Twittern Blogverzeichnis hostgator coupon gnilhe.de Erlebnisse im Nahen Osten

Sonntag, 3. Juli 2011

Blanke Nerven

Ok, dieser Eintrag widmet sich eher der Frau,aber neugierige Männer können gern mal lesen und wisen, was Frau so mitmacht.
Ich fands ja schon komisch, das ich in den letzten Tagen immer leichte Migräne hatte und Mars-süchtig wurde. Die Marsriegel überlebten keinen Tag in meiner Minibar.
Heute hatte ich den Salat (oder sollte ich sagen die rote Bete??).
Ich Vollpfosten hab vergessen meine Pille zu nehmen.Keine Ahnung,wie das passieren konnte.
Die Strafe dafür, ich bin diesen Monat zweimal dran.
Eigentlich bin ich ziemlich friedlich,aber die Hitze und May treiben mich zur Weissglut.

Die Hitze kann ich durch ACs vermeiden.Bei May ist das schwieriger.
Es ging heute morgen los.Der Fahrer sollte uns um 9.00 Uhr abholen und ins Büro bringen. Ich im Halbschlaf, als das Telefon loskreischt. May am Apparat.
"Yallah,aufstehen!"
"O Gott,hab ich verpennt???".
 Nee,ist noch ne ganze Stunde. May war der Ansicht, eine Stunde ist mindestens nötig.
Ich war in 20 Minuten angezogen,gekämmt und geschminkt.
Also wartete ich im Restaurant.Um 9 Uhr kreuzte der frühe Vogel auf und hielt mir wieder eine Predigt,was ich essen sollte, was die meisten Vitamine hat und welche Nahrungsergänzung gut für mich ist.
Ihr Glück, dass ich morgens sowieso nichts mitkrieg, sonst hätte ich ihr mein Toast in den Rachen gestopft.
Aber ich werde gewiefter. Von einer Freundin hab ich gelernt, am besten den Telefonhörer bei Seite zu legen. Erst hab ich mich nicht getraut.Mittlerweile Standart bei einigen Leuten.
Der Trick an der Sache ist, dass man den Hörer so platziert, dass man immer noch das Stimmengeraschel hört.
Sofern es still ist, kurz den Hörer nehmen und sowas schlaues wie "really?" "ah,I understand!" oder ein einfaches "aha" tut es auch, sagen.
Spart eine Menge Energie!
Im Büro erfuhr ich ,dass wir endlich eine Villa gefunden haben.
 Zum 1. August!Arrrgh..Das heisst noch einen Monat im Hotel hausen!Super!Zur Rache schick ich morgen meinen gesamten Kleiderschrank zur Wäsche und bestell mir eine Flasche Wein.
Auf Firmenkosten natürlich.
Am meisten nervt mich das Unorganisierte.Gut,ich bin kein Paradebeispiel.
Aber heute war die Krönung. Nach der Arbeit fuhren May und ich zur Family Mall um MIR Kontaktlinsenlösung zu kaufen.
Ich rein, frag nach den Laden, kauf die Lösung,zahle und geh rau. Ganze Aktion dauert 10 Minuten.
May geht auch rein,spaziert in den Schuhladen, probiert tausend Sonnenbrillen aus und fragt sich bei jeder ,ob sie sie braucht oder nicht, kauft ein Geldbeutel, will ihn wieder tauschen,nimmt ihn doch, geht DKNY suchen, wird nicht fündig, dann doch.Kriegt bei jedem Klamottentück im Laden einen Freudentaumel.etc.
Aktion dauert mehr als eine Stunde.
Seitdem hab ich kein Wort mit ihr geprochen.Es ging nicht,sonst wäre ich explodiert.

Paypal und die Oma

Uff,ich habe gerade 2 Stunden damit verbracht ein sogannte Paypal-Konto zu eröffnen.
Meine Güte, was die alles wissen wollen.
Erst hab ich aus Versehen Omas Namen angegeben, dann wollte ich ihn ändern. Paypal traute mir nicht und wollte eine Ausweiskopie...
Dann die blöden Sicherheitfragen!Wie hieß dein erstes Haustier?
Wer war deine beste Freundin in der Grundschule? Weiß ich doch nicht mehr!

