Twittern Blogverzeichnis hostgator coupon gnilhe.de Erlebnisse im Nahen Osten: Ein Jahr Ausland!

Dienstag, 19. Juli 2011

Ein Jahr Ausland!

Wow,ich hab gerade realisiert, dass ich vor einem Jahr und 6 Tagen aufgebrochen bin nach Kairo. Wenn ich an den Tag des Abflugs denke, kommt es mir wie 10 Jahre vor.
Ich unterteile das Jahr in mehrer Episoden. Fuer einige Menschen beginnen neue Lebensabschnitte mit neuen Partnern, fuer andere mit besonderen Ereignissen (Abi,Fuehrerschein,Heirat,Rente...).
Meine Lebensabschnitte beginnen immer mit einem raeumlichen Wechsel.Eine Episode endet fuer mich mit dem Auszug. Da ich im letzten Jahr ueberdurchschnittlich haeufig umgezogen bin, hab ich auch dementsprechend viele unterschiedliche Episoden durchlebt.
Angefangen hat alles im kairoer Ortsteil Dokki, wo ich als Zwischenmieterin eingezogen war.Die eigentliche Bewohnerin war in Deutschland und nur ich, kurze Zeit eine Freundin von mir und am Ende nur ich und die reudige Katze. Waehrend dieser Zeit machte ich ein Praktikum in der Townhouse Gallery.Und zu jener Zeit startete Ramadam. Ich fastete!Ganze 4 Tage. Dann hatte das Barleben mich wieder eingefangen. Wenn man nicht fastet,kan ich Ramadam extrem langweilig sein. Kein Aegypter, egal ob Muslim oder Christ, bekommt Drinks serviert und die Handvoll Auslaender, die halbwegs normal sind, haelt sich in Grenzen.
Zu jener Zeit fand ich jedoch ein Ersatz.Zwei Bekannte schleppten mich mit ins Fitnesstudio.Da es nun mal Maenner waren, durfte ich das volle Body Building Program mitmachen. Statt Bauch,Beine und Po, stand das Kreuz, die Schultern und Arme im Mittelpunkt.Na toll. Danach hingen wir gelegentlich auf der Mangofarm von dem Bekannten rum um dann all die abtrainierten Kalorien wieder in sich reinzustopfen.Naja, oder ich ging in den Pub...

Im September fing eine neue Episode an.Die in Heliopolis.Ich hatte schon von Anfang an keinen Bock auf Heliopolis.Weit weg von allem, Monsterstrassen voll mit Bauern und superchaotisch. 2 Vorteile, die ich Helio zusprechen wuerde:
1.Unsere Uni war mehr oder minder nah dran (trotzdem eine Stunde Busfahrt)
2.Man kann sehr schoene Bleiben finden. Der Baustiel in Heliopolis ist naemlich komplett anders. Statt Klotzbauten findet man hier viele alte Villen mit Garten in ruhigen Strassen. Meine Wohnung dort war ein Traum.250qm nur von mir und meinem fabelhaften Mitbewohner behaust.Mein Mitbewohner, ein Physiklehrer aus England, war wirklich fabelhaft. Sehr ruhig und er hat sich nie ueber irgendetwas beschwert. Selbst wenn bei mir irgendwelche After Party-Gatherings unter der Woche stattfanden, keine Beschwerde.Und die Weihnachtsparty wurde auch kommentarlos hingenommen.Meine Vermieterin war Gott sei Dank jenseits der 60 und hoerte sowieso nicht so gut.
Ich glaub in Heliopolis hatte ich spassmaessig die Beste Zeit.Gut,Uni war eine Qual, aber daneben war es cool.Ich hatte die Uni, meine Fitness (World Gym kann ich nur empfehlen fuer Heliopolisopfer), meine Freundinnen (all die Maedels waren da) und jede Menge Spass.
Dank der Revolution nahm das dann ein schnelles Ende.Und auch danach wars nervig.Dank der Ausgangssperre war man in seinen Moeglichkeiten ziemlich eingeschrankt. Deswegen zog ich abermals um.
Mit einer guten deutschen Freundin zog ich nach Zamalek. Ich, sie und die beiden Katzen von ihr. Die Wohnung war bei Weitem nicht so schoen wie in Helio, aber ok.Dafur halt Zamalek!Zamalek ist mein absoluter Favourit.Hier kann man sich relativ frei bewegen, es gibt viele Auslaender, es ist mehr oder minder gruen und alle Restauranents und Bars sind vor Ort.Wenn man erstmal auf die Insel gezogen ist (Zamalek ist eine Insel), bewegt man sich nur ungern von ihr weg.
Auch hier hatte ich ein aehnlich gutes Leben, aber irgendwie war es nach der Revolution nicht mehr so wie frueher. Der Wirtschaft ging, bzw. geht es relativ schlecht und jeder macht sich Gedanken, was nach den Wahlen kommen wird.
Irgendwie beschloss ich, dass es Zeit fuer ein neues Abenteuer ist.
3 Wochen spaeter fand ich mich in Beirut wieder. Seitdem lebe ich in Hotels.
Beirut war wie ein Aufatmen.Frische Luft, alles neu, lustige Leute und viele Eindruecke. Trotzdem wusste ich, dass mein Aufenthalt nur begrenzt ist und ich bald weiter ziehe.
Und schwupps befinden wir uns in meiner derzeitigen Episode in Erbil.Man kann die Episode vielleicht in zwei Unterepisoden unterteilen (Zimmerwechsel im Hotel wegen kaputter Klimaanlage). Erste Phase war alles neu und ich aufgeregt und voellig verwirrt.Irgendetwas zwischen Kulturschock, Melodramatik und Abenteuerlust.
Nach dem Zimmerwechsel hab ich dann auch die Symphatie der Schuetze gewonnen. Muss an der Zimmeraura liegen.Scheint mich attraktiver zu machen.cool.
Was ich von meinem jetzigen Abschnitt halte,dass kann ich erst sagen, wenn er vorbei ist. So ist dass immer.Erst wenn ein Lebensabschnitt vorbei ist, erinnert man sich.Manchmal ist man froh im Nachhinein,dass er vorbei ist,manchmal trauert man dieser Zeit aber auch hinterher.Leider ist das haeufiger der Fall.Erst wenn es zu spaet ist, weiss man ,was man nicht mehr hat und nie wieder haben wird.Aber dafuer gibts wieder neues.
Ab Anfang naechsten kann ich dann angeblich in mein Haus in der English Village ziehen.Mal sehen, was das fuer ein Abschnitt werden wird...

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