Twittern Blogverzeichnis hostgator coupon gnilhe.de Erlebnisse im Nahen Osten

Donnerstag, 2. August 2012

http://news-nahost.blogspot.de/2012/08/die-rolle-der-frauen-im-islam.html

Neuer Blog von mir mit wissenschaftlichen Texten und kurzen informativen Artikeln zu unterschiedlichen Themen der arabischen Welt.

http://news-nahost.blogspot.de/2012/08/die-rolle-der-frauen-im-islam.html

Montag, 19. März 2012

Reise nach Homs -Ritterburg-Hamas

...oder warum es alles anders kam als geplant.

Nachdem ich also ohne eine Minute Schlaf morgens um / am Bahnhof erfuhr, dass der Zug uns nicht mitnehmen würde, hielt sich meine Enttäuschung sehr in Grenzen, wie man sich ja vorstellen kann. Innerlich freute ich mich aufs Bett.
Aber anstatt einfach nach Hause zu fahren,entschied sich unsere Truppe für die Hardcore-Tour mit dem Bus. Auch gut. Sicher kann ich ja da schlafen, also auf dem Weg.Falsch gedacht!Der Bus glich einer Sauna und hatte die Größe einer Maisbüchse. Und zwar nicht die fette Family-Büchse, sondern die Singledosen, 150g. Die Busse sind für Zwerge gemacht.Menschen von meiner Größe kann man dadrin höchstens foltern. Und zwar aufs Äußerste.
Völlig steif und verschwitzt kam ich also in Homs an um dort nichts vorzufinden.Alle Läden hatten zu.Schlieslich fanden wir doch endlich noch was zum Frühstücken und überlegten uns,was nun zu tun ist. Eigentlich überlegten die anderen, ich träumte vor mich hin und schlürfte mein Käffchen.
Die Wahl fiel auf die berühmte Kreuzritterburg und anschliessend stand Hamas auf dem Plan.Dort befinden sich nämlich die ältesten Windmühlen auf der Welt. Aus dem 9. Jahrhundert. Behaupten die zumindestens. Ich wette, dass mein Großvater da anderer Meinung wäre, aber gut.

Wie wir den Weg zur Burg bestritten? Mit einem Microbus.Für alle. die das Ding nicht kennen:Ein Mikrobus kann man sich wie einen vw-Bus vorstellen,der aus den 70er jahren stammt oder sogar noch von davor.

Mit dem Klapperding gings dann 2 Stunden ab durch Syrien.

Die Burg beindet sich ziemlich hoch auf den Bergen und ich stand auf der Fahrt echte Todesängste aus.Nach jeder Anhöhe,die der Bus so gerade eben schaffte,kam eine noch steilere Hebunge.Es grenzt an ein Wunder,dass wir oben ankamen.
Zwischenzeitlich lieferten ich und Karo und grammatikalische Grundsatzdebatten. Ich muss zugeben, ich schoss den Vogel ab. Die Karo hat sich nämlich über unser Norddeutsch lustig gemacht und gefragt, wo wir denn das "i" bei durch hernähmen. Ich entgegnete ganz taff, wo die Bayern (das ist sie nämlich) denn bitteschön das "r" hernähmen. Ich werd halt nicht schlauer mit dem Alter...

Aber ich muss zugeben,ich bereue nichts!Die Luft war so unglaublich frisch und sauber und die Burg versetzte mich in wahre Sprachlosigkeit.Auf dem höhsten Turm wehte eine deftige Brise und ich fühlte mich wie ein Vogel.Einfach Wahnsinn und eines der schönsten Orte,die ich je gesehen habe.

Gegen 2 Uhr überlegten wir uns erneut, wie es weitergehen soll.Ich baute langsm ab und wollte nur noch ins Bett, schlafen.Die anderen leider nicht.

Also zack,wieder ab in so einen kurz vor dem Zerfall stehenden Microbus nach Hamas.D
ie Fahrt auerte 2 oder 3 Stunden.