Konto erstellt,alles gut.Aber nun muss es erstmal aufgeladen werden.Dafür musste ich mich in mein anderes Konto einloggen um eine Überweiung zu machen. Überweisungen benötigen bekanntlich TANs,wenn man sie online durchführt. Tzz,und natürlich hatte ich null Ahnung wo meine TANs sind.
Normalerweise bekomme ich Geld überwiesen, andersherum ist es eher selten der Fall. Ich suchte überall.
Hatte jemand vielleicht meine TANs geklaut? Der Inder,der morgens immer sauber macht, der war es bestimmt!
Naja,natürlich hat er sie nicht geklaut. Ich fand sie in einer meiner Socken wieder. Brillantes Versteck,nicht?
Ich tippte den TAN ein, was passiert? Lieber Online-User, Ihre Zeit ist abgelaufen. Loggen Sie sich bitte erneut ein.Grrrrr

Nach der selben Prozedur hatte ich es geschafft.
So nun noch 2-3 Tage warten, dann ist mein PayPal-Konto einsatzfähig und ich mal wieder voll im Trend.
Plus ich kann die Oma und den Opa überraschen.Die haben nämlich noch weniger mit dem Internet am Hut wie ich.
Und die bekommen auch nichts von meim Blog und meinen wüsten Abenteuern mit. Deswegen werde ich Ihnen meinen Blog als Taschenbuchversion drucken und zu kommen lassen:-)
Damit ihr Zwei auf dem neusten Stand seid was eure Enkeltochter betrifft:-)
Aber trotz all der Geschichten ist es natürlich immer noch am Schönten im grünen Deutschland und ich kann es kaum erwarten bei euch in der Diehle zu sitzen und bei Kaffee und Kuchen über das letzte Jahr zu plaudern.

Samstag, 2. Juli 2011

Lost

So,ich habe eine neue Kategorie eröffnet. Dies& Das, denn viele meiner Einträge sind auf eigentlich alle Länder zu beziehen.
Mein erter Eintrag widme ich den Reise-Losten.
Ich weiss nicht, wie oft ich umgezogen bin dieses Jahr.
Erst von Bremen zu meinen Eltern, dann nach nach Kairo in den Ortsteil Dokki.
Von Dokki nach Heliopolis, dann wieder mal nach Hause während der Revolution. Und wieder zurück, von Heliopolis nach Zamalek und von Zamalek nach Beirut ins Monroe. Vom Monroe ins Noble Hotel in Erbil.
Manchmal wache ich auf und weis nicht mehr wo ich eigentlich bin.
So erging es mir heute morgen.Irgendwie hatte ich von einem Urlaub in Deutschland geträumt und das meine Mutter mich nicht gehen lassen wollte, also zurück nach Erbil (selbe Prozedur gab es schon tausend Male in der Realität).
Mein Traum-Ich saß also in einer pychischen Zwickmühle bis es um 8.15 Uhr in die wahre Realität geholt wurde. I
ch dachte erst ich wäre bei meinen Eltern im Bett und es ist Hochsommer.
Mein Zimmer ist auf dem Dachboden, da wird es ähnlich heiss wie hier.

Dann checkte ich, dass es nicht Deutschland war. Für kurze Zeit sah ich mich in Heliopolis.Erster Gedanke: Wo war ich aus letzte Nacht?Nee, war ich ja gar nicht. Langsam dämmerte es.Ich bin im Irak...Super.

Naja,mal sehen, wo ich mich morgen früh wiederfinde?Hoffentlich auf den Malediven, dass wären doch mal schöne erste 10 Minuten am Morgen.

