer gleich viel besser.
So auch gestern. Ging dann noch spontan mit Mohamed,einem Freund von Anis, den ich auf seinem Geburtstag kennengelernt hatte, was trinken.
Die Bar befand sich im 26.Stock des Four Seasons.
Erinnerte mich stark ans Tamarai.Irgendwie wiederholt sich doch alles immer wieder.Abend war jedenfalls lustig und der Kummer schnell vergessen.

Dienstag, 14. Juni 2011

Permanetes Pech mit Putzfrauen

Irgendwie hab ich immer Pech mit Putzfrauen.
Nur Phillip,den ich damals in Heliopolis hatte,der war super.
Ansonsten  hatte ich schon alles durch an Erlebnissen: Eine wollte, dass ich ihr Essen bei Subway bestelle (natürlich auf meine Kosten), die Nächste klaute,etc.
Meine ehemalige Mitbewohnerin hat noch mehr und noch negativere Erfahrungen auf Lager..

Gestern Abend wurde der Gipfel erreicht.Ich wurde im Hotel beklaut! 120$ fehlten. Erst dachte ich,dass ich die irgendwo ausgegeben oder verlegt hab. Nach einer 2 Stunden-Suche realisierte ich die Wahrheit:
Man hatte mich beklaut! Ich sprach mit dem Manager.Alles was er brachte war mir vorzuwerfen,dass ich keinen Safe benutzt habe.Ja, hallo?Ich geh doch nicht davon aus,dass ich in meinem Hotelzimmer beklaut werde!
Der Manager,der sich ultrawichtig vorkam, versprach mir, der Sache nachzugehen und mich kurz vor seinem Feierabend anzurufen.Tat er natürlich nicht.
Ich entschloss mich für einen Trick, den ich mir von meiner ehemaligen Mitbewohnerin abgeguckt hab.
Die hat auf diese Art ihr Handy und ihr Kleid wiederbekommen.Ich schnappte mir heute morgen die Putzfrau,die auch gestern in meinem Raum was weiss ich getrieben hatte, und sagte ihr, dass ich mein Geld vermisse.Sie soll es auf den Tisch packen, wenn sie es in meinen Raum “findet”.
Vielleicht hast du es draußen verloren?”
War ja klar,dass sie mir so kam.
”Nee,hab ich nicht!Ich weiss,dass es im Raum sein muss.Und da nur ich und du drinnen waren, muss es noch dort sein.Also pack es auf den Tisch,wenn du es findest!”
Als 2.Massnahme wandte ich mich abermals an die Rezeption.
Diesmal sprach ich mit dem Room Manager, der eine weiblichere Ausdrucksweise hatte als ich…
Er kümmert sich um die Sache,aber er kann mir versichern, dass niemand von dem Hotelpersonal jemals klauen würde und er niemanden beschuldigen wolle.
Grrr,dann bin ich wohl der Lügner oder wie?
Ich war wütend und dampfte vor mich hin (ich werde echt selten wütend).
”Ich geh jetzt zur Arbeit, du kümmerst dich drum und wir reden später!”
Nun sitzte ich auf der Arbeit.In 40 Minuten kommt die grosse Überraschung!Bis dahin Daumen drücken!
PS:Falls ich mein Geld nicht wiedersehe werde ich morgen das Frühstücksbuffet plündern und sämtliche Handtücher und Duschgels mitgehen lassen.Vielleicht sogar den Bademantel,kommt ganz drauf an…..hehehe

Ausflug ans Meer

Dieses Wochenende war ich am Meer.
Naja, zumindest hielt ich mich im Resort und dessen Pool auf.
Und es war auch nur ein und ein halber Tag. Grund war, dass Anis sein Geburtstag dort feierte.
Ich wusste Samstagnachmittag nur, dass ich ein Bikini einpacken soll und mich Ziad, ein Freund von Anis, um 20.30 Uhr abholen würde. Ziad kam um 22.10 Uhr! Arabisches Timing vom Feinsten.
Dafür war Ziad wirklich nennt. Er arbeitet bei Booz Consulting und tingelt um die Welt. Nun war er gerade in Beirut und wollte seinen alten Freund Anis treffen.
20 Minuten später kamen wir an. Es stellte ich heraus, dass wir den Abend sowie den nächsten Tag im Chalet dort verbringen sollten. Gut, dass ich nichts außer meinen Bikini und Kontaktlinsenmittel dabei hatte….
Um 4 Uhr morgens stellte ich fest, dass ich VOR dem Haus im Garten eingepennt war. Ich bewegte mich nach drinnen und schlief in meinem versifften Kleid, dass ich auch am nächsten Tag tragen würde.
Am nächsten Morgen kamen noch mehr Leute und die Sause ging weiter. Ich war verpeilter als denn je.So verpeilt, dass ich erst nach 2 Stunden bemerkte, dass ich meine Bikinihose verkehrt herum trug. Es handelte sich um ein Schwimmstück, das ich irgendwann unter extremen Zeitdruck in Kairo gekauft hatte.
Statt meiner eigentlichen Größe kaufte ich damals Größe 42!

