Twittern Blogverzeichnis hostgator coupon gnilhe.de Erlebnisse im Nahen Osten

Samstag, 11. Juni 2011

Kauderwelch

Ok,da hab ich  2 einhalb Jahre Arabisch studiertund dann komm ich nach Kairo, wo mich keiner versteht.
Hätten die uns nicht mal vorher sagen koennen, dass hier niemand Hocharabisch spricht?
Und das die Dialekte so ungefähr nichts mit der reinen Form zu tun haben?
Nach einiger Zeit hatte ich wenigestens Taxi Fahrer Anweisungen drauf,konnte ein wenig Schmipfen und Essen bestellen.Immerhin.
Nun bin ich in Beirut und der Spass geht wieder los.Der libanese Dialekt klingt zwar tausendmal schöner,ist aber für mich gänzlich unverständlich.
Das nervt,ich versteh nichts und werde sofort als Touri enttarnt.
Neulich hat mich der Taxifahrer beispielsweise voll abgezogen.
Statt dem normalen Preis, der wohl bei ca. 1,50, max. 2 Eur lag ,wie ich später erfur, musste ich 10 $ blechen.Danke auch.
Naja,und in Erbil wird es auch nicht besser. Soll ich jetzt etwa noch Kurdisch lernen? Bergtürkensprache ist das, wie eine Freundin von mir immer so schön sagte.Und was soll ich mit Kurdisch??? Zwischenzeitlich habe ich auch noch Bayrischstunden von meiner Mitbewohnerin bekommen.Selbst die halte ich für weitaus sinnvoller,als Kurdisch!
Die Wahrscheinlichkeit, dass ich im Hofbräuhaus in Erbil abhänge und mit dem Besitzer snacke ist tausendmal wahrscheinlicher, als dass ich mich mit einheimischen Kurden anfreunde.

Nostalgia Night mal anders

In Ägypten gibt es ja nicht besonders viele Optionen wenn es ums Feiern geht.
Clubs, in denen man normale Aegypter trifft, gibt es ungefähr 2. 35 im Four Seasons und Tamarai. Meine alte Mitbewohnerin und ich gingen meist in einen dieser Clubs  (oder zu beiden in einer  Nacht).
Dienstag Abend gab es leider nur eine Option: Tamarai. Nostalgia Night hieß das Motto.
Wir beiden fanden es ziemlich unerträglich.Und eigentlich mochte es niemand , außer Beltagy. Der Clubbesitzer und Erfinder dieses Abends.
Hier in Beirut hatte ich am Donnerstag meine ganz eigene Nostalgia Nacht.
Die Nacht der nostalgischen Getränke. Nach der Arbeit hing ich mal wieder im Supermarkt ab (ich liebe Supermärkte,die beruhigen irgendwie meine Nerven!) und was fand ich? Smirnhoff Ice! Wer ungefähr mein Baujahr ist,erinnert sich noch gut an die Alcopops von früher.
Oh man, dass waren Zeiten.Zu Ushers "Yeah Yeah" wurde getanzt und Smirnhoff Ice oder Barcardi Rigo geschlürft.
Dann hat das deutsche Recht einen Strich durch die Rechnung gezogen.Keine Alkopops für Jugendliche,zu gefährlich sei das!
Tzzz, irgendwie gab es denn eine Sondersteuer auf die Dinger und man sah sie nie wieder.

Naja, jedenfalls, kam die alten Erinnerungen so hoch und ich beschloss mir eine Smirnhoff Ice flasche zu gönnen.Was für ein nostalgisches Erlebnis!
Später am Abend,nach dem Alkopop, beschloss ich spontan noch auszugehen.Ich war mit Anis und seinen Freunden unterwegs. Irgendwann beschlossen wir Baileys zu trinken!
Der gute Baileys! Das letzte Mal hatte ich Baileys im Jahre 2008. Meine alte Mitbewohnerin hatte damals einen Freund, der am Wochenende immer nach London ausflog und wir hingen in seiner Wohnung ab. Ausgehen durfte sie dann nämlich nicht. Meine Mitbewohnerin wurde mit Baileys beschenkt, den wir dann tranken und in der Wohnung rumtanzten. Man war das lustig. Irgendwann erfuhren wir ,wieviel Kalorien eine Flasche hat. Es sind 2300 Kcal! Seitdem nahm die Baileys-Ära ein schnelles Ende.
Ich trank also in Beirut meinen Baileys und tauchte gleich in meine zweite nostalgische Erinnerung. Diese Art von Nostalgia Night ist jedenfalls weitaus netter!