Es gibt einen Grund zum Feiern:1 Monat leben im Hotel

Wow,ich hause seit dem 1.Juni im Hotel!Natürlich auf Firmenkosten.
Aber es ist nicht so toll,wie man denkt!
Immer das gleiche Essen, ein viel zu kleiner Kleiderschrank und Einamkeit!
Die Leute kommen und gehen,nur ich bleibe!
Meine Freunde sind die Hotelangestellten.Seit meinem Matschauge weiss auch jeder wer ich bin.....
Naja,also wenn ich schon keine einmonatige Beziehung feiern kann, dann feier ich halt meinen einmonatigen Hotelaufenthalt.Ich hab May  zu meiner Party eingeladen.

Stromversorgung im Irak

Dass es immer mal wieder zu Stromausfällen kommt kenn ich ja schon. Ist nichts neues mehr wenn zum Abendbrot im Restaurant 3 – oder 4-mal der Strom weg ist und man im Dunkeln nach dem richtigen Teller sucht. Fahrstühle gehen dann auch nicht. Musste mich schon des öfternen von der Lobby aus in den dritten Stock hocharbeiten. Ausgerüstet mit meiner Handybeleuchtung. Gott sei Dank war ich nie IM Fahrstuhl wenn der Strom weg war. Ist zwar immer nur kurz. So 5- 10 Minuten, aber trotzdem!
Heute gab es eine Vorwarnung. Von 10 Uhr bis 12 Uhr kein Strom! Das heisst ich hock hier mit meinen verschwitzten Sportklamotten (bis 9.55 Uhr war ich im Gym) und nutze die letzten Saft meines Laptops um den Artikel zu tippen. Im Word natürlich. Internet ist auch off. Kaffee kann ich auch nicht trinken. Und TV geht nicht. Naja, immerhin hab ich so eine Ausrede ,warum ich nicht arbeiten kann. Es ist 11.21Uhr. Ich werde die letzten stromlosen 20 Minuten nutzen um mir TKKG anzuhören. Auf meinem Handy.
Die funktionieren nämlich noch, deswegen kann ich May engelsgleiche Stimme auch glasklar seit einer Stunde durch die Wände schallen hören….


12.10 Uhr: Yeah, Strom ist wieder da!Ich riss mir meine Sportklamotten vom Leib und sprang unter die Dusche!Endlich!Was für ein Genuss.Der Genuss war nur von kurzer Dauer.
Zack!Und ich stand da, ohne Wasser und im Stockfinster.Na toll,ich entschloss mich für die effektivste Lösung: Nichts tun! Nach 3 Minuten (die sich wie eine Stunde anfühlten) warten und frieren sprang Wasser und Licht an!Yeah. Wieder nur 4 Minuten lang bis zur nächsten Trockenphase.
Ich hatte die Schnauze voll und beschloss schlafend im Bett zu warten.War auch die beste Löung.Das An-und Ausspiel wiederholte sich nämlich noch 5-mal bis die Stromversorgung wieder stand.
Ich werde mich jetzt auf das Produzieren einwandfrei funktionierender Generatoren (Made in Germany natürlich) spezialiieren und somit die Nerven der irakischen Bevölkerung retten und mich dumm und dämlich verdienen.
Muss nur noch rausfinden, wie da so funktioniert mit den Generatoren bauen....Aber dem Ingenööör is nöscht zu schwööööööör! (Zitat einer Freundin von mir, nachdem wir mit Messer und Nagelpfeilen unsere Weinflaschen entkorken mussten....)

