Twittern Blogverzeichnis hostgator coupon gnilhe.de Erlebnisse im Nahen Osten: Bürokratie in Syrien

Samstag, 27. Oktober 2012

Bürokratie in Syrien

.Die Uni plätschert so vor sich hin und mit meinen Planungen bin ich auch noch nicht fertig.Werde vielleicht von Jordanien aus nach Kairo fliegen,aber sicher ist noch nichts.
Dieses Wochenende geht es jetzt aber erstmal definitiv nach Beirut!Freu mich schon tierisch!
Beirut ist der Hotspot schlechthin!Absolute Kleidungsfreiheit,ein Club nach dem anderen und supermodern!
Bei uns im Haus gibt es einen neuen Mitbewohner.Keiner weiss wo er herkommt,wie er heisst und was er macht.Nur eines steht fest:Dank ihm dürfen wir uns jetzt zu fünft eine Dusche teilen...aber mich schockt nichts mehr. Und meckern werd ich sicher nicht. Wer weiß, was für ein Regierungstier das sein mag...
Bald muss ich auch zur Polizeistation um mein Visum nochmal beglaubigen zulassen,hab jetzt schon Angst.
Tamer, unser britisch-syrischer Mitbewohner, war letzte Woche da und zwar extra pünktlich um 9 Uhr morgens um schnell durch zu sein.
Pustekuchen!Der Raum war bereits vollgestopft mit Menschen.So etwas wie anstellen gab es einfach nicht!First come,first serve war das Motte.Der kleine Mann musste mit Händen und Füssen kämpfen.
Als er endlich vorne war bekam er ein Dokument und die eigentliche Plagerei ging erst los.

Seine Mission (impossible): Einen Stempel und 7 Unterschriften ergattern! Dazu einen Translater,weil alles auf Arabisch war.
Nachdem der Translater draussen sein Dokument auf einem Autodach ausgefüllt hatte (das zeugt von extremer Professionalität),hiess es auf zum Stempelmann.
Der Stempelmann war ein einaeugiger Greis,der draussen auf der Strasse seinen Stempel vergab!

Danach ging es drinnen weiter. Im ersten Stock warteten drei Bürozimmer mit gelangweilten Beamten.
Amtenmikado nennt man das ganze hier:Wer sich zuerst bewegt,der hat verloren!
Schliesslich erbarmte sich einer.Links die Kippe in der Hand und mit der rechten Hand tippend füllte er in einem plötzlichen Schub von Arbeitseifer, der sich nicht erklären lässt, weitere Daten aus, natürlich alles in einem schneckenartigen Tempo.
Dann gings los:Einsammeln der Unterschriften in einem Zeitraum von einer Stunde.

Zum Schluss wartete die Masteraufgabe auf Tamer:Die letzte Unterschrift vom Büropasha. Der Löwe der Beamtenhierachie sozusagen. Wer sich mit Wildtieren auskennt, weiß wie bewegungsfaul und launische das Königstier sein kann.
Der Bürolöwe hatte sein königliches Gehege ganz am Ende des Ganges, wo er auf neue Frischfleischlieferungen wartete. Er selbst tat natürlich nichts,stattdessen musste ein ca. 10-jaehriger Junge hunderte von Dokumenten abstempeln.
Irgendwann war Tamer an der Reihe und verliess nach ca. 3 Stunden fix und fertig das Gebäude....Und da soll nochmal jemand über die deutsche Bürokratie meckern...

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