Freizeitstress

Die Arbeit steck ich locker weg, aber mein Freizeitleben macht mich fertig.
Die schwierigste Sache ist das Entscheiden.
Geh ich aus? Bleib ich im Hotel? Welchen Film schau ich?(Das Fernsehangebot ist überwältigend!!), Geh ich Essen und wenn ja mit wem? So viele Entscheidungen und ich zögere sie alle bis zum letzten Ende heraus.
So hält man sich die Optionen bis zum bitteren Ende, den Stress leider auch.
Heute musste ich wieder so eine freizeitbetreffende Entscheidung fällen.
Fahr ich in die Berge oder geh ich auf die Beachparty heute Abend? Am liebsten hätte ich beides gemacht,aber die Bergoption beinhaltete das Übernachten dort.
Das Gute an den Bergen ist, das Sleiman seine Freunde mitnehmen wollte. Alles Leute ,die aus Kairo zurück nach Beirut sind. Aber wollte ich mir das antun? Ich hab doch nicht das Drecksloch verlassen um nun wieder mit kairogeschädigten Leuten rumzuhängen. Irgendwo in den Bergen.
Ausserdem ist Anis sowieso lustiger und am Strand wird sein Geburtstag gefeiert. Leider kenn ich dort nur niemanden sonst so wirklich, hoffe es wird keine kommunikative Selbstmordaktion... Ja,wie ihr seht,ich hab mich entschieden.Für Strand und Feiern.
Wie ich mich aus der Bergaktion rausredete? Ich hielt mir die Nase zu und legte mich auf den Rücken. Dann rief ich Suleiman an.
Ich muss sagen, mein schauspielerisches Talent ist gar nicht so übel. Halb sterbend, keuchte ich in meinen letzten Atemzügen, dass ich krank bin. Totkrank. So krank,dass ich unter keinen Umständen in die Berge kann.

Donnerstag, 9. Juni 2011

Me- Time

Nach einer langen Nacht in einer Karokebar in Hamra brauchte ich heute nach der Arbeit nur eines-meine Ruhe!
Ich liebe Mittagsschläfchen! Und ich hasse es währenddessen gestört zu werden. Besonders von Vollidioten. Der erste rief nach exakt 15 Minuten an. Alaa, so ein Typ der mal etwas Small Talk mit mir geführt hatte und weil ich nicht fies sein wollte, gab ich ihn grosszügigerweise meine Nummer. Zu allem Überfluss Ägypter. War ja klar.
Alaa rief also an und wollte mich mit einem ägyptischen English von der Idee überzeugen Essen zu gehen. Ich lehnte ab.“You don’t want going to Restaurant and eat? They have reeeeealy good food!” Welch eine neuartige Auskunft! Und ja, ich geh gerne in Restaurants essen, ich liebe Essen gehen! Aber sicherlich nicht mit dir!
Nachdem ich Alaa abgewehrt hatte klingelte mein Hoteltelefon.Ich ahnte bereits schlimmes. Und ich hatte recht. Roger war am Apparat. Der Typ, den ich während meiner Ein-Mann-Bar-Tour kennengelernt hatte. Der war ja auch ganz nett. Aber er wollte scheinbar ein Date. Und ich? Ich hatte null Ambitionen dieser Art.
“Why don’t you answer your mobile?“
Weil ich kein Bock hab mit dir zu telefonieren! Man, irgendwie schien der Typ mein Desinteresse null zu begreifen. Und wie kann er es wagen mich im Hotel anzurufen???
Die beste Ausrede für alles ist Müdigkeit. In diesem Fall war es sogar wahr.Sorry, ich muss schlafen. Und nein, ich kann heute nichts machen, zu müde. Und Morgen und Übermorgen und den Rest der Woche auch.