Kriegsveteran am Sheraton Pool

Es ist Freitag und nichts zu tun.
 May wollte unbedingt braun werden und überzeugte mich mit an den Pool des Erbil International Hotels (damals Sheraton) zu kommen.
 Ich hielt das für keine besonders schlaue Idee sich bei 50 Grad+ in die Sonne zu hauen, aber letztendlich kam ich mit.
Alle starrten mich an.
Diesmal nicht weil ich blond und weiblich war, sondern aufgrund meiner Krater am Bein. Die Mückenstiche aus Kairo.War ihnen nicht so ganz geheuer.
Ging schon los als ich nur meinen Zeh in den Pool tauchen wollte.“Sir,Sir!Shower!“
Hä?Ich? „Yes, YOU SHOWER!“
Ok, hab ich verstanden,aber nenn mich bitte nicht Sir! So schlimm sehe ich auch wieder nicht aus! Der Bademeister aka Pool-Napoleon sorgte für Recht und Ordnung.
Beleidigt duschte und erfrischte mich im Pool. Da waren Ausländer! Engländer….
“How is the water?“ „It’s wet!“ antwortete ich.
 Dann fiel mir auf das meine Antwort ziemlich dumm war und ich zog mich zurück auf meine Liege. Dort harrte ich 10 Minuten aus.
May versuchte mir beharrlich ihr Sonnenöl mit LSF 0 aber selbstbräunenden Effekt anzudrehen.
Wie ich danach wohl ausschau? Hummerrot, aber mit einem goldenen Schimmer überzogen?
Irgendwann tauchte der Pool-Napoleon auf und fragte May neugierig, was ee mit meinen Kratern auf sich hat.
Erstens lern Englisch und zweitens geht es dich nichts an!
Am liebsten hätte ich ihm gesagt, dass ich die Pest habe .Und Malaria obendrauf. Höchstansteckend. Leider kannte ich die arabichen Fachausdrücke nicht.
Deswegen verzog ich mich einfach in den Schatten und las ein wenig. Im Hintergrund ballerten Lieder von Enrique, Pink und co. Sogar My Immortal wurde abgespielt. Sehr passend am Pool…
Alles im Allem war es echt nett hier und für 20$ Daily Use kann man nicht meckern.
Ich chillte im Schatten während May sich 4 Stunden Ultrabestrahlung gab, ohne Sonnenbrand. Ich verspürte leichten Neid…
Als wir gerade gingen kam uns eine Bande Libanesen entgegen .Jung und attraktiv. War ja klar, erst wollten wir noch bleiben, aber mit meinen Kratern und meinem immer noch halben Matschauge konnte ich sowieso nicht viel bewirken.
Also ging es ins Hotel. Ich saß übrigens  schulter-und kniefrei im Taxi ohne irgendwelche Blicke oder Kommentare zu ernten. Scheint hier doch nicht so konservativ zu sein.

Freitag, 1. Juli 2011

Matschauge in Erbil -Part 2

So,nun fühle ich mich wieder mehr oder minder fähig Texte zu tippen.
Also gestern, kurz vorm Schmerzkollaps. beschloss ich im Krankenhaus vorbeizuschaun.
Ich informierte May, sagte ihr aber, dass es total unnötig ist, dass sie mitkommt.Kluge Ratschläge waren das letzte was ich wollte.
Ich fragte an der Rezeption nach dem nächsten Krankenhaus.
Warte 5 Minuten.In den 5 Minuten kam der Hotelbesitzer, der zwei Topärzte kannte, der Restaurantfuzzi, der den super Tipp hatte, dass ich Rosenwassertücher auf die Augen packen sollte gegen die Rötungenen.
Der nächte Typ brüllte vom Sofa gegenüber, dass das voll schlecht für das Auge sei.
Dann kam noch ein Restaurantfuzzi und hatte die Idee Teebeutel aufs geschwollene Auge zu packen. Ich kannte das Rezept- aus der Bravo. Bei Liebeskummer gegen verheulte Augen.Hatte der Typ auch die Bravo gelesen???
Also saß ich da, umrundete bei 5 Fachmännern, die alle ihr Halbwissen zum Besten gaben. Orientalische Freundlichkeit,man hilft wo man kann....auch wenn man eigentlich keine Ahnung hat.
Aber ich will nicht fies sein, am Ende des Abends hatte ich 3 neue Visitenkarten (Matschaugen sind super für Geschäftsbeziehungen!), meine Medizin durfte ich nicht zahlen!Null Chance!
Heute morgen ging es mir tatächlich weitaus besser und im Restaurant erkundete sich jeder nach meinem Wohlbefinden. Schön zu sehen, das man Leute hier hat, die sich um einen kümmern.