In Hamas wollten wir als erstes Rückfahrkarten kaufen.Ein gar nicht so leichtes Unterfangen! Dafür wollte man nämlich unseren Reisepass.Den hatte natürlich niemand mit. Zur Strafe wurden in einen Art Police Room geteckt und man quatschte uns auf Arabisch voll.Höchststrafe für mich war das. Gut,dass die anderen etwas mehr verstehen als ich.Nach geschlagen 40 Minuten hatten wir endlich unsere Tickets und fuhren zur Windmühle.
Ganz nett, aber keine 3 Stunden Microbusfahrt wert!Ich wollte nur noch eins:nach Hause!Die anderen schauten sich noch ne Mühle an und ich fuhr zusammen mit ein paar anderen Kulturbanausen aus unserer Gruppe zum Bahnhof und kostete das arabiche Fast Food essen aus,war nicht so der Bringer.
Die Rückfahrt gestaltete sich,wie sollte es auch anders sein,erneut als Horrortrip.Ich teilte mir mit einem Bauern die Sitzbank.Der Typ sah nicht nur aus wie ein Bauer,er benahm sich auch so.
Obwohl er ein Strcih in der Landschaft war,nahm er neben seinen auch noch die Hälfte meines Sitzplatzes ein.Jeden Zentimeter,den ich wegrutschte nahm er ,swupps, ein!Irgendwann versuchte ich gegenzuhalten,was mich jede Menge Energie kostete und jeden Schlaf unmöglich machte.So ein Penner.

Irgendwann gegen 23 Uhr erreichten wir unser geliebtes Heim.

Statt zu schlafen, liess ich mich breitschlagen für das Zodiac. Salsaabend. Ich hasse Salsa. Derek fing auch an abzunerven. Einmal Essen bedeutet keineswegs, dass wir nun Best friends wären. Und um mich kümmern muss er sich ganz sicher NICHT. Dass kann ich nämlich sehr gut alleine.

Der Salsamüll wurde nach einer Stunde in House gewandelt und mein Wasser zu Whisky. Also wurde es doch wieder 6 Uhr morgens.

Bei uns im Haus hat sich ne Katze eingeschlichen.Wäre nicht allzu schlimm gewesen,wenn der Teufel nicht einen Vogel auf den Möbeln zerfetzt hätte.Mistding.

Schlaflos in Syrien

Fangen wir bei Donnerstag Abend an.um 10 uhr...
...traf ich mich mit darek,etwas aufgeregt und in der hoffnung,dass der typ sich nicht als flaute entpuppt und mich zu tode langweilt.Das Restaurant, in das ich geschleptt wurde war jedenfalls ganz ok.Besser als Strassenscharwama jedenfalls.
Er stellte mir tausend Fragen und wir unterhielten uns ganz gut.
Nachdem Essen schliesslich fing damit, dass er Backgammon spielen wolle.
Ein Brettspiel mit Steinen. Hier und allgemein in der arabischen Welt anscheinend der letzte Schrei.
Ich konnte mir jedenfalls auf der Stelle eine Millionen Varianten vorstellen, wie ich meinen Donnerstag Abend lieber gestalten wollte, als so.
Innerlich grübelte ich schon einmal über ein paar überzeugende Ausreden nach, um aus der Nummer wieder rauszukommen.

Aber nach der ersten Runde erfuhr ich,dass die Tour noch weitergehen sollte.In einen Club namens "The Dome".Also blieb ich.

Es stellte sich heraus,dass wir ein Taxi dorthin nehmen würden.Ich hasse Taxen,zumindest hier in Syrien. ABer ich war bereit Opfer zu bringen für die Chance auf einen guten Club. Wir fuhren ewig lang und innerlich verfluchte ich mich dafür, dass ich nicht doch gegangen war.
Aber meine Leiden wurden hinreichend belohnt!
Der Club ist ein wahrer Hot Spot!Eine Flucht aus dem typischen Damaskus!Sehr coole Musik,fantastische Location und gut gekleidete Menschen.Ich fühlte mich zwischen all den Barbies wie ein Bauerntrampel.
Aber die Drinks von der endlosen langen Bar pushten mein Ego schnell wieder auf !Seine Freunde waren echt saulustig und wir tanzten bis morgens um 6!Anschliessend gings ab Heim.
Leider nicht ins Bett!Als ich endlich Daheim eintraf,machten sich die anderen bereits fertig!Richtig, wir wollten den Zug um 7 Uhr nach Homs nehmen. Eine kleine Stadt 2 Stunden von Damaskus entfernt. Warum es nie zu der Zugfahrt kam, erfahrt ihr im nächsten Eintrag:-)

