Twittern Blogverzeichnis hostgator coupon gnilhe.de Erlebnisse im Nahen Osten: Mein erster Ramadam in Kairo

Donnerstag, 29. Dezember 2011

Mein erster Ramadam in Kairo

Oh man,nie werde ich diesen Monat vergessen. Zwar wusste ich, dass es den Muslimen untersagt war tagsüber zu essen. Das war es aber auch schon mit meinem Fachwissen über den heiligen Fastenmonat. Schnell sollte ich mehr lernen. Ramadam bedeutet kein Essen,keinen Tropfen Wasser, keine Drinks,keine Zigaretten oder Kaffee,ja nicht einmal Kaugummi war erlaubt.Und das zählte ab dem frühen Morgengrauen bis zum bitteren Sonnenuntergang.Dann folgt das Fastenbrechen und es wird gegessen,als ob es kein Morgen gibt!
Nun erlebte ich also meinen ersten Ramadam im September. September bedeutete für mich auch Abschied nehmen von Melody, die wieder nach Deutschland in die Uni musste. Ich war quasi auf mich alleine gestellt. Meine ägyptischen Partyfreunde waren mit dem ersten Fastentag wie von der Bildfläche verschwunden.Ein paar wenige blieben übrig und erbarmten sich mich abends mit in Shishacafes oder zum Essen zu nehmen. Aber ich muss zugeben,so übel war der Ramadam gar nicht mal. Und das Fasten hatte was für sich (gut,ich machte Kinderfasten,also kein Essen, aber Trinken!). Irgendwie gibt es einem das Gefühl von Stärke,wenn man es schafft,den ganzen Tag nicht zu essen. Hinzu kam,dass ich mich eh auf Diät setzten wollte. Dummer Plan,Ramadam nimmt man nämlich definitiv zu und nicht ab!
Warum?Gut tagsüber verzichtet man auf die Spreisen,dafür gibt es am Abend echt kein Halt mehr und der Magen wird voll verwirrt.
In diesem Monat lernte ich auch Estelle kennen. Estelle war gebürtigte Französin, verbrachte aber den größten Teil ihrer Jugend in Lybien. Sie lebte dort, bis sie 17 war,dann ging sie nach Paris zum Studieren. Anschliessend tauchte sie ab.Ein Jahr wandern durch die Dörfer Indiens. Ganz ohne Handy und Facebook.
Nun war Estelle in Kairo um Hocharabisch zu lernen. Estelle war wesentlich älter als ich und ich lernte sehr viel von ihr. Andererseits war ich ein bisschen ihr Spielball und sie wusste ziemlich genau mich zu manipulieren und für ihren Vorteil zu nutzen. Aber davon später mehr. Also alles im Allem war mein erster Ramadam ok und brachte mich etwas zur Besinnung. Zudem ist Ramadam echt nicht schlecht um soziale Konatkte zu knüpfen.Und damit meine ich ernsthafte Freundschaften und nicht all die Partyfreunde.
Kurz vor Ende des heiligen Fastenmonats machte ich mich vom Acker. Ich kehrte zurück nach Deutschland zu meinen Eltern.Die drei Monate waren rum und ich flog zurück. Allerdings nur für 2 Wochen,dann kehrte ich zurück in meine neue Welt und tauchte noch eine gewisse Zeit in ihr ein.

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