High Heel & Low Fun

Manchmal frage ich mich, wer auf die bescheuerte Idee kam Stöckchen unter die Hacken zu kleben und die Kreation High Heels zu taufen?
Ich bin mir mittlerweile sicher, dass diese Art von Schuh damals als Folterinstrument eingesetzt wurde um den Feind zu quälen.
Heutzutage tut Frau sich diese Tutor freiwillig an. Um größer zu sein, aus der Menge zu stechen, sich eleganter zu bewegen.
Ich beweg mich auf Stöckelschuhen wie ein Kalb kurz nach der Geburt. Weit weg von Eleganz.
Hier übertreiben es die Frauen mit den Absätzen-aber maßlos. Die tragen alle High Heels mit Plateausohle, reiner Selbstmord. Vorallem bei dem Kopfsteinpflaster in der Innenstadt.
Ich trug heute auch meine Hohen. Aber nur weil ich musste.
Im Büro sind Jeans und offene Schuhe verboten. Ich besitze nur offene Schuhe und halt High Heels. Ich wählte mein bequemste Paar-zumindest dachte ich das. Bis ich von maßlosen Schmerzen gequält wurde. In der Mittagspause hielt ich es nicht mehr aus und kaufte mir ein Paar Ballerinas. Flach und bequem.Ach, war da ein Traum! Ab jetzt boykottiere ich High Heels.
Sowas tue ich mir nicht mehr an!!

Überleben im Hotel

Gestern nach der Arbeit habe ich mal wieder meine masslose Kreativität unter Beweis gestellt.
Auf dem Nachhauseweg beschloss ich mir einen Take-away Salat und eine Tüte Chips zum Dinner zu gönnen.
Langsam muss ich ja mal anfangen etwas einzusparen.Ohne Küche ist man halt gezwungen ständig auswärts zu essen,was hier in Beirut nicht gerade günstig ist.
Preismäßig beläuft sich Beirut auf deutschem Niveau, wenn nicht sogar teilweise dadrüber.
Halb am Verhungern kam ich im Hotel an.Und was fehlte? Richtig,Besteck!Grossartig,kurzfristig dachte ich drüber nach den Room Service um eine Gabel zu bitten.
Dann verwarf ich die Idee,zumal ich gestern erst meine gesamte Wäsche per Hand gewaschen und im Zimmer verteilt habe.Zum Trocknen.Morgens war natürlich nichts trocken und die Zimmermädchen hatten gewiss was zu Lachen.
Ich entschloss mich den Salat a la asiatisch zu essen.Meine Stäbchen waren ein Bleistift und ein Kugelschreiber.
Ging sogar ganz gut.Zum Dessert gab es Chips. Ich gebe es zu, ich bin ein Gourmetbanause,aber einer der kreativen Art!

Dienstag, 7. Juni 2011

Wochenende in Beirut

Wow, dieses Wochenende war geprägt von neuen Erlebnissen:
Freitagabend, nachdem schon alles nach einer trostlosen Fernsehnacht aussah, meldete sich Rami. Rami kenne ich durch "A small world", einer Internetcommunity für Reisende. Rami holte mich ab und brachte mich in ein Shisharestaurant in Hamra. Ich hasse Shisha, aber gut, man muss Opfer bringen.
Im Shisharestaurant waren denn noch zwei Freunde von Rami. Der Platz war eher casual und ich mit meinen High Heels etwas fehl am Platz.
Die Jungs waren echt nett, einer konnte sogar Deutsch.
Alle lieben Deutschland und unser Fußballteam. Unser einziger Fehler sei es, nach Ansicht der der Experten, da wir die Endlösung der Juden nicht vollendet haben. Aber sie sind auch der Meinung, dass der Holocaust auch nur erfunden sei. Ich hielt bissmeine Lippen zusammen und hielt meinen Mund.
Meine Erfahrung hat mich gelehrt, dass es nichts bringt in solchem Falle eine Diskussion anzufangen. Danach machte Rami noch eine kleine Stadtrundfahrt mit mir. Ein wirklich sympathisches Kerlchen, sein Umfang konzentrierte sich leider mehr auf die Breite als Länge. Und er ist Sternzeichen Jungfrau. Eine Freundin von mir hat sich mal über Jungfrauen aufgeregt. Sie hatte Recht. Jungfrauen sind kleine Hitler.
Rami auch, der wollte nämlich mit mir am nächsten Tag in die Berge fahren. Wein und Käse Abend am Kamin. Spinnt der? Als ob ich auf so eine Masche reinfalle.
Meine interkulturelle Kompetenz ist bereits soweit entwickelt,dass ich weiß mit solchen Situationen umzugehen. Statt einen Ausraster zu kriegen und ihm zu sagen, wie respektlos ich das finde, wählte ich  die diplomatische Lösung:“Ok, mal schauen was ich tun kann. Ich melde mich morgen.“ bye bye
Natürlich cancelte ich und ging danach einfach nicht mehr an mein Handy.