Samstag, 11. Februar 2012

BERLIN

Hallo Leute,
ich bin jetzt erstmal in Berlin.Und extra dafür gibt es auchen einen extraneuen Blog:

http://berlinium.blogspot.com/

Viel Spass beim Lesen!

Donnerstag, 29. Dezember 2011

Gamal abdel Nassers Enkel

Man findet nicht viel über Gamal abdel Nassers Privatleben und das seiner Kinder. Außer von dem kürzlich verstorbenen (September 2011) Khalid abdel Nasser, der politisch aktiv war.

Ich sollte einen seiner Enkel kennenlernen. Den Sohn von Hakim, der Jüngste der Nassersprösslinge. 

Lustigerweise trägt er den gleichen Namen wie sein berühmter Großvater. Damit hören die Gemeinsamkeiten aber auch schon auf.

Mir wurde der Nachfahre einfach als Jimmy vorgestellt. Das war im Oktober 2010. Ich hatte Geburtstag und hing im Tamarai.Weniger Feierwütig, dafür zugedröhnt mit Antibiotika, da ich ziemlich krank war.. Jimmy ist Anfang 20 und hat ziemlich viele Flausen im Kopf, ein echter Querkopf. Trotzdem ähnelt er seinem Großvater irgendwie. Ihm scheint die glitzrige Scheinwelt der gutsituierten 5-10% der Ägypter ziemlich egal zu sein. Im Gegenteil, er gehörte zu den wenigen, die niemals versuchten, mich mit ihren materiellen Besitzen zu beeindrucken. Ich denke, dass die Familie gar nicht mal unbedingt im Saus und Braus lebt.

Jimmys Famlie wohnt in Heliopolis, nahe dem Midan Roxy. Somit waren wir damals quasi Fastnachbarn. Statt in einer protzigen Villa lebt die Famlie in einer unscheinbaren Wohnung, irgendwo in einem von Kairos zahlreichen Blockhäusern. Die Wohnung selbst ist typisch ägyptisch eingerichtet. Wer schon einmal in Kairo war, weiß ,wovon ich spreche.

Statt moderner Instyle-Einrichtung, ist man beim antiken Stil geblieben.
Wobei das ägyptische Verständnis von einem antiken Stil sich deutlich von dem unterscheidet, was wir in der europäischen Welt als chic bezeichnen...
Man fühlt sich quasi wie in einem weniger geschmackvollen Antikgeschäft. Alles ist quer zusammen gewürfelt. Und natürlich überall Erinnerungsstücke an Gamal. Ein Foto hier, eine Vase mit Portrait dort.
Für einen Geschichtsfreak für mich ein wahres Abenteuerparadies. Ich konnte meine Neugier nur mit Mühe verbergen, als ich zu einem Wein- und Whiskeyabend vorbeischaute.

Tja, ansonsten ist der kleine Gamal ein typisches Paradebeispiel für einen Teenager a la American Pie. Auch wenn er die Phase eigentlich schon überwunden haben sollte.

Er feiert viel und gerne und nimmt Partys mit, wo es nur geht. Seine "Jungs" gehen über alles. Den Lebensstil kann er natürlich nur haben, weil er Student ist. Er studierte damals an der AUC.American University of Cairo. Natürlich Politikwissenschaften. Und auch wenn er ein ziemlicher Kindskopf war, sofern es um Politik ging und Ägypten, fingen seine Augen an zu glühen und er hielt ellenlange Vorträge. Über die Missstände im Land, über Mubaraks schlechte Führung, dass es Zeit für einen neuen Führer ist, wie toll Deutschland damals in einer gewissen Zeit war und natürlich von seinem Großvater, auf den er nie ein schlechtes Wort kommen ließ.

