Twittern Blogverzeichnis hostgator coupon gnilhe.de Erlebnisse im Nahen Osten: März 2013

Dienstag, 5. März 2013

Versteckte Emanzipation der Frau

Wer glaubt, dass die heutige arabische Frau immer klein beigibt und streng nach den Regeln ihrer Familie und ihres Gatten lebt, während die Männer sich mit unzähligen Frauen vergnügen, ist auf dem Holzweg.

Die Frauen sind viel gewiefter als Mann denkt. Das habe auch ich erst mit der Zeit gelernt. Dabei möchte ich die Berichte einer Freundin wiedergeben, die sich häufiger Mal in den Emiraten aufhält und Kontakte zu einem Emirati pflegt (rein geschäftlicher Natur sind die!).
Bei ihrem letzten Aufenthalt lernte sie seine Kollegas kennen. Natürlich durfte sie nicht direkt mit denen socializen, aber die Nummer eines höchst attraktiven Locals ergatterte sie dann doch.

Kurze Zeit später erhielt sie dann auch gleich eine Einladung für eine Hausparty.
Hauspartys dieser Golfaraber sind halt schon krass dekadent und ausschweifend, Ihrer Beschreibung nach erinnerte das ganze an die damaligen Besüfnisse der Griechen aus der Antike.
Alkohol im Übermaß, Essen und Frauen. Prostituierte waren auch dabei. Die saßen dann auf den Schößen der verheirateten Männer, deren Frauen wahrscheinlich daheim hockten und genau wussten, was Sache ist.
Aber es waren nicht nur die Männer, die da sündigten. Nein,Nein! Da waren auch Frauen. Aus Saudi-Arabien und Bahrain oder so.
Und sie taten genau dasselbe. Sie vergnügten sich mit den Männeren, verschwanden eine nach der anderen mit einem Mann in einem der unzähligen Zimmer. Und diese Frauen waren verheiratet!
Ein Skandal!
Ich konnte es kaum fassen, als ich die Story hörte.
Das toppte alles. Ich meine, ich hab hier und da immer mal wieder Storys gehört, dass so einige angebliche Jungfrauen nicht ganz so "rein" in die Ehe gehen, wie die Gesellschaft es von ihnen erwartet. Aber das es auch noch tabulose Ehebrecherin gibt, dass hätte ich nicht gedacht.

Auch wenn die Emanzipation der Frau in den arabischen Ländern meistens ein großes Tabu Thema ist, so passiert sie dennoch. Und zwar auf eine eignene Art und Weise. Eine versteckte Emanzipation quasi.
Was da vor sich geht ist ja auch nur natürlich. Bei so einer arrangierten Ehe, die mehr der Familie als der Person an sich hilft, sind Begriffe wie Liebe und Chemie völlig fehl am Platz.
Es handelt sich mehr um eine Gemeinschaft zweier Personen, damit diese klarkommen und ihr Gesicht in der Gesellschaft wahren. Und mal ehrlich, anders ist es hier doch auch nicht. Am Anfang ist die Liebe noch groß, aber bei knapp 90% lässt das Liebesfeuer halt irgendwann mal nach.

Jedenfalls fand ich diese versteckte Emanzipation der Frau in der arabischen Welt höcht interessant und auf jeden Fall einen Eintrag wert:-)

 

Kunst aus dem Libanon

Wer meine Erlebnisstory im Libanon/Irak verfolgt hat, sollte ein ungefähres Bild meiner damaligen Arbeitskollegen bekommen haben.
May, eine Klischee-Libanesen wie es besser nicht passen könnte.
Alles dreht sich um Männer, Klatsch,Mode und Aussehen. Wobei das letztere bei ihr definitiv der einzige Grund gewesen sein konnte, warum sie meine Kollegen war. Anders kann ich mir nicht erklären, wie sie den Job bekommen hat.
Naja, also das zwischen mir und May war eine Art Hass-Liebe. Zumindest von meiner Seite aus.
Die Alte hat mir echt teilweise den letzten Nerv geraubt mit ihrer ewigen Quatscherei. Wer lässt sich schon gerne von einem Menschen die Welt erklären, dessen IQ dem eines Brotes gleichkommt?
Ich weiß, ich bin gemein. Und May hatte auch ihre guten Seiten. Sie war für mich da und kümmerte sich um mich (wenn auch nicht mit hilfreichen Ratschlägen).
Sie war sehr temperamentvoll und vertraute mir aus irgendeinem Grund, heißt eigentlich erzählte sie mir alles, was ihr gerade auf der Zunge lag. Und die Erbil-Erfahrung, die wir gemeinsam durchstanden, verband uns irgendwie.

Bis sich unsere Wege trennten. Ich war in Deutschland und sie ging nach Beirut zurück.
Ich wusste, dass sie Kunst mag und selber malte. Aber um ehrlich zu sein hab ich ihr nichts großartiges zugetraut.
Wie ich mich getäuscht habe.
Anscheinend schlummert in jedem Menschen irgendein Talent. Bei May scheint es das Malen zu sein.
Ich hab zwar nicht so den Plan von Kunst, aber ich mag ihre Bilder. Am liebsten würde ich ihr helfen die hier in Deutschland auszustellen und zu verkaufen! Die arme hat nämlich immer noch keinen neuen Job gefunden und ist so denke ich gänzlich abhängig von ihrem Exmann.
Verdammte Männergesellschaft.
Wennn ich jemals im Lotto gewinnen sollte, kaufe ich ihr jedenfalls die komplette Kunstreihe ab und stell sie in einem eigenen Museum aus. Dadrüber eröffne ich einen Nachtclub. Und ein Restaurant mit internationaler Küche aus allen Herren Ländern. fleischlos natürlich.