Twittern Blogverzeichnis hostgator coupon gnilhe.de Erlebnisse im Nahen Osten: Wie alles in Ägypten begann

Donnerstag, 29. Dezember 2011

Wie alles in Ägypten begann

Ich war das erste Mal 2007 in Ägypten.Es war auch das erste Mal in einem arabischen Land. Ich hatte gerade mein Abi in der Tasche und alle Wege standen noch offen. Ich hatte mich entschieden als Au Pair dort zu arbeiten für drei Monate. Ich stellte mir ein Land mit bärtigen Männern und verschleierten Frauen vor. Ohne Partys, ohne Freiheit ohne alles. Trotzdem wollte ich hin. Wahrscheinlich um meine Grenzen zu testen.Schliesslich sind es ja nur drei Monate,sagte ich mir.
Ich erinner mich noch haargenau, als ich nachmittags in Kairo landete und mit meinem 30kg Koffer aus dem Flughafen maschierte. Es war laut und heiss. Die Sonne brannte mir ins Gesicht und eine Traube Taxifahrer buhlten um meine Aufmerksamkeit."Madame,Madame!""Welcome to egypt!"Damals hatte ich noch nicht den starren Blick und das arrogant-selbstbewusste Auftreten drauf und war das typische Touriopfer. Irgendwann entschied ich mich für einen von den Pappnasen und stieg mit ihm in das 20 Jahre alte Taxi ein. Ich zeigte ihm die Adresse von der Wohnung,in der ich im ersten Monat leben sollte,bevor ich in meine Familie ging. Ich fand die Wohnung per Studivz und hatte so die Gelegenheit die Stadt allein zu erkunden,bevor es nach 4 Wochen in die Familie ging. Das der Fahrer nur so getan hatte,als ob er die Adresse kannte und womöglich nicht einmal lesen konnte, dadrüber hatte ich nie nachgedacht.Dumm von mir. Er fuhr also los und schnatterte mich voll. Ich war sprachlos,beinahe fielen mir die Augen aus,als ich meine Jungfernfahrt durch Kairo machte.
Jedes Mal,wenn ich wieder nach Karo komme und vom Airport Richtung Stadt fahre,muss ich an diese erste Fahrt denken. Alles war so fremd und neu. Hohe Gebäude.Jedes beherbegte geschätze 50 Satelittenschüsseln. Die Türme der Moscheen glitzerten im Sonnenlicht und der Verkehr.Überall Auros und Hupen.Dazu die fremden Gerüche.Ein Gemisch aus Gewürzen,Staub und Abgasen.
Der Taxifahrer brabbelte über seine Familie und Kinder.Irgendwann kamen wir in Zamalek an, der Ortsteil war eine Insel und bekannt für seinen hohen Europäeranteil. Der Fahrer hatte keine Ahnung wolang.Ich auch nicht.Panik kam hoch. Meine Rettung war Melody.Melody lebte in Kairo und hatte mir über eine Studivz-Gruppe nützliche Tipps und ihre Handynummer gegeben. Wir telefonierten,sie sprach mit dem Fahrer und ich war binnen 5 Minuten vor der Haustür. Der Arsch von Taxifahrer berechnete mir für sein Rumirren den doppelten Preis. Heute hätte ich mir das niemals bieten lassen.Damals war ich naiv und dumm und zahlte. Dann fuhr er ab und ich befand mich vor meinem zukünftigem Heim.Samt 30 Kg Koffer, die ich die Treppen hoch trug. Heute weiss ich, dass das Aufgabe des Bawabs,also des Hausmeisters, den es in allen Häusern gab, ist. Aber auch das wusste ich anfangs nicht.

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