Sein mitreißendes und charismatisches Temperament hat er wohl dann doch von seinem Großvater.
Im glühenden Eifer erklärte er mir damals wie herrlich doch der Sturz Mubaraks sei. "Nun beginnt eine neue Zeit!Ein neues Ägypten!" Die anderen Jungs sahen das etwas anders, für ihre Väter ging es dadurch nämlich eher bergab...

Jimmy ging schließlich im Herbst 2011, kurz nach meiner Rückkehr nach Deutschland, nach London um dort seinen Master zu machen. Wir verloren seitdem den Kontakt. Soviel ich weiß, dank sozialer Netzwerke, ist er noch dort. Ich kann mir vorstellen und hoffe, dass er den Schritt in die Politik wagt. Falls er nicht den Fängen des Partylebens zum Opfer fällt.

Fotos von Syrien

https://picasaweb.google.com/107161451031058343735/Syria#

Überlebenskampf in Damaskus

wuahh, ich hab die erste woche ueberlebt! Meine Vokabeln dümpeln so vor sich hin,aber zumindest versteh ich schon ein kleines bisschen mehr.Caro und ich haben angefangen die wirklich informativen Vokabeln zu lernen.Wie zum Beispiel ich muss mich gleich übergeben oder ich hab Durchfall.Wenn mir ein Taxifahrer nochmal dumm kommen sollte,dann hau ich die sätze raus,mal sehen,ob er dann immer noch diskutieren will,hehe.

Neben der Uni haben wir diese Woche den Pool aufgesucht!Ein Traum!Endlich mal wieder Zivisilation!Das die Araber eitel sind wissen wir ja.
Aber am Pool kreuzte so ein Möchtegernadonis auf, der es deutlich übertrieben.Der Herr war in einer knallengen Dreiecksbadehose gekleidet,die er sich voll mit Steinen gefüllt hatte.Zumindest hat es so ausgeschaut.Nachdem er seine Bauchplatscher zum Besten gab,latschte er immer wider um den Pool.Müssen wohl an die 10 Runden gewesen sein.Das Sahnehäubchen lieferte er ,indem er vor dem Spiegel tatsächlich seine MUskeln spielen liess,er muss wohl sehr überzeugt von seiner Männlichkeit gewesen sein.

Die Sache mit dem Gym ist jetzt auch endlich geritzt.Caro lieh mir ihre Schuhe und ich durfte endlich mitmachen.Der Sport war eine Wucht,man hat das Gefühl,das man all den Dreck,den man in sich trägt ausschwitzt und fühlt sich wie neu geboren anschliessend!

Dieses Wochende gehts auf Sightseeing Tour.Aber nicht in Damaskus.
Wir wollen nach Homs und auf dem weg gibts ne alte ritterburg!Problem an der Sache ist,dass der zug morgen um 7 uhr in der früh losgeht.Mal sehen,ob ich mir das antue.Die Hitze macht legt echt lahm.Gestern Abend war es so heiss,dass ich mein t-shirt klitschnass machte,es überzog und so schlief,welch eine Wohltat.
Mittlerweile bin ich so faul geworden,dass ich abends mit sino chin-chan-chon dadrum spiele, wer bei uns im Zimmer das Licht ausmacht....

aber ich will nicht meckern,den Anderen gehts noch schlimmer.Einige von uns sind voll mit Mückenstichen.Laura schaut aus wie ein Pustelkuchen,echt übel.

Die Stromsparmassnahmen von der Regierung sind genauso übel.Regelmässig um 9 uhr und abends um 21 uhr verabschiedet sich das Licht für eine gute Stunde.Wenn denn das WC ruft sieht es düster aus.Im Dunkeln pullern ist ne echte Herausforderung!

mein hndy kommt mit den Bedingungen hier auch nicht zurecht.Mal gehts,dann gehts mal wieder nicht.vermutlich ist das gehäuse verstaubt.