Trotzdem hatte ich enormen Spaß und lernte lauter neue Leute kennen. Abends zurück im Hotel pennte ich um 22 Uhr bis heute Morgen. Ich kam um 9.10 Uhr komplett ausgeschlafen im Büro an.

„Alle ok bei dir? Oder warum bist du so spät? “Hallo? Gehts noch?10 Minuten! Mehr sind es doch nicht! Sind wir hier in Deutschland ???? In der Pause bemerkte ich, dass ich nicht um 9.10 Uhr im Office war sondern um 10.10Uhr.Irgendwie hatte sich meine Uhr umgestellt. Ok, somit war die lästige Fragerei verziehen.

Samstag, 11. Juni 2011

Kauderwelch

Ok,da hab ich  2 einhalb Jahre Arabisch studiertund dann komm ich nach Kairo, wo mich keiner versteht.
Hätten die uns nicht mal vorher sagen koennen, dass hier niemand Hocharabisch spricht?
Und das die Dialekte so ungefähr nichts mit der reinen Form zu tun haben?
Nach einiger Zeit hatte ich wenigestens Taxi Fahrer Anweisungen drauf,konnte ein wenig Schmipfen und Essen bestellen.Immerhin.
Nun bin ich in Beirut und der Spass geht wieder los.Der libanese Dialekt klingt zwar tausendmal schöner,ist aber für mich gänzlich unverständlich.
Das nervt,ich versteh nichts und werde sofort als Touri enttarnt.
Neulich hat mich der Taxifahrer beispielsweise voll abgezogen.
Statt dem normalen Preis, der wohl bei ca. 1,50, max. 2 Eur lag ,wie ich später erfur, musste ich 10 $ blechen.Danke auch.
Naja,und in Erbil wird es auch nicht besser. Soll ich jetzt etwa noch Kurdisch lernen? Bergtürkensprache ist das, wie eine Freundin von mir immer so schön sagte.Und was soll ich mit Kurdisch??? Zwischenzeitlich habe ich auch noch Bayrischstunden von meiner Mitbewohnerin bekommen.Selbst die halte ich für weitaus sinnvoller,als Kurdisch!
Die Wahrscheinlichkeit, dass ich im Hofbräuhaus in Erbil abhänge und mit dem Besitzer snacke ist tausendmal wahrscheinlicher, als dass ich mich mit einheimischen Kurden anfreunde.

Nostalgia Night mal anders

In Ägypten gibt es ja nicht besonders viele Optionen wenn es ums Feiern geht.
Clubs, in denen man normale Aegypter trifft, gibt es ungefähr 2. 35 im Four Seasons und Tamarai. Meine alte Mitbewohnerin und ich gingen meist in einen dieser Clubs  (oder zu beiden in einer  Nacht).
Dienstag Abend gab es leider nur eine Option: Tamarai. Nostalgia Night hieß das Motto.
Wir beiden fanden es ziemlich unerträglich.Und eigentlich mochte es niemand , außer Beltagy. Der Clubbesitzer und Erfinder dieses Abends.
Hier in Beirut hatte ich am Donnerstag meine ganz eigene Nostalgia Nacht.
Die Nacht der nostalgischen Getränke. Nach der Arbeit hing ich mal wieder im Supermarkt ab (ich liebe Supermärkte,die beruhigen irgendwie meine Nerven!) und was fand ich? Smirnhoff Ice! Wer ungefähr mein Baujahr ist,erinnert sich noch gut an die Alcopops von früher.
Oh man, dass waren Zeiten.Zu Ushers "Yeah Yeah" wurde getanzt und Smirnhoff Ice oder Barcardi Rigo geschlürft.
Dann hat das deutsche Recht einen Strich durch die Rechnung gezogen.Keine Alkopops für Jugendliche,zu gefährlich sei das!
Tzzz, irgendwie gab es denn eine Sondersteuer auf die Dinger und man sah sie nie wieder.

Naja, jedenfalls, kam die alten Erinnerungen so hoch und ich beschloss mir eine Smirnhoff Ice flasche zu gönnen.Was für ein nostalgisches Erlebnis!
Später am Abend,nach dem Alkopop, beschloss ich spontan noch auszugehen.Ich war mit Anis und seinen Freunden unterwegs. Irgendwann beschlossen wir Baileys zu trinken!
Der gute Baileys! Das letzte Mal hatte ich Baileys im Jahre 2008. Meine alte Mitbewohnerin hatte damals einen Freund, der am Wochenende immer nach London ausflog und wir hingen in seiner Wohnung ab. Ausgehen durfte sie dann nämlich nicht. Meine Mitbewohnerin wurde mit Baileys beschenkt, den wir dann tranken und in der Wohnung rumtanzten. Man war das lustig. Irgendwann erfuhren wir ,wieviel Kalorien eine Flasche hat. Es sind 2300 Kcal! Seitdem nahm die Baileys-Ära ein schnelles Ende.
Ich trank also in Beirut meinen Baileys und tauchte gleich in meine zweite nostalgische Erinnerung. Diese Art von Nostalgia Night ist jedenfalls weitaus netter!

Freizeitstress

Die Arbeit steck ich locker weg, aber mein Freizeitleben macht mich fertig.
Die schwierigste Sache ist das Entscheiden.
Geh ich aus? Bleib ich im Hotel? Welchen Film schau ich?(Das Fernsehangebot ist überwältigend!!), Geh ich Essen und wenn ja mit wem? So viele Entscheidungen und ich zögere sie alle bis zum letzten Ende heraus.
So hält man sich die Optionen bis zum bitteren Ende, den Stress leider auch.
Heute musste ich wieder so eine freizeitbetreffende Entscheidung fällen.
Fahr ich in die Berge oder geh ich auf die Beachparty heute Abend? Am liebsten hätte ich beides gemacht,aber die Bergoption beinhaltete das Übernachten dort.
Das Gute an den Bergen ist, das Sleiman seine Freunde mitnehmen wollte. Alles Leute ,die aus Kairo zurück nach Beirut sind. Aber wollte ich mir das antun? Ich hab doch nicht das Drecksloch verlassen um nun wieder mit kairogeschädigten Leuten rumzuhängen. Irgendwo in den Bergen.
Ausserdem ist Anis sowieso lustiger und am Strand wird sein Geburtstag gefeiert. Leider kenn ich dort nur niemanden sonst so wirklich, hoffe es wird keine kommunikative Selbstmordaktion... Ja,wie ihr seht,ich hab mich entschieden.Für Strand und Feiern.
Wie ich mich aus der Bergaktion rausredete? Ich hielt mir die Nase zu und legte mich auf den Rücken. Dann rief ich Suleiman an.
Ich muss sagen, mein schauspielerisches Talent ist gar nicht so übel. Halb sterbend, keuchte ich in meinen letzten Atemzügen, dass ich krank bin. Totkrank. So krank,dass ich unter keinen Umständen in die Berge kann.

Donnerstag, 9. Juni 2011

Me- Time

Nach einer langen Nacht in einer Karokebar in Hamra brauchte ich heute nach der Arbeit nur eines-meine Ruhe!
Ich liebe Mittagsschläfchen! Und ich hasse es währenddessen gestört zu werden. Besonders von Vollidioten. Der erste rief nach exakt 15 Minuten an. Alaa, so ein Typ der mal etwas Small Talk mit mir geführt hatte und weil ich nicht fies sein wollte, gab ich ihn grosszügigerweise meine Nummer. Zu allem Überfluss Ägypter. War ja klar.
Alaa rief also an und wollte mich mit einem ägyptischen English von der Idee überzeugen Essen zu gehen. Ich lehnte ab.“You don’t want going to Restaurant and eat? They have reeeeealy good food!” Welch eine neuartige Auskunft! Und ja, ich geh gerne in Restaurants essen, ich liebe Essen gehen! Aber sicherlich nicht mit dir!
Nachdem ich Alaa abgewehrt hatte klingelte mein Hoteltelefon.Ich ahnte bereits schlimmes. Und ich hatte recht. Roger war am Apparat. Der Typ, den ich während meiner Ein-Mann-Bar-Tour kennengelernt hatte. Der war ja auch ganz nett. Aber er wollte scheinbar ein Date. Und ich? Ich hatte null Ambitionen dieser Art.
“Why don’t you answer your mobile?“
Weil ich kein Bock hab mit dir zu telefonieren! Man, irgendwie schien der Typ mein Desinteresse null zu begreifen. Und wie kann er es wagen mich im Hotel anzurufen???
Die beste Ausrede für alles ist Müdigkeit. In diesem Fall war es sogar wahr.Sorry, ich muss schlafen. Und nein, ich kann heute nichts machen, zu müde. Und Morgen und Übermorgen und den Rest der